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Blog

Amalgamersatz

Amalgamersatz: Warum und wann Hybridkeramiken eine gute Option sind

Fallbericht Dr. Enzo Attanasio

Die Wahl des Restaurationsmaterials ist ein wichtiger Schritt im täglichen prothetischen Arbeitsablauf. CAD/CAM-Komposite bieten eine Reihe von Eigenschaften, die sich für verschiedene therapeutische Situationen eignen, sowohl für vitale als auch für endodontisch behandelte Zähne. Anhand eines klinischen Fallbeispiels werden in diesem Artikel die Vorteile der Verwendung von CAD/CAM-Kompositen bei einem Cracked-Tooth-Syndrom aufgezeigt.

AUSGANGSSITUATION

Im vierten Quadranten war der zweite Prämolar (Zahn 45) mit einer alten Amalgamfüllung versorgt (Abb. 1 und 2). Der Patient verspürte Schmerzen beim Kauen (insbesondere beim Loslassen). Klinisch waren horizontale und vertikale Risse sichtbar. Der Zahn war vital und zeigte keine Anzeichen einer Pulpaerkrankung. Es wurde entschieden, die Amalgamfüllung zu ersetzen und den Zahn mit einem Overlay aus einem CAD/CAM-Komposit mit keramischen Füllstoffen - KATANA™ AVENCIA™ Block - zu restaurieren. Es gab zwei Hauptgründe für diese Entscheidung. Erstens, sollte in der Zukunft eine Wurzelkanalbehandlung notwendig werden, würde die Hybridkeramik (im Vergleich zu anderen Keramiken) die Präparation der endodontischen Zugangskavität und die anschließende Restauration mit Komposit-Füllungsmaterial erleichtern. Zweitens bieten CAD/CAM-Komposite eine höhere Festigkeit und verbesserte mechanische Eigenschaften im Vergleich zu Kompositfüllungsmaterialien, die in Schichttechnik aufgetragen werden.

Abb. 1. Ausgangssituation: Okklusale Ansicht.

 

Abb. 2. Ausgangssituation: Bukkale Ansicht.

 

PRÄPARATION UND „IMMEDIATE DENTIN SEALING“

Um die Amalgamfüllung zu entfernen und die geschwächte umgebende Zahnsubstanz etwas abzutragen, wurde die Kaufläche des Zahnes um ca. 2 mm reduziert. Für einen harmonischen Farbübergang zwischen Zahn und Restauration wurde die Präparationsgrenze auf Höhe der Approximalkästen mit einer vestibulären Hohlkehle angelegt (Abb. 3). Anschließend wurde das Immediate Dentin Sealing (IDS) vorgenommen (Abb. 4 bis 10). Bei dieser Technik wird ein Universaladhäsiv wie CLEARFIL™ Universal Bond Quick, ohne vorherige Schmelzätzung auf die Präparation aufgetragen. Im zweiten Schritt wird ein hochgefülltes, fließfähiges Komposit aufgetragen. In diesem Fall fiel die Wahl auf CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Super Low, das in einer Schichtstärke von nur 0,5 mm aufgetragen wurde. Die Präparation wurde anschließend mit Ultraschallinstrumenten verfeinert: Ultraschallspitzen SFM7 und SFD7 (Komet Dental) für die Kästen; SFD1F und SFM1F (Komet Dental) für die Ränder und Stufen. Scharfe Kanten wurden mit Schleifscheiben abgerundet und anschließend mit Feinpolierern poliert. Es ist wichtig, dass die verbleibende okklusale Dicke (Prothesenspalt) 1,5 mm beträgt, wie es das gewählte Material erfordert.

Abb. 3. Präparierter Zahn vor dem Immediate Dentin Sealing (IDS).

 

Abb. 4. IDS: Auftragen des Universaladhäsivs.

 

Abb. 5. IDS: Lichthärtung der Adhäsivschicht.

 


Abb. 6. Dünne Schicht fließfähiges Komposit auf der Präparation.

 


Abb. 7. Konturierung, ...

 


Abb. 8. ... Abrunden scharfer Kanten ...

 


Abb. 9. ... und Politur der versiegelten Oberfläche mit speziellen Instrumenten.

 


Abb. 10. Versiegelte Zahnpräparation bereit für die Abformung.

 

VON DER DIGITALEN ABFORMUNG BIS ZUR EINPROBE

Nach der digitalen Abformung mit dem Intraoralscanner Primescan™ (Dentsply Sirona) fertigte ZTM Daniele Rondoni die Restauration an (Abb. 11 und 12). Nach einer ersten Anprobe erfolgte die intraorale Befestigung. Dabei wurden der Randschluss des Overlays und die Kontaktpunkte überprüft. Eine Kontrolle der Okklusion zu diesem Zeitpunkt kann riskant sein, da zu frühe Kontakte zu Frakturen führen können. Nach der Einprobe (ohne Kofferdam) kann die Restauration durch Blut, Speichel oder das Glyzeringel, das zur Beurteilung von Passung und Ästhetik verwendet wird, kontaminiert sein. Daher ist es notwendig, die Restauration vor der adhäsiven Befestigung gründlich zu reinigen. Die Verwendung von alkoholgetränkten Wattepellets ist eine Option, aber ein spezielles Reinigungsmittel wie KATANA™ Cleaner könnte sogar besser sein, da es die Restauration chemisch reinigt und Verschmutzungen effektiv entfernt, kann noch besser sein.

Abb. 11. Overlay aus CAD/CAM-Komposit auf dem gedruckten Modell.

 


Abb. 12. Separates Overlay.

KONDITIONIERUNG DES ZAHNS UND DER RESTAURATION

Anschließend wurde die Restauration (wie für die meisten Hybridkeramiken empfohlen) mit 50 μm Aluminiumoxid unter Verwendung von AquaCare (Akura Medical) abgestrahlt (Abb. 13) und im Ultraschallbad 5 Minuten in destilliertem Wasser gereinigt. In der Zwischenzeit konnte der Kofferdam angelegt und das Abutment sowie die Innenfläche des Overlays abgestrahlt werden. Anschließend wurde der Schmelz mit Phosphorsäure (Ultra Etch, Ultradent) geätzt, abgespült und getrocknet (Abb. 14 bis 17). Die gereinigte Restauration wurde nach Herstellerangaben mit einem 10-MDP-haltigen Silan (CLEARFIL™ Ceramic Primer Plus, Kuraray Noritake Dental Inc.) konditioniert (Abb. 18). Das Universaladhäsiv (CLEARFIL™ Universal Bond Quick) wurde auf die Innenfläche des Overlays und die Präparation aufgetragen und lichtgehärtet (Abb. 19 und 20). Einer der Vorteile von Universaladhäsiven im Vergleich zu Drei-Schritt-Adhäsivsystemen ist die minimale Filmdicke, die die Passung der Restauration nicht beeinträchtigt.

Während der adhäsiven Befestigung ist es wichtig, die Nachbarzähne mit Matrizenbändern zu schützen, um einen korrekten Sitz zu gewährleisten. Nach dem Einsetzen der Restauration kann das verwendete Komposit oder der Zement leicht von den mesialen und distalen Flächen der Nachbarzähne entfernt werden, da diese frei von Adhäsiv sind.

Abb. 13. Sandstrahlen des Overlays ...

 


Abb. 14. ... und der Zahnstruktur.

 


Abb. 15. Selektive Ätzung des Schmelzes, ...

 


Abb. 16. ... gefolgt von gründlichem Spülen. Nachbarzähne sind durch ein Metallmatrixband geschützt.

 


Abb. 17. Zahnstruktur nach selektiver Ätzung, Spülen und Trocknen.

 


Abb. 18. Silanapplikation.

 


Abb. 19. Auftragen des Universaladhäsivs in das Overlay.

 


Abb. 20. Behandlung der Zahnstruktur mit dem Universaladhäsiv.

 

DEFINITIVES EINSETZEN

Im vorliegenden Fall wurde eine erwärmte Kompositpaste (55 °C) in die Restauration eingebracht und unter langsamen, stufenweise erhöhtem Druck appliziert (Abb. 21 und 22). Überschüssiges Komposit wurde im bukkalen und lingualen Bereich mit einem Scaler und im approximalen Bereich mit Zahnseide (z. B. SuperFloss®, Oral-B) entfernt. Es wurde so lange Druck ausgeübt, bis kein Komposit mehr an der Grenze zwischen Zahn und Restauration sichtbar war.

Abb. 21. Erwärmte Kompositpaste für das definitive Einsetzen.

 


Abb. 22. Eingesetzte Restauration unter Kofferdam-Isolation.

Anschließend wurde das Komposit mit zwei Polymerisationslampen 30 Sekunden von bukkal und lingual polymerisiert, bevor ein Glyceringel auf die Ränder aufgetragen und eine weitere Minute von okklusal polymerisiert wurde (Abb. 23). Wenn während der Einbringphase sorgfältig darauf geachtet wird, überschüssiges Komposit zu entfernen, lassen sich die nachfolgenden Ausarbeitungsschritte schnell und einfach realisieren (Abb. 24 bis 27). Die Ausarbeitung und Politur der Approximalbereiche erfolgte mit einem EVA-Handstück und 3M™ Sof-Lex™ Finierstreifen (3M). Die bukkalen und lingualen Bereiche wurden mit einem mittelkörnigen Flammendiamanten (Durchmesser 14/16) ausgearbeitet. Abschließend sollten die Ränder mit Komposit-Polierern wie TWIST™ DIA for Composite (Kuraray Noritake Dental Inc.) poliert werden. Nach Abklingen der Lokalanästhesie zeigte sich eine vollständige Schmerzfreiheit. Das Behandlungsergebnis ist in den Abbildungen 28 und 29 dargestellt.

Abb. 23. Lichthärtung durch eine Glyzeringel-Schicht.

 


Abb. 24. Ausarbeitung des bukkalen und lingualen Randes mit einem mittelkörnigen, flammenförmigen Diamantschleifer.

 


Abb. 25. Ausarbeitung der approximalen Bereiche mit EVA-Handstück (Feinkorn).

 


Abb. 26. Überprüfung der okklusalen Kontakte.

 


Abb. 27. Okklusale Politur.

 

Abb. 28. Behandlungsergebnis – bukkale Ansicht.

 


Abb. 29. Behandlungsergebnis – okklusale Ansicht.

 

SCHLUSSFOLGERUNG

Für Seitenzähne mit Amalgamfüllungen und hohem Zerstörungsgrad kann der Ersatz durch CAD/CAM-Komposit-Overlays eine hervorragende Option sein. Die mechanischen Materialeigenschaften sind in der Regel besser als bei geschichteten Kompositen, die Verarbeitung ist chairside oder labside möglich und relativ schnell (kein Brennvorgang erforderlich), während die klinische Eingliederung ähnlich wie bei Glaskeramiken erfolgt - mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Innenfläche der Restauration sandgestrahlt und nicht geätzt wird. Einer der wichtigsten Vorteile von CAD/CAM-Kompositen gegenüber Glaskeramiken ist jedoch die Möglichkeit, die Restauration jederzeit zu modifizieren. Endodontische Zugangskavitäten können einfach präpariert und mit Komposit verschlossen werden, Kontaktpunkte sind schnell angepasst und die Oberfläche kann in kürzester Zeit poliert oder nachpoliert werden. Darüber hinaus ähneln die Abrasionseigenschaften denen der Zahnsubstanz, und die Patienten freuen sich über ein natürliches Aussehen und Gefühl. Auch die ästhetischen Eigenschaften sind beeindruckend.

 

Enzo Attanasio

Enzo Attanasio schloss 2008 sein Studium der Zahnmedizin und Zahnprothetik an der Universität Magna Graecia in Catanzaro ab. 2009 spezialisierte er sich an der Universität Florenz auf den Einsatz von Lasern und neuen Technologien bei der Behandlung oraler und perioraler Gewebe. Im selben Jahr besuchte er auch den Kurs für klinische Endodontie von Prof. Arnaldo Castellucci am Lehrzentrum für Mikroendodontie in Florenz, wo er 2012 seine Ausbildung in chirurgischer Mikroendodontie abschloss. 2017 besuchte er einen Kurs für direkte und indirekte adhäsive Restaurationen am Schulungszentrum Think Adhesive von Prof. Riccardo Becciani in Florenz, wo er später als Dozent tätig wurde. Heute ist Dr. Attanasio Mitglied des italienischen AIC und lebt in Lamezia Terme, Italien. Sein besonderes Interesse gilt der Endodontie und ästhetischen Konservierung.

Wissen & Praxis 360

360° Perspektiven in der restaurativen Zahnmedizin

„Wissen & Praxis 360°“: Kuraray Noritake beleuchtet moderne Restaurationstechniken

Fast einhundert Zahnärztinnen und Zahnärzte folgten der Einladung zum Symposium „Wissen & Praxis 360°: Direkte und indirekte Restaurationstechniken" in die Europazentrale von Kuraray Noritake nach Hattersheim. Was sie erwartete, war ein außergewöhnlicher Tag, der die zunehmende Verschmelzung von Zahnerhalt und restaurativen Konzepten nicht nur theoretisch beleuchtete, sondern praktisch greifbar machte.

„Nur gemeinsam können wir die Zukunft der Zahnmedizin gestalten" – mit diesen Worten eröffnete Beatrix Höhne, Leiterin Marketing und Vertrieb bei Kuraray Noritake DACH, das Symposium. Ihre über 40-jährige Erfahrung in der Dentalbranche verleiht dieser Aussage besonderes Gewicht. Der Tag sollte zeigen, wie fruchtbar der Dialog zwischen Praxis, Wissenschaft und Industrie sein kann, wenn er auf Augenhöhe stattfindet. 

Wissen & Praxis 360°: Neue Perspektiven in der restaurativen Zahnmedizin

Der kürzlich mit der „Adolph-Witzel-Medaille" ausgezeichnete Prof. Rainer Haak aus Leipzig eröffnete die Vortragsreihe mit seinem State-of-the-Art-Vortrag über Adhäsivsysteme. Die erweiterten Indikationsgebiete eröffnen heute völlig neue Möglichkeiten für den Zahnerhalt. Seine Ausführungen zu aktuellen Entwicklungen bei Adhäsivsystemen – ein Bereich, in dem Kuraray Noritake mit der Entwicklung des Original-MDP-Monomers Maßstäbe gesetzt hat – stießen auf großes Interesse. Prof. Ivo Krejci aus Genf führte mit seinem spannenden Überblick zur Entwicklung der Komposite von direkten zu indirekten Versorgungen. Seine Analyse der Einsatzmöglichkeiten bis hin zu CAD/CAM-Restaurationen machte deutlich: Die Frage ist längst nicht mehr ob Komposit, sondern welches Material für welchen Einsatz optimal geeignet ist. Prof. Cornelia Frese aus Heidelberg widmete sich den alltäglichen Herausforderungen tiefer subgingivaler Defekte. Sie präsentierte praxiserprobte Techniken und untermauerte mit Fallbeispielen, dass die Kastenelevation eine wissenschaftlich fundierte Therapieoption darstellt. Besonders wertvoll waren Tipps zu Trockenlegung, Blutungskontrolle etc. – jene Aspekte also, die in der täglichen Praxis oft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Von Adhäsivbrücken bis CAD/CAM

Prof. Nicole Passia aus Dresden beleuchtete in ihrem praxisorientierten Leitfaden die vielfältigen Aspekte von Zirkonoxid. Die Direktorin der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik räumte dabei mit gängigen Mythen auf und bot eine differenzierte Darstellung verschiedener Befestigungsverfahren. Prof. Matthias Kern aus Kiel ergänzte diese Ausführungen mit beeindruckenden Langzeitstudien zu minimalinvasiven Restaurationen. Seine präzisen Step-by-Step-Anleitungen zur adhäsiven Befestigung zeigten: Die Klebung erfordert zwar absolute Präzision und das richtige Material, eröffnet aber faszinierende Behandlungsmöglichkeiten.

Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis

Was das Symposium „Wissen & Praxis 360°" besonders machte, war die Nähe zwischen Theorie und Praxis. In den Pausen entwickelten sich intensive Gespräche, wurden Techniken diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Die Europazentrale von Kuraray Noritake und das Team vor Ort erwiesen sich als ideale Gastgeber – ein Ort, an dem das Kuraray-Motto „possible starts here" gelebt wird. 

Am Ende war klar: Die Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen der Zahnmedizin verschwimmen zunehmend, und das ist gut so. Moderne Materialien und Techniken eröffnen neue Möglichkeiten für substanzschonende, langlebige Restaurationen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass echte Fortschritte aus dem Zusammenspiel von Wissenschaft, Praxis und Industrie entstehen. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: Hier ging es nicht um Marketing, sondern um Fortbildung auf hohem Niveau. Das Symposium vermittelte nicht nur Wissen, sondern gab wertvolle Impulse für die eigene Praxis. Oder wie es Beatrix Höhne formuliert: „Bei Wissen & Praxis 360° haben wir nicht nur über die Zukunft der Zahnmedizin gesprochen – wir haben sie gemeinsam ein Stück weit gestaltet.“

Kleben ist das neue Zementieren

Kleben ist das neue Zementieren – Sind Sie bereit?

Sie sind auf der Suche nach dem optimalen Befestigungsverfahren für vollkeramische Restaurationen?

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die adhäsive Befestigung und erhalten wertvolle Tipps zur Auswahl des richtigen Verfahrens. PD Dr. Adham Elsayed und Prof. Dr. Florian Beuer fassen in einem spannenden Übersichtsartikel die wichtigsten Informationen zusammen.

 

Kompositrestauration

Wie poliert man eine Kompositrestauration im Molarenbereich?

Von Dr. Aleksandra Łyżwińska, Warschau, Polen.

Beim Polieren einer Kompositrestauration ist es das Ziel jedes Zahnarztes, einen hohen Glanz zu erzielen, ohne die frisch modellierte Kaufläche zu beschädigen. Tipps für den Weg dahin: Verwenden Sie hochwertige Poliergummis. Der Plural ist kein Zufall (Abb. 1). Einzelne Polierer sind meiner Meinung nach nicht in der Lage, einen einwandfreien Glanz sicher zu erzielen. Seien Sie geduldig und schonend. Polieren braucht Zeit und Fingerspitzengefühl.
 

Abb. 1

Unmittelbar nach der Polymerisation wird das Komposit mit einer Sauerstoffinhibitionsschicht überzogen (Abb. 2). Diese Schicht muss unbedingt mit einer Bürste und Polierpaste oder einem prophylaktischen Sandstrahlgerät entfernt werden. Im nächsten Schritt wird das überschüssige Komposit mit Schleifscheiben, Bürsten und harten Poliergummis entfernt.



Abb. 2

Beim Polieren ohne Wasserkühlung bröckelt der Gummi vom Komposit ab (Abb. 3). Diese Fragmente können mit einer feinen Nylonbürste auf der Restaurationsoberfläche verteilt werden. Auf diese Weise können alle Risse und Vertiefungen poliert werden (Abb. 4).

 

Abb. 3

 


Abb. 4

Der Schlüssel zu dauerhaftem Glanz liegt in der graduellen Politur. Jetzt ist es an der Zeit, den dunkelblauen TWIST DIA für Komposite zu verwenden (abrasiver als der hellblaue Polierer) (Abb. 5). Nicht vergessen, einen leichten Druck auszuüben und die Drehzahl von 8000 U/min nicht zu überschreiten. Auf diese Weise erhalten Sie feine Partikel ohne Überhitzungsgefahr. Die Partikel werden wieder über die gesamte Oberfläche verteilt. Je feiner die Borsten sind, desto besser ist die Polierwirkung in den Rillen (Abb. 6).

 

Abb. 5

 

Abb. 6

Im nächsten Schritt wird mit dem hellblauen TWIST DIA für Komposite ein spiegelähnlicher Glanz erzielt (Abb. 7). Unter den Partikeln entsteht ein schöner Glanz. Eine Alternative zu dünnen Nylonbürsten sind Bürsten aus natürlichem Ziegenhaar (Abb. 8).

 

Abb. 7

 

Abb. 8

Die Politur ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern vor allem der Funktion. Auf einer polierten Kompositoberfläche haftet der bakterielle Biofilm deutlich weniger als auf einer rauen Oberfläche (Abb. 9). Mein Rezept für eine spiegelähnliche Hochglanzpolitur: hochwertige Diamantgummispitzen mit Abstufung, die über einen längeren Zeitraum sensibel eingesetzt werden (Abb. 10).

 

Abb. 9

 

Abb. 10

 


DR. ALEKSANDRA ŁYŻWIŃSKA
Warsaw, Poland

Łyżwińska ist Zahnärztin für restaurative Zahnheilkunde. Sie schloss ihr Studium 2017 an der Medizinischen Universität Warschau ab, wo sie als Assistenzprofessorin an der Abteilung für konservierende Zahnheilkunde und Endodontie tätig war. Ihr Schwerpunkt liegt auf modernen Klebetechniken, Kompositen und Biomaterialien.

Verklebung von Abutments auf Ti-Basis

Verklebung von Abutments auf Ti-Basis

Mit PANAVIA™ SA Cement Universal

Die Anwendung von PANAVIA™ SA Cement Universal mit seiner innovativen Dual-Monomer-Technologie ermöglicht eine vereinfachte Verklebung sämtlicher Restaurationen auf Implantat-Abutments, ganz ohne separate Primer oder Silane. Unabhängige Studien belegen, dass diese Dual-Monomer-Technologie weder die Haftung noch die Haltbarkeit auf glasbasierten Keramiken oder Zirkonoxid beeinträchtigt. In dieser Fallstudie wird die Technik speziell für Ti-Base-Implantate eingesetzt. Die grundlegenden Verfahren zur Behandlung von Abutment und Restauration können jedoch universell auf jede Kombination von Implantatversorgungen angewendet werden.

Behandlung von Titanaufbauten

Abb. 1: Nach dem Befestigen des Abutments auf dem Implantatanalog

Abb. 2: Die Basis des Abutments sollte mit ausblockbarem Kunststoff geschützt werden.

Abb. 3: Abstrahlen des Titanabutments mit Aluminiumoxidpulver (30 - 50 μm) bei einem Druck von 2,2 bar.

Abb. 4: Reinigung der Klebefläche mit KATANA™ Cleaner (10 Sekunden einreiben, anschließend abspülen und trocknen).

 

KATANA™ Cleaner ist ein vielseitiger Universalreiniger, der sich ideal zur Reinigung von Metall-, Zirkoniumdioxid- und Glasrestaurationen eignet. Zudem fungiert er als intraoraler Reiniger und kann auf Dentin und Schmelz angewendet werden.

Referenz-Indexierung zur Sicherstellung der Exakten Passung 

Abb. 1: Markierung der Indexposition auf dem Implantatanalog.

Abb. 2: Markieren der Indexposition (Kerbe) auf der Krone.

 

Vorbereitung der Restauration und Verkleben mit dem Abutment

Abb. 1: Bei Lithiumdisilikat sollten die Innenflächen der Krone 20 Sekunden lang mit 5 %iger HF-Ätzung behandelt, anschließend abgespült und getrocknet werden. Bei Zirkonoxid erfolgt das Abstrahlen mit Luft bei einem Druck von 1 bis 4 bar.

Abb. 2: PANAVIA™ SA Cement Universal (White Shade) auf das vorbereitete und gereinigte Abutment injizieren.

Abb. 3: Indexpunkte ausrichten und die Krone auf das Abutment setzen.

Abb. 4: Krone und Abutment zusammenführen und leicht anziehen.

Abb. 5: Tack-Cure Clean-Up: Überschüssiges Befestigungsmaterial 2 bis 5 Sekunden lang mit Licht aushärten (die genaue Zeit hängt von der Lichtleistung und dem Abstand ab).

Abb. 6: Entfernen von überschüssigem Befestigungsmaterial. PANAVIA™ SA Cement Universal ist leicht zu entfernen.

Abb. 7: Restliches Komposite mit Gaze abwischen.

Abb. 8: Indexmarkierung mit Alkohol und Gaze entfernen.

Abb. 9: Reinigung und Politur der Restauration vor dem Einsetzen. Oberflächen, die mit Weichgewebe in Kontakt kommen, sollten poliert werden.

 

Zahnarzt

Zahnarzt Greg Campbell DDS, Long Beach, CA USA

Dr. Greg Campbell, DDS, ist international anerkannt für seine Expertise in der Integration von CAD/CAM-Zahnmedizin in Zahnarztpraxen und wird regelmäßig von Branchenführern eingeladen, um über digitale Zahnmedizin zu referieren. Er verfügt über umfangreiche Kenntnisse in digitaler Technologie und bildet andere Zahnärzte im Umgang damit aus; zudem ist er zertifizierter Advanced CEREC Trainer. Als ehemaliger Beta-Tester für Sirona Dental hat Dr. Campbell zwei Bücher über CAD/CAM-Zahnmedizin veröffentlicht und mehrere Poliersets für Keramik entwickelt. Seine Schulungen und klinischen Anwendungen im Bereich fortschrittlicher Haftmaterialien erstrecken sich über mehr als acht Jahre. Zudem war er Alpha- und Beta-Tester für KATANA™ STML.

Dr. Campbell hat die University of Southern California School of Dentistry absolviert und eine Weiterbildung in kosmetischer Zahnmedizin an der UCLA abgeschlossen. Er betreibt eine Privatpraxis in Long Beach, Kalifornien.

Individuelle Technik für das Verkleben von Abutments

Individuelle Technik für das Verkleben von Abutments

Mit PANAVIA™ SA Cement Universal und KATANA™ Zirconia

Die Anwendung von PANAVIA™ SA Cement Universal mit seiner proprietären Dual-Monomer-Technologie ermöglicht das vereinfachte Verkleben von Restaurationen auf Implantat-Abutments, ganz ohne separate Primer oder Silane. Unabhängige Studien belegen, dass diese innovative Dual-Monomer-Technologie keine Kompromisse hinsichtlich Haftung oder Haltbarkeit auf glasbasierten Keramiken und Zirkonoxid eingeht. In der vorliegenden Fallstudie wird ein individuelles Abutment in Kombination mit einer Krone aus KATANA™ Zirconia YML betrachtet. Die grundlegende Technik zur Behandlung des Abutments und der Restauration kann universell auf jede beliebige Kombination von Implantatversorgungen angewendet werden; immer vorausgesetzt, die geeigneten Oberflächenbehandlungen für den jeweiligen Restaurationswerkstoff werden beachtet.

Passungskrontrolle von Abutment und Restauration

Grundlegende Verfahrenstechnik für Abutment und Restauration.

Abb. 1: Überprüfung der Passgenauigkeit von Abutment und Restauration: Die Ränder von Abutment und Krone sind zu inspizieren, um eine optimale Passform zu gewährleisten.

 

Abb. 2: Schutz der Implantatbasis, z. B. mit lichthärtendem Ausblockkunststoff: Die Basis des Implantats sollte abgedeckt werden, um eine Beschädugung durch das Abstrahlen zu vermeiden.

 

Abb. 3: Abschleifen des Titanabutments mit 50 μm Aluminiumoxidpulver.

 

Abb. 4: Reinigung der Klebeflächen mit KATANA™ Cleaner: KATANA™ Cleaner gleichmäßig auftragen und jeden Bereich für etwa 10 Sekunden sanft einreiben.

KATANA™ Cleaner ist ein vielseitiger Universalreiniger, der sich ideal zur Reinigung von Restaurationen aus Metall, Zirkonoxid und Glaskeramik eignet. Darüber hinaus kann er auch intraoral auf Dentin und Schmelz angewendet werden.

 

Behandlung von Katana™ Zirkonia Restaurierungs-Workflow

Die dauerhafte Haftung von Zirkonoxid auf der Basis des Original MDP-Adhäsivmonomers in den PANAVIA™ Befestigungskompositen wurde bereits in den 90er Jahren in Forschungsarbeiten nachgewiesen. Die drei Voraussetzungen für die adhäsive Befestigung von Zirkonoxid sind:

  1. Abtrahlen von Zirkonoxid mit 50 μm Aluminiumoxidpulver.
  2. Saubere Zirkonoxid-Oberfläche.
  3. Ein Primer auf MDP-Basis oder ein entsprechendes Befestigungskompsit. PANAVIA™ SA Cement Universal enthält das Original-MDP, das 1981 von Kuraray Dental entwickelt und patentiert wurde.

 


Abb. 1: Abstrahlen von KATANA™ Zirconia bei 1-4 bar.

 

Abb. 2: Dosierung und Mischung von PANAVIA™ SA Cement Universal (erhältlich in Automix- und Handmix-Varianten).

 

Abb. 3: PANAVIA™ SA Cement Universal auf das Abutment oder in die Krone auftragen.

 

Abb. 4: Passungskontrolle der Krone auf dem Abutment.

 

Abb. 5: Entfernen von überschüssigem Harz mit Hilfe eines trockenen Mikroapplikators oder eines Pinsels.

 

Abb. 6: Die Ränder können lichthärtend behandelt werden, nachdem überschüssiges Harz entfernt wurde. Ein vollständiges Aushärten des überschüssigen Harzes kann die Entfernung erschweren. Sollte das Harz nur schwer zu entfernen sein, empfiehlt es sich, die Aushärtungszeit oder den Abstand zur Lichtquelle anzupassen.

 

Abb. 7: Restauration für etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur auf dem Abutment aushärten

 

Abb. 8: Abschließende Kontrolle der Implantat-Abutment-Krone aus KATANA™ Zirconia YML auf dem Modell.

 


Jean Chiha CDT, Santa Ana, CA USA


Jean Chiha ist der Eigentümer des North Star Dental Laboratory and Milling Center in Santa Ana, Kalifornien, und seit 2013 Präsident der Dental Lab Owners Association of California. Er absolvierte das Institut Dento Technic, eine private zahntechnische Schule in Frankreich, im Jahr 1985. Herr Chiha ist international tätig und hält Vorträge über zahnmedizinische Kommunikation und Fallplanung. Mit seinem umfangreichen Wissen über Zirkonoxid hat er sich eine Nische geschaffen und referiert weltweit zu verschiedenen Themen. Aufgrund seiner maßgeblichen Beteiligung an der Entwicklung des Materials wird er auch liebevoll als „Mr. Katana“ bezeichnet.

minimalinvasive Reparaturen

Verklebung bei minimalinvasiven Reparaturen – Tipps und Tricks

Moderne Komposite sind wunderbare Restaurationsmaterialien: Sie ermöglichen eine minimalinvasive, defektorientierte Präparation, lassen sich beliebig modellieren und können bei Bedarf modifiziert und repariert werden. Um all dies zu erreichen, ist jedoch ein starker und dauerhafter Verbund eine Voraussetzung. Der Verbund muss entweder zwischen Schmelz und Dentin auf der einen Seite und dem Komposit auf der anderen Seite oder zwischen dem vorhandenen und dem neu aufgetragenen Kompositmaterial hergestellt werden.

Universalbonding

Um die klinischen Abläufe so einfach wie möglich zu halten, verwende ich in meiner Praxis ein Haftmittel der 8. Generation - CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Kuraray Noritake Dental Inc.). Es enthält die Rapid-Bond-Technologie und ermöglicht eine besonders einfache, unkomplizierte Anwendung ohne aufwendiges Anreiben oder lange Wartezeiten. Gleichzeitig haftet es gut auf verschiedenen Substraten wie Schmelz, Dentin und Resincomposite, da es das Original-MDP-Monomer enthält.

Die Materialzusammensetzung und die daraus resultierende Vielseitigkeit machen CLEARFIL™ Universal Bond Quick zur ersten Wahl für viele Indikationen, einschließlich nicht- bis minimalinvasiver Reparaturverfahren. Da es sehr gut in Situationen funktioniert, in denen ein Verbund mit Dentin, Schmelz oder altem Komposit hergestellt werden soll (Abb. 1), ist es normalerweise nicht notwendig, die gesamte vorhandene Restauration zu entfernen, die repariert oder modifiziert werden soll.

Abbildung 1: CLEARFIL™ Universal Bond Quick bildet einen starken Haftverbund zu Dentin, Schmelz oder altem Komposit.

 

Klinisches Protokoll

Je nach Zustand der vorhandenen Restaurationsoberfläche kann das Reparaturprotokoll etwas anders ausfallen. Die grundlegenden Schritte sind wie folgt:

Protokoll 1: Sauerstoff-Inhibationsschicht noch auf der Oberfläche

  • Keine Oberflächenbehandlung erforderlich, bei Kontamination mit Blut oder Speichel mit Wasser abspülen, anschließend Lufttrocknung und (optional) Aufkleben
  • Neue Schicht des Komposits sofort auftragen

Protokoll 2: Sauerstoffinhibitionsschicht bereits entfernt

  • Entfernen Sie das Komposit um den Defekt herum und erzeugen Sie mit rotierenden Instrumenten eine Abschrägung am Kavitätenrand.
  • Sandstrahlen der Oberfläche mit Aluminiumoxidpartikeln
  • Frische Kompositoberfläche: Reinigen Sie die Oberfläche mit KATANA™ Cleaner (Kuraray Noritake Dental Inc.) oder ätzen Sie mit Phosphorsäure-Ätzmittel
  • Kompositoberfläche, die älter als zwei Wochen ist: Ätzen mit Phosphorsäure-Ätzmittel
  • Auftragen des Universalklebstoffs (silanhaltig)
  • Auftragen einer neuen Schicht Komposit

Klinische Empfehlungen

1. Während der Vorbereitung im Verbund bleiben

Wenn eine alte Kompositrestauration ersetzt werden muss, z. B. weil die bestehende Restauration Verfärbungen aufweist oder der Patient eine hellere Farbe wünscht, ist es möglich, nur einen Teil des Komposits zu entfernen und den Rest zu belassen, um die darunter liegende gesunde Zahnsubstanz zu schonen. Die genaue Kontrolle, wie viel Material entfernt und wie viel belassen wird, ist durch den Einsatz von UV-Licht möglich. Unter UV-Licht ist das Komposit perfekt sichtbar (Abb. 2). Dadurch wird ein sehr schonendes Abtragen der Strukturen unterstützt (Abb. 3).

Abbildung 2: Kontrollierter Strukturabtrag mithilfe von UV-Licht, das den alten Verbundstoff gut sichtbar macht.

Abbildung 3: Zahnpräparation mit rotierenden Instrumenten.

 

2. Erhöhung der Haftung durch Sandstrahlen

Schaffung einer sauberen, mikroretentiven Kompositoberfläche, die sich ideal für die Verklebung eignet: Dies ist das Ziel des Sandstrahlens des betreffenden Kompositbereichs mit Aluminiumoxidpartikeln (Abb. 4). Die bevorzugte Korngröße beträgt 27 µm. Verbleibende Partikel können mit 37%iger Orthophosphorsäure entfernt werden, die vor der Lufttrocknung der Oberfläche gründlich abgespült werden muss (Abb. 5a und 5b).

Abbildung 4: Abstrahlen mit 27 μm großen Aluminiumoxidpartikeln.

Abbildung 5a: Ätzen mit Phosphorsäure. Benachbarte Zähne sind mit PTFE-Band geschützt.

Abbildung 5b: Gründliches Abspülen, um das Ätzmittel von der Oberfläche zu entfernen.

 

3. Verwenden Sie ein Universalbonding, der Silan enthält.

Beim Verkleben mit altem Komposit wird eine Silanisierung der Oberfläche empfohlen, um die Haftfestigkeit zu erhöhen. Auf Dentin hat ein separates Silan keine positive Wirkung. Daher wird empfohlen, ein separates Silan nur auf die Kompositoberfläche aufzutragen, was bei einer Oberfläche, die aus Zahnhartsubstanz und Komposit besteht, schwierig ist. Da CLEARFIL™ Universal Bond Quick Silan enthält, kann dieser Schritt der separaten Silanapplikation übersprungen werden, was das Verfahren erheblich vereinfacht (Abb. 6a und 6b).

Abbildung 6a: Auftragen von CLEARFIL™ Universal Bond Quick auf die vorbereitete Oberfläche.

Abbildung 6b: Verdampfen mit einem leichten Luftstrom.

 

4. Im Zweifelsfall bei Reparaturen ein Universalbonding verwenden

Werden während der Restauration Fehler in der Kompositschicht oder Luftblasen entdeckt, können diese sofort ausgebessert oder entfernt werden. Solange die Sauerstoffinhibitionsschicht noch vorhanden ist, kann sofort eine neue Kompositschicht aufgetragen werden. Ist die Oberfläche jedoch mit Speichel oder Blut kontaminiert (Abb. 7a und 7b) oder ist unklar, ob es sich um Dentin, Schmelz oder Komposit handelt, kann CLEARFIL™ Universal Bond Quick aufgetragen werden (Abb. 8). Darauf wird eine neue Schicht Komposit aufgetragen, um den Defekt zu reparieren (Abb. 9).

Abbildung 7a: Kompositoberfläche mit einem Defekt in der Nähe des Randes, wobei der betroffene Bereich durch Blut verunreinigt ist.

Abbildung 7b: Kompositoberfläche mit einem Defekt in Randnähe nach gründlichem Abspülen und Trocknen.

Abbildung 8: Auftragen des Universalklebstoffs.

Abbildung 9: Aufbringen des Kompositmaterials zur Beseitigung des Defekts.

 

5. Falls vorhanden, setzen Sie einen Silikonindex ein, um die anatomische Formgebung zu vereinfachen.


Ist der Defekt klein, kann das fließfähige Komposit direkt aufgetragen und der Überschuss entfernt werden (Abb. 10). Um jedoch eine natürliche Form und einen sanften Übergang zwischen altem und neuem Komposit zu erreichen, kann ein Silikonindex oder eine Matrize verwendet werden (Abb. 11), die eventuell noch von der ursprünglichen Restauration vorhanden sind. Ein mögliches Ergebnis einer solchen Reparatur ist in Abbildung 12 dargestellt; beide Bilder wurden vor dem Finieren und Polieren aufgenommen.

Abbildung 10: Ausbreitung des fließfähigen Komposits und Entfernung von Überschüssen.

Abbildung 11: Über die Zähne, einschließlich des Zahns mit dem Defekt, gelegte Silikonkarte.

Abbildung 12: Ergebnis des fließfähigen Injektionsverfahrens.

Schlussfolgerung

Beseitigung von Blasen oder Defekten in einer frisch angefertigten Restauration, Farbveränderung einer vorhandenen Füllung oder Formkorrektur aufgrund von Verschleißprozessen: Die Modifikation von Kompositrestaurationen kann einfach sein - vorausgesetzt, es werden die richtigen Materialien und Techniken verwendet. Eines der Schlüsselelemente auf dem Weg zum Erfolg ist die Wahl eines geeigneten Adhäsivsystems, vorzugsweise eines universellen Einflaschen-Adhäsivs wie CLEARFIL® Universal Bond Quick, das ein rationelles Vorgehen ermöglicht und hervorragende Ergebnisse unterstützt. Bei Beachtung dieser Hinweise ist es möglich, auf minimalinvasive und unkomplizierte Weise die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und damit die Grundlage für eine dauerhafte Ästhetik und Funktion zu schaffen.

 


Von Dr. Michal Jaczewski

Michał Jaczewski schloss 2006 sein Studium an der Medizinischen Universität Breslau ab und betreibt heute eine Privatpraxis in der polnischen Stadt Legnica. Er ist auf minimalinvasive Zahnmedizin und digitale Zahnheilkunde spezialisiert und ist der Gründer der Biofunctional School of Occlusion. Hier hält er Vorträge und veranstaltet Workshops mit Schwerpunkt auf umfassenden Patientenbehandlungen.

 

Universalbonding

Universalbonding im Rahmen verschiedener Reparaturverfahren

Bei der Arbeit mit Komposit ist es einer der wichtigsten Aspekte, die Mechanismen der Haftung zu verstehen. Die Wahl des richtigen Komposits ist eine Sache, aber die Wahl eines geeigneten Haftsystems und dessen korrekte Anwendung ist ein ebenso wichtiger Aspekt, der die langfristige Leistung einer direkten Restauration beeinflusst.

Es gibt viele Bonding-Produkte auf dem Markt – Zwei-Flaschen-Systeme (Primer und Bond), aber auch Ein-Flaschen-Systeme. Für jeden, der versucht, das ideale Adhäsiv für einen bestimmten klinischen Fall auszuwählen, kann die schiere Anzahl der verfügbaren Produkte eine Herausforderung darstellen. Die Versuchung, sie alle auf leicht unterschiedliche Weise zu verwenden, birgt das Potenzial, Fehler zu verursachen. In meiner Zahnarztpraxis setze ich mich für eine Vereinfachung der Verfahren ein.

Ich habe mich auf die Suche nach einem Bondingsystem gemacht, das ein Gefühl der Sicherheit in Bezug auf die Haftung, aber auch eine einfache Anwendung in verschiedenen klinischen Situationen bietet. Ich habe mich für einen Haftvermittler der 8. Generation mit den gewünschten Merkmalen entschieden – CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Kuraray Noritake Dental Inc.). Das Universaladhäsiv aus einer einzigen Flasche ist ideal für eine Vielzahl von Bondings in der Zahnarztpraxis.

 

BEEINDRUCKENDE MERKMALE

CLEARFIL™ Universal Bond Quick kann sowohl in der Total-Etch- als auch in der selektiven Schmelzätztechnik in Kombination mit einem Ätzgel wie K-ETCHANT Syringe (Kuraray Noritake Dental Inc.) verwendet werden. Es ist ein selbstätzendes Adhäsiv. In Kombination mit dem dualhärtenden Aufbaumaterial CLEARFIL™ DC CORE PLUS oder dem dualhärtenden Universalkunststoff PANAVIA™ SA Cement Universal (beide Kuraray Noritake Dental Inc.) ist es auch eine ideale Wahl für die Anwendung im Wurzelkanal und für das Befestigen von Inlays oder Kronen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Restaurationsmaterialien – von Metall bis Zirkonoxid oder Lithiumdisilikat. Effiziente klinische Abläufe werden durch die integrierte Rapid-Bond -Technologie unterstützt, die ein aufwendiges Einreiben oder Warten auf das Eindringen des Adhäsivs in das Substrat und das Verdampfen des Lösungsmittels überflüssig macht. Zu den Schlüsselkomponenten dieser Technologie gehören hydrophile Amidmonomere, die es der Adhäsivlösung ermöglichen, schnell in feuchtes Dentin einzudringen und gleichzeitig eine hohe Aushärtungsfähigkeit zu haben. Darüber hinaus ist das ursprüngliche MDP-Monomer in der Formulierung enthalten, das zusammen mit den Amidmonomeren für eine hohe Haftfestigkeit an Schmelz und Dentin sorgt – erreichbar in einem einfachen Verfahren aus Applikation, Lufttrocknung und Lichthärtung.

Die beschriebenen Eigenschaften machen CLEARFIL™ Universal Bond Quick zu einer der vielseitigsten und am einfachsten anzuwendenden adhäsiven Bonding-Lösungen in der Zahnarztpraxis. Die Sensibilität der Technik ist gering, da das Dreischritt-Verfahren immer gleich ist. Die folgenden Fallbeispiele veranschaulichen die Anwendung im Rahmen verschiedener Reparaturverfahren.

REPARATUR VON KOMPOSIT-RESTAURATIONEN
Einer der größten Vorteile der Verwendung von Komposit als Restaurationsmaterial liegt in der Tatsache, dass es jederzeit modifiziert und repariert werden kann. Egal, ob eine Luftblase an der Oberfläche entdeckt wird, die Farbe angepasst werden muss, eine Fraktur auftritt oder Materialien aufgrund von Abnutzung ergänzt werden müssen – eine Änderung oder Reparatur ist leicht möglich, ohne dass zusätzlich gesunde Zahnsubstanz geopfert werden muss. Wenn ein Silikonindex für die Erstbehandlung hergestellt wurde, dieser noch verfügbar ist und der Anwender weiß, welches Komposit für die ursprüngliche Restauration verwendet wurde, kann die fließfähige Injektionstechnik als einfache und effiziente Methode zur Reparatur einer Restauration gewählt werden. Das empfohlene Protokoll ist jedoch je nach Zustand der Restaurationsoberfläche leicht unterschiedlich.

 

FALLBEISPIEL 1: SOFORTREPARATUR

Wenn eine Restauration beschädigt wurde oder bei der Injektion eines fließfähigen Komposits eine Luftblase entstanden ist, ist das Verfahren etwas anders. In diesem Fall ist die Sauerstoffinhibitionsschicht in der Regel noch auf der Oberfläche der Restauration vorhanden. Daher ist es möglich, einfach eine zusätzliche Portion Komposit aufzutragen (Abb. 1a bis 1d). Auch nach einer Kontamination der Kompositoberfläche mit Wasser, Speichel oder Blut ist diese Maßnahme möglich. Die Oberfläche muss lediglich gründlich abgespült und getrocknet werden, bevor die neue Portion Komposit aufgetragen wird. Für maximale Sicherheit kann auch ein Universaladhäsiv verwendet werden.

Abbildung 1a: Reparatur für Defekte innerhalb einer Kompositrestauration, wenn die Sauerstoffinhibitionsschicht noch nicht entfernt wurde: Luftblase im interproximalen Bereich entdeckt.

Abbildung 1b: Aufbringen einer neuen Portion Komposit nach Spülung und Trocknung. Die angrenzende Oberfläche ist mit PTFE-Band geschützt.

Abbildung 1c: Repositionierter Silikonindex, um der Restauration die ursprünglich geplante Form zu geben.

Abbildung 1d: Endgültige Restauration.

 

FALLBEISPIEL 2: REPARATURVERFAHREN NACH DEM POLIEREN

Wird ein ähnlicher Defekt beim Ausarbeiten und Polieren festgestellt, d. h. wenn die Sauerstoffinhibitionsschicht bereits entfernt wurde (Abb. 2), ist ein Aufrauen der Oberfläche unbedingt erforderlich. Mit einer abgeschrägten Präparation des Bereichs mit der Luftblase werden optimale Voraussetzungen für eine weitere Kompositschicht geschaffen, die sich gut an das umgebende Material anpasst (Abb. 3). Nach dem Abschrägen muss die Oberfläche abgestrahlt und entweder mit KATANA™ Cleaner (Kuraray Noritake Dental Inc.) (Abb. 4a) oder mit 37%iger Orthophosphorsäure (Abb. 4b) gereinigt werden. Nach gründlichem Abspülen und Trocknen kann eine zusätzliche Portion Komposit auf die Oberfläche aufgetragen werden (Abb. 5a bis 5c). Da es sich um einen kleinen Defekt handelt, kann das Komposit anstelle der Injektion aufgetragen und der Silikonindex anschließend neu positioniert werden.

Abbildung 2: Defekt auf der Oberfläche, die bei der Endbearbeitung entdeckt wurde.

Abbildung 3: Entfernter Hohlraum und abgeschrägter Bereich um den Defekt.

Abbildung 4a: Option 1: Reinigung der Oberfläche mit KATANA™ Cleaner.

Abbildung 4b: Option 2: Ätzen mit K-ETCHANT-Spritze.

Abbildung 5a: Anwendung des Komposits (CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Low).

Abbildung 5b: Neupositionierung des ursprünglichen Silikonindexes, um die gewünschte Form zu erhalten.

Abbildung 5c: Endgültige Restauration mit einem schönen Blend-in der verschiedenen Schichten des Komposits.

 

FALLBEISPIEL 3: REPARATURVERFAHREN NACH ZWEI ODER MEHR WOCHEN

Bei beschädigten Restaurationen, die länger als zwei Wochen in situ war, muss eine ideale Komposit-Komposit-Grenzfläche durch Aufrauen der Oberfläche geschaffen werden. Ein Beispiel ist in Abbildung 6 dargestellt. Der wichtigste Schritt, der den Erfolg des Verfahrens beeinflusst, ist die richtige Vorbereitung der Kompositoberfläche. Um die Grundlage für einen starken Verbund zwischen dem neuen und dem alten Komposit sowie für ein ästhetisches Ergebnis zu schaffen, muss eine Abschrägung vorgenommen werden (Abb. 7a und 7b), die einen reibungslosen Übergang zwischen den beiden Schichten ermöglicht. Ist die Abschrägung fertiggestellt, sollte die Oberfläche mit Aluminiumoxidpartikeln der Größe 27 μm abgestrahlt werden (Abb. 8). Die folgenden empfohlenen Schritte sind das Ätzen des Komposits mit 37 %iger Orthophosphorsäure (Abb. 9) und schließlich das Auftragen von CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Abb. 10). Da das Universaladhäsiv einen Silan-Haftvermittler enthält, ist ein separater Silanauftrag nicht notwendig. Stattdessen kann die neue Kompositschicht sofort appliziert werden, z. B. mit der fließfähigen Injektionstechnik mit einer bestehenden Matrix (Abb. 11).

Abbildung 6: Frakturierte Frontzahn-Kompositrestauration mit umfangreicher Reparatur – das verbleibende Komposit ist hinsichtlich Farbe und Form in einem hervorragenden Zustand.

Abbildung 7a: Vorbereitung mit speziellen Instrumenten.

Abbildung 7b: Ideale Fase, die für eine starke Verbindung und eine großartige optische Einbindung sorgt.

Abbildung 8: Sandstrahlen der Oberfläche.

Abbildung 9: Ätzen mit Phosphorsäure.

Abbildung 10: Auftragen des Universal-Haftvermittlers.

Abbildung 11: Mit der fließfähigen Injektionstechnik aufgebrachter Verbundstoff.

Abbildung 12: Behandlungsergebnis.

 

SCHLUSSFOLGERUNG

Die drei beschriebenen Reparaturprotokolle sind einfach und funktionieren gut  – vorausgesetzt, es wird eine starke Verbindung an der Verbundwerkstoff-Grenzfläche hergestellt. Die Art und Weise, wie sie hergestellt wird, kann leicht unterschiedlich sein, je nachdem, ob die Sauerstoffinhibitionsschicht noch vorhanden ist oder bereits entfernt wurde. Bei der Verwendung eines Universalbondings wie CLEARFIL™ Universal Bond Quick wird das Verfahren durch den Wegfall von Schritten wie dem separaten Auftragen von Silan vereinfacht.

 

Dr. Michał Jaczewski

Michał Jaczewski schloss 2006 sein Studium an der Medizinischen Universität Breslau ab und betreibt heute eine Privatpraxis in der polnischen Stadt Legnica. Er ist auf minimalinvasive Zahnmedizin und digitale Zahnheilkunde spezialisiert und ist der Gründer der Biofunctional School of Occlusion. Hier hält er Vorträge und veranstaltet Workshops mit Schwerpunkt auf umfassende Patientenbehandlungen.

Universal Dark

Universal Dark: Für natürliche Ergebnisse bei dunkleren Zähnen

Abrasion und Formkorrektur waren auch für diese 58-jährige Patientin der Hauptgrund, eine kosmetische Zahnbehandlung anzufordern. Sie war mit dem Aussehen der Frontzähne im Oberkiefer unzufrieden, die Anzeichen von Zahnverschleiß und Verfärbungen zeigten. Der gewählte Behandlungsansatz war eine Kompositrestauration mit CLEARFIL MAJESTY™ ES-2 Universal in der Farbe UD. Die Farbe wurde basierend auf der Indikation und der etwas dunkleren Farbe der natürlichen Zähne der Patientin ausgewählt.

 


Abb. 1 Klinische Ausgangssituation.

 

Abb. 2 Behandlungsergebnis.

Gründe für die Wahl von Universal Dark:

  • Für ältere Patienten (Zahnfarben A3 und dunkler)
  • Situationen, in denen Licht leicht durch das Komposit dringt (z. B. Klasse III, Klasse IV)

Eigenschaften von Universal Dark:

  • Hohe Lichtstreuwirkung
  • Ausgewogene Transluzenz

 

Über den Autor

Dr. Jusuf Lukarcanin ist ein zertifizierter Zahntechniker (DCT) und Doktor der Zahnmedizin (DDS). Er studierte Zahnmedizin an der Ege-Universität, Fakultät für Zahnmedizin, in Izmir, Türkei, wo er 2011 einen Master-Abschluss erwarb. 2017 promovierte er im Fachbereich Restaurative Zahnheilkunde an derselben Universität. Zwischen 2012 und 2019 war Dr. Lukarcanin leitender Arzt und Geschäftsführer einer privaten Klinik in Izmir.

Von 2019 bis 2020 arbeitete er als Spezialist für Restaurative Zahnheilkunde am Tinaztepe GALEN Krankenhaus, und von 2020 bis 2022 war er am MEDICANA International Hospital Izmir als Spezialist für Restaurative Zahnheilkunde tätig. Derzeit ist er Inhaber einer privaten Klinik für Ästhetik und Kosmetik in Izmir.

Kompositrestaurationen

Flowable Injection Technique: Was tun, um Luftblasen im Komposit zu vermeiden?

Artikel von Dr. Michał Jaczewski

Komposit-Restaurationen in der Zahnmedizin

Kompositrestaurationen gehören zu den häufigsten zahnärztlichen Therapieverfahren. Es gibt zahlreiche Restaurationstechniken und eine Vielzahl von Restaurationsmaterialien. Unabhängig von der Art des Materials, der Restaurationsmethode und der Region, in der es verwendet wird, sind Luftblasen in oder an der Oberfläche von Kompositschichten ein häufiges Problem. Die Kompositrestauration sollte homogen sein, um die Dichtigkeit der Füllung und ihre Haltbarkeit zu gewährleisten. Die Reparatur von Luftblasen ist mühsam und erfordert manchmal den Austausch der Füllung oder eines Teils davon. Das Ausmaß der Defekte kann je nach Art des Komposits (fließfähig oder pastös) und/oder der Einbringtechnik variieren. Die Ursachen sind jedoch vielfältig.

Materialauswahl

Bei der „Flowable Injection Technique" werden fließfähige Komposite verwendet, die leicht fließen, aber auch empfindlich auf unsachgemäße Anwendung reagieren. Die erste Ursache für die Bildung von Luftblasen ist die Homogenität des Materials selbst. Luftblasen können bei der Herstellung oder während der Anwendung in die Spritze gelangen. Durch die Verwendung von Premium-Produkten können wir sicher sein, dass das Material von höchster Qualität ist und dass die Struktur und das Design der Spritze einen ordnungsgemäßen Betrieb ermöglichen, um die Bildung von Luftblasen im Material zu reduzieren.

 

Bedeutung des Spritzendesigns

CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Komposit wurde entwickelt, um die Bildung von Luftblasen während der Verarbeitung zu verhindern. Das spezielle Design der Spritze und des Stempels begrenzt die Möglichkeit des Nachtropfens und des Zurückfließens des Materials während oder nach der Applikation.

 

Ein einzigartiges Sicherheitsmerkmal im Inneren der Spritze ist die spezielle O-Ring-Konstruktion, die verhindert, dass das Material nach dem Nachlassen des Drucks ausfließt, und gleichzeitig dafür sorgt, dass der Stempel nur minimal, aber nicht zu weit zurückgezogen wird.

 

Zurückziehen des Stempels

Eine weitere Ursache für die Bildung von Luftblasen ist das Eindringen von Luft in die Spritze durch absichtliches Zurückziehen des Stempels. Wenn der Anwender es gewohnt ist, den Stempel nach der Applikation des Komposits zurückzuziehen, kann Luft in die Spritze gelangen. Bei der nächsten Anwendung wird sich diese Luft höchstwahrscheinlich als Lufteinschlüsse in der Restauration bemerkbar machen.

Der Druck auf den Silikonschlüssel zählt

Bei der „Flowable Injection Technique" wird ein Silikonschlüssel verwendet, in den das Material zum Aufbau des Zahnes eingebracht wird. Der Schlüssel muss eng am Zahn anliegen und darf sich während der Injektion nicht bewegen. Sonst können Luftblasen entstehen. Beim Drücken und Loslassen des Silikonschlüssels entsteht ein Saugeffekt, der das Komposit sowohl vom Zahn als auch vom Silikon wegzieht. Um Defekte zu vermeiden, muss der Druck auf den Silikonschlüssel von der Injektion des Materials bis zur Polymerisation konstant gehalten werden.

Verschiedene Modifikationen des Silikonschlüssels können verwendet werden, um seine Beweglichkeit einzuschränken und das Risiko eines unkontrollierten Drucks auf den Zahn zu verringern. Ein Beispiel hierfür ist der Silikonschlüssel nach dem „Interlip-Modell“, der ein sehr hohes Maß an Stabilität und Sicherheit bietet.

Durchmesser des Injektionslochs

Eine weitere Ursache für das Eindringen von Luft in die Restauration ist der Durchmesser des Injektionslochs. Ist das Loch zu eng, kann der Silikonschlüssel während des Einsetzens oder der Applikation durch die Applikationsspitze bewegt werden. Um dieses Problem zu vermeiden, könnte die Öffnung vergrößert werden, um ein freies Einsetzen und Manipulieren der Spitze während der Injektion zu ermöglichen. Eine größere Öffnung ermöglicht auch das Entweichen von Luft während der Applikation. Am wichtigsten ist es jedoch, das Material mit kontinuierlichem Druck zu injizieren und ein Herausziehen und Wiedereinführen der Spitze zu vermeiden. Dies kann zu einer ungleichmäßigen Kompositschicht führen.

Möchten Sie mehr über die fließfähige Injektionstechnik erfahren? Lesen Sie das aufschlussreiche und inspirierende Interview mit Dr. Michał Jaczewski (English).

 

Michal Jaczewski

Michał Jaczewski schloss 2006 sein Studium an der Medizinischen Universität Breslau ab und betreibt heute eine Privatpraxis in der polnischen Stadt Legnica. Er hat sich auf minimalinvasive Zahnmedizin und digitale Zahnmedizin spezialisiert und ist der Gründer der Biofunctional School of Occlusion. Hier hält er Vorlesungen und leitet Workshops mit Schwerpunkt auf umfassenden Patientenbehandlungen.