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Blog

Optimierung intraoraler und extraoraler Substrate für maximales Adhäsionspotenzial

Optimierung intraoraler und extraoraler Substrate für maximales Adhäsionspotenzial

Artikel von Dr. Clarence Tam HBSc, DDS, FIADFE, AAACD

Die tägliche Praxis der adhäsiven restaurativen Zahnheilkunde, ob bei direkten oder indirekten Restaurationen, ist mit der Notwendigkeit idealer Umgebungsbedingungen verbunden. Der adhäsive Haftverbund bildet das Fundament direkter und indirekter Restaurationen, da es den Verbund zwischen Restauration und Zahn herstellt. Da die moderne Zahnmedizin minimalinvasiv sein möchte, spiegelt sich die Behandlung der Oberflächen in dieser Philosophie durch die Verwendung von selbstätzenden Multi-Substrat-Säuremonomeren wie 10-Methacryloyloxyldecyl-Dihydrogenphosphat (10-MDP) wider. Es gibt jedoch unzählige Möglichkeiten, durch die sowohl die Restaurations- als auch Zahnoberflächen mit verschiedenen Substanzen kontaminiert werden können, was die Prognose der Restauration beeinträchtigt.

 

Einige der zu berücksichtigenden Kontaminanten sind natürliche Feuchtigkeit durch Atmung, Umgebungsfeuchtigkeit in der Mundhöhle, Blut, Speichel und künstliche Quellen wie Provisorienzement während einer zweistufigen indirekten Vorgehensweise. Feuchtigkeit ist ein Faktor, die nur durch einen kontrollierten Ansatz während der Dentinpenetration der Vorbereitung des Substrats für die Adhäsion willkommen ist. Wenn die Menge jedoch zu hoch ist, wird die Hybridisierung der Grenzfläche beeinträchtigt. Blut und Speichel sind in der restaurativen Zahnheilkunde allgegenwärtig und werden am besten durch die Verwendung von Kofferdam im Rahmen einer absoluten Isolationsphilosophie kontrolliert. Eine Kontamination der präparierten Oberfläche kann auch durch Try-In-Zemente oder Gleitmittel erfolgen. Hämostatische Mittel wie Eisen(III)-sulfat und Aluminiumchlorid können unlösliche Substanzen auf der Zahnoberfläche hinterlassen, die 33%ige Orthophosphorsäure nur teilweise entfernen kann. Auch die partikuläre Ablagerung von Dentin und Schmelz im Rahmen der Standard-Zahnpräparation wird berücksichtigt. Diese Schmierschicht verbleibt auf der Dentinoberfläche, verschließt oft die Dentinkanälchen und ist ein Hindernis, das überwunden werden muss, um eine Verbindung zum Hydroxylapatit und den Kollagenfibrillen der Oberfläche herzustellen. Insgesamt sind die Risiken für eine Beeinträchtigung der Adhäsion und im schlimmsten Fall für ein Versagen der Adhäsion hoch. Dieser Bericht beschreibt die Verwendung einer neuen Lösung zur Entfernung von Ablagerungen sowohl von indirekten Restaurationen als auch von Zahnoberflächen mit einer 10-MDP-Salz-basierten Lösung, die sowohl extraoral als auch intraoral verwendet werden kann.

 

ENDEMISCHE KONTAMINANTEN: FEUCHTIGKEIT, BLUT UND SPEICHEL

Feuchtigkeit ist ein entscheidender Faktor, um die Adhäsionskraft bestimmter moderner Universaladhäsive zu maximieren. Das Vorhandensein von Feuchtigkeit ermöglicht eine erhöhte Penetration von Haftlösungen in die Dentinkanälchen und zwischen die Kollagenfibrillen und stärkt letztendlich die Widerstandsfähigkeit der Hybridschicht¹. Bei der Befestigung einer indirekten Restauration hat sich gezeigt, dass sowohl die Speichel- als auch die Blutkontamination der Kontaktflächen eine schädliche Auswirkung auf die Haftfestigkeit haben, wobei die Blutkontamination unter allen Bedingungen am schlechtesten abschneidet². Van Meerbeck et al. berichteten über die Techniksensitivität bei modernen Einstufen-Universaladhäsiven³. Die Grundlage seiner Erkenntnisse ist, dass diese Adhäsive Wasser als Ionisationsmedium für die selbstätzende Reaktion benötigen, wobei das Wasser von den Grenzflächen abgedampft werden muss, um die Haftfestigkeit zu maximieren. Trotzdem gelten diese Grenzflächen als semipermeabel, was die Hybridschicht für ein erhöhtes Risiko des hydrolytischen Abbaus in Adhäsivlösungen prädisponiert, die kein 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) enthalten, das eine größere Affinität zu Wasser hat.

 

Periera et al. testeten verschiedene Feuchtigkeitsgrade des Dentinsubstrats, die mit Variablen wie kurzem vs. langem Luftstrahlen, feuchten vs. trockenen Wattepellets, der Verwendung von Mikrobürstchen und einer absichtlich überfeuchteten Oberfläche kontrolliert wurden. In allen Gruppen führte die „feuchteste“ Oberfläche zur niedrigsten Scherfestigkeit⁴.

 

Der Einfluss von Speichel- und Blutkontamination ist eindeutig negativ in Situationen, in denen der Verbund vor oder nach dem Auftragen des Adhäsivs kontaminiert wurde. Bei Speichel ist diese Reduktion auf die Ablagerung von Speichelglykoprotein auf der Oberfläche zurückzuführen, und in Bezug auf Blut blockieren Makromoleküle wie Fibrinogen und Thrombozyten den Zugang zu den Tubuli für eine effektive Verbindung. Es wurde festgestellt, dass die Blutkontamination die Haftfestigkeit im Vergleich zu Speichel durchweg stärker beeinträchtigt².

 

Im Allgemeinen war Chlorhexidin auf Dentin mit Schmierschicht durchweg anderen Mitteln wie Ethanol, EDTA, Aloe Vera überlegen, um die höchste Scherfestigkeit zum Dentin zu erzielen. Auf Dentin, das zuvor geätzt und mit Blut und Speichel kontaminiert worden war, war das anschließend aufgetragene Mittel, das die höchste Wiederherstellung der Scherfestigkeit zeigte, 37,5%ige Phosphorsäure⁵. Eine Studie über die nanomechanischen und nanorauen Eigenschaften von geätztem Dentin und mit selbstätzendem Adhäsiv behandeltem Dentin, das beide mit Speichel kontaminiert waren, ergab, dass KATANA™ Cleaner in der Lage war, die Kontrollwerte des komplexen Moduls und der Nanorauheit im Vergleich zur Kontrolle wiederherzustellen⁶.

 

SYNTHETISCHE WORKFLOW-KONTAMINANTEN: GIPS, HÄMOSTATISCHE MITTEL, WURZELKANALFÜLLER UND PROVISORISCHE ZEMENTE


Eine Studie von Marfenko et al. aus dem Jahr 2020 zeigte, dass die Speichelkontamination im Vergleich zur Kontamination durch Gips aus Laborprozessen signifikant niedrigere Haftfestigkeiten aufwies. Die Anwendung eines Silanhaftmittels auf die Restaurationsinnenfläche hat eine schützende Wirkung auf die Haftfestigkeit⁷. Der Vorbehalt ist, dass Restaurationen auf Lithiumdisilikatbasis oft vom Labor vorgeätzt mit Flusssäure angefordert werden. Oft wird der Fall an den Kliniker auf dem Sekundär- oder Primärmodell zurückgegeben. Wenn die Oberfläche bereits mit Flusssäure behandelt wurde, kann sie nun als mit Gips- oder Harzmodell oder einfach mit Hautölen durch Handhabung rekontaminiert betrachtet werden. Die ungeschützte Oberfläche muss in jedem Fall nach der Anprobe dekontaminiert werden, die nun Elemente von Gips, Blut und Speichel sowie hämostatische Mittel wie Aluminiumchlorid und Eisen(III)-sulfat enthalten kann. Wenn Silanhaftmittel vor der Anprobe aufgetragen werden, stellt sich die Frage, ob die Oberfläche nach der Entnahme aus dem Modell wirklich frei von Kontaminationen war.

 

Aluminiumchlorid ist ein hämostatisches Mittel, das einen unlöslichen Niederschlag auf der Dentinoberfläche hinterlässt, der nur teilweise durch die Behandlung mit Phosphorsäure entfernt wird, was nur zu einer teilweisen Wiederherstellung der Scherfestigkeit im Vergleich zur Kontrolle führt. Die Anwendung von Ethylendiacetyltetra-Natriumacetat (EDTA) brachte die Haftfestigkeit auf das Niveau von normalem Dentin zurück⁸. Die Verbindung von polykristallinen Keramikrestaurationen und Metalllegierungen wird bei der Anprobe mit Speichel kontaminiert. Dieser kann durch Dampfreinigung und Luftpartikelabrasion bei 2,5 bar für 15 Sekunden entfernt werden⁹. Phosphorsäure wird oft fälschlicherweise als Reinigungsmittel auf die Oberfläche aufgetragen. Bei polykristallinen Keramiken wie tetragonalem Zirkonoxid-Polykristall ist dies katastrophal, da sich Phosphate fest an die freien Stellen binden, an die sich das 10-MDP-Monomer normalerweise im Rahmen des APC-Protokolls der Zirkonoxidverbindung bindet, was die Haftfestigkeit erheblich beeinträchtigt (Blatz, 2016)¹⁰. Eine Studie über moderne Oberflächenreiniger zeigte eine erfolgreiche Entfernung von Ablagerungen auf der Oberfläche mit KATANA™ Cleaner für sowohl blut- als auch speichelkontaminierte Substrate¹¹,¹².

 

Provisorische Zemente haben vermutlich einen schädlichen Einfluss auf die Scherfestigkeit von adhäsiv befestigten indirekten Keramikrestaurationen. Ding et al. (2022) zeigten, dass die Verwendung von Befestigungsmaterialien auf Kunststoffbasis und Nicht-Eugenol-Zementen in der provisorischen Phase die Haftfestigkeit im Vergleich zur Kontrolle verringerte, während die Verwendung von Kalziumhydroxid- und Polykarboxylatzementen akzeptable Werte aufwies. Die Reinigung der präparierten Oberfläche mit Luftpartikelabrasion (APA) führte zur Wiederherstellung der verringerten Haftwerte auf das Niveau der Kontrolle¹³. Ebenso nützlich war die Anwendung von Immediate Dentin Sealing (IDS)¹⁴, einer Technik, die idealerweise durch APA vor der adhäsiven Verbindung und dem Auftragen einer Kompositschicht gekennzeichnet ist, die sowohl die Dentinkanälchen als auch die Sauerstoffinhibitionszone verschließt und es der Komposit-Dentin-Verbindung ermöglicht, ohne Belastung zu reifen und sich zu stärken. Dieser Ansatz ist wirksam bei der Minimierung postoperativer Hypersensibilität und des Eindringens von Bakterien sowie bei der Optimierung der Scherfestigkeit, insbesondere wenn es um indirekte Keramiken geht¹⁵. Hardan et al. fanden heraus, dass die Scherfestigkeit am höchsten war, wenn IDS unter Verwendung eines dreistufigen Ätz- und Spül-Adhäsivprotokolls durchgeführt wurde¹⁴.

 

Hämostatische Mittel, die in der klinischen Zahnheilkunde verwendet werden, weisen einen pH-Wert von 1,1 bis 3,0 auf und sind so sauer wie selbstätzende Primer¹⁶. Chaibutyr und Kois fanden heraus, dass Dentin, das mit 25% Aluminiumchlorid oder 13% Eisen(III)-sulfat kontaminiert war, eine signifikant niedrigere Scherfestigkeit zum Dentin aufwies, die durch den Ätz- und Spül-Ansatz signifikant wiederhergestellt wurde¹⁷. Dieser zwar erfolgreiche Ansatz konnte die Defizite der Scherfestigkeit im Vergleich zur Kontrolle jedoch nur teilweise beheben, wobei eine Vorätzung mit EDTA erforderlich war, um eine vollständige Wiederherstellung zu erreichen⁸. Es wurde festgestellt, dass KATANA™ Cleaner eine positive Wirkung auf die Reinigung von Dentin hat, das sowohl mit Aluminiumchlorid als auch mit Eisen(III)-sulfat kontaminiert ist.

 

Die Verbindung von Dentinsubstrat, das mit Wurzelfüllern kontaminiert ist, ist ein Problem für die Integrität von Stumpfaufbauten nach endodontischer Behandlung. Es wurde festgestellt, dass die Verwendung von KATANA™ Cleaner im Allgemeinen der Ethanol-Testuntergruppe bei der Entfernung von Wurzelfüllern auf Zinkoxid-Eugenol-Basis überlegen war und die gleiche Leistung wie 70%iges Ethanol für den Wurzelfüller auf Epoxidharzbasis erbrachte¹⁸.

 

KLINISCHE FALLDEMONSTRATION

Eine 35-jährige Patientin stellte sich in der Praxis mit mehreren insuffizienten Kompositrestaurationen im zweiten Quadranten vor, die ersetzt werden sollten. Vor der Verabreichung der Anästhesie ist es in der Praxis üblich, die Farbspezifikationen der geplanten Restaurationen zu ermitteln, bevor eine mögliche Dehydrierung die optischen Eigenschaften des natürlichen Zahns beeinträchtigen kann. Intelligente monochromatische Komposite (Abb. 1) sind eine Klasse von direkten Restaurationen, die die Fähigkeit ihrer Nanofüllerzusammensetzung und ihres Brechungsindex nutzen, die Strukturfarbe des umgebenden Schmelzes und Dentins nachzubilden¹⁹. Dies ermöglicht es einem Zahnarzt in der Regel, eine vereinfachte Auswahl an Farbtönen zur Hand zu haben.

Zwei Karpulen 2%iges Lidocain mit 1:100.000 Epinephrin wurden durch bukkale Infiltration verabreicht, bevor eine absolute Isolation mit einem latexfreien Kofferdam (Isodam HD Heavy, 4D Rubber, UK) erreicht wurde (Abb. 2). Die alten Restaurationen wurden zusammen mit der Karies entfernt (Abb. 3), und die Dentinstruktur wurde mit einem Detektorfarbstoff (Caries Detector, Kuraray Noritake Dental Inc.) auf Restkaries untersucht. Die Kavitätenränder der Präparation wurden vorsichtig abgeschrägt, bevor die Oberfläche mit Luftpartikelabrasion behandelt wurde (30 psi, 29 Mikron Aluminiumoxid in einem 17,5%igen Ethanolträger, Aquacare UK) (Abb. 4). Die Schmelzränder wurden mit 33%iger Orthophosphorsäure geätzt und gespült (Abb. 5). Die Präparationsflächen wurden mit einem MDP-basierten Tensid (KATANA™ Cleaner, Kuraray Noritake Dental Inc.) weiter von Restschmiere oder Pulverrückständen dekontaminiert (Abb. 6). Ein einstufiges, selbstätzendes Universaladhäsiv wurde gemäß den Herstelleranweisungen auf die Präparation aufgetragen und mit Luft verdünnt, bevor es lichtgehärtet wurde (Abb. 7).


Abb 1

 


Abb 2

 


Abb 3

 


Abb 4

 


Abb 5

 


Abb 6

 


Abb 7

 

Für den zweiten Prämolar wurde ein Matrix-in-Matrix-Ansatz als erster Schritt verwendet, um den gleichzeitigen anatomischen Aufbau der mesialen und distalen Randleisten zu ermöglichen. Diese Technik erfordert keine Verwendung eines Keils, da die äußere zirkumferenzielle Tofflemire-Matrix (Omnimatrix, Ultradent Products) zervikal um die innere anatomisch gekrümmte Teilmatrix (Garrison Firm Band, Garrison Dental Solutions) festgezogen wird, was eine hermetische Abdichtung am Zahnfleischrand ermöglicht (Abb. 8). Bei Bedarf kann der Aufbau durch die Verwendung von Teflon, das zwischen den beiden Matrizen eingefügt wird, weiter modifiziert werden, um eine bessere proximo-fazio-linguale Anpassung zu erzielen. Dadurch wird die Nachbearbeitung und Konturgebung nach dem Entfernen des Bandes auf ein Minimum reduziert. Anschließend kann ein herkömmliches Teilmatrizensystem verwendet werden, um die Kontakte zu schließen und die Randleisten auf herkömmliche Weise aufzubauen (Abb. 9).

 

Nach dem Aufbau der Randleisten wurde die Matrixanordnung entfernt und nachdem die Klasse-II-Läsionen in eine Klasse-I-Situation umgewandelt worden waren, wurde mit dem Mikrolayering mit einem fließfähigen Liner mit hoher Biegefestigkeit (CLEARFIL MAJESTY™ Flow, Kuraray Noritake Dental Inc.) vor dem Auftragen eines monochromatischen Komposits (CLEARFIL MAJESTY™ ES-2 Universal U shade, Kuraray Noritake Dental Inc.) fortgefahren. Die bukkalen Höcker wurden zuerst aufgebaut, da der Autor dies für wesentlich hält, um die Proportionen der Restaurationslappen festzulegen (Abb. 10). Nachfolgende Schichten wurden in einem Lappen-für-Lappen-Ansatz fertiggestellt, um die Okklusalflächenanatomie zu vervollständigen (Abb. 11 und 12). Die Restauration wurde auf funktionelle Konformität der Okklusion überprüft, fertiggestellt und auf Hochglanz poliert (Abb. 13).

 


Abb 8

 


Abb 9

 


Abb 10

 


Abb 11

 


Abb 12

 


Abb 13

 

DISKUSSION

Oberflächen werden häufig sowohl bei direkten als auch bei indirekten restaurativen Verfahren kontaminiert. In der Vergangenheit waren Ätz- und Spülansätze zumindest für die teilweise Wiederherstellung der Haftfestigkeit erfolgreich, jedoch sind sie in Situationen, in denen selektives oder selbstätzendes Verfahren die Adhäsivstrategie ist, nicht praktikabel. Der Zahnarzt kann in diesen Fällen das 10-MDP-Monomer in selbstätzenden Systemen verwenden, um nicht demineralisiertes Dentin, wie z. B. CLEARFIL™ Universal Bond Quick, zu behandeln, um eine säurebasenresistente Zone zu schaffen, die auch als Super Dentin bekannt ist²⁰. Das Vorhandensein der operativen Schmierschicht behindert in einigen Fällen den vollständigen Zugang des selbstätzenden Primers zum Dentinsubstrat. In solchen Fällen ist ohne KATANA™ Cleaner ein Abstrahlen (air particle abrasion, APA) erforderlich. APA als Modalität wird oft nur von einem Teil der Zahnärzte angewendet, häufig aufgrund finanzieller Einschränkungen oder mangelnder Erfahrung mit der Technik. KATANA™ Cleaner stellt somit ein vielseitiges Werkzeug für die Dekontamination und Optimierung von Substratoberflächen für die adhäsive Verbindung sowohl bei intraoralen als auch bei extraoralen Anwendungen dar. Seine Fähigkeit, ideale Bindungswerte in Bereichen, die mit APA nicht effektiv erreicht werden können, wie z. B. der Anatomie des endodontischen Kanals, auf nicht-invasive Weise wiederherzustellen, zementiert es buchstäblich als ein wirklich unverzichtbares Werkzeug für den modernen restaurativen Zahnarzt.

 

Haftungsausschluss: Einige Indikationen sind nicht in der Gebrauchsanweisung des Produkts beschrieben und basieren auf veröffentlichten Forschungsergebnissen und/oder den Erfahrungen des Autors. Lesen Sie vor der Verwendung jedes Produkts die mit dem Produkt gelieferte Gebrauchsanweisung sorgfältig durch, um alle Details und Arbeitsabläufe zu erfahren.

 

Zahnarzt


Dr. Clarence Tam HBSc, DDS, FIADFE, AAACD

Dentgroup

Digitale Workflows in der Zahnmedizin und die Zukunft der zahnärztlichen Versorgung

Interview mit Dr. Efe Celebi

 

Bei Kuraray Noritake arbeiten wir täglich an hochwertigen Produkten für die Zahnmedizin und Zahntechnik und haben dabei immer die einfachen Abläufe in Labor und Praxis im Blick. Was uns dabei besonders wichtig ist: Wir stehen im engen Austausch mit Experten, um die Bedürfnisse der Anwender zu verstehen und wirklich etwas zu bewegen. Wir hören zu, lernen, wie digitale Technologien die Zahnarztpraxis verändern und überlegen, wie wir den Übergang so reibungslos wie möglich gestalten können - zum Beispiel mit Produkten, die effiziente Arbeitsabläufe und exzellente Ergebnisse ermöglichen.

 

Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, mit Dr. Efe Celebi (Türkei), einem Experten für die digitale Transformation in der Zahnmedizin, zu sprechen. Gemeinsam haben wir über den aktuellen Stand und die Zukunft der digitalen Innovationen in der Zahnmedizin gesprochen. Seine Erfahrungen sind unglaublich wertvoll und sollten unserer Meinung nach einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Deshalb haben wir das Gespräch für Sie zusammengefasst.

 

Herr Dr. Celebi, Sie gelten als Pionier der digitalen Zahnmedizin. Was hat Sie dazu bewogen, ein Unternehmen mit einem starken digitalen Fokus zu gründen?

Als Gründer von Dentgroup, der größten Dental Service Organisation (DSO) der Türkei, habe ich immer an die Kraft der digitalen Zahnheilkunde geglaubt. Mein Ziel war es, digitale Arbeitsabläufe für die Herstellung von indirekten Restaurationen zu etablieren, beginnend mit dem intraoralen Scannen. Am Anfang suchten wir nach Laborpartnern in der Türkei, die bereit waren, mit uns diesen Übergang zu vollziehen. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch keines unserer Partnerlabore bereit, diesen Schritt zu wagen, so dass wir beschlossen, unser eigenes Labor aufzubauen. Die Digitalisierung vereinfacht die Arbeit in fast allen Bereichen, auch in der Zahnmedizin. So gründeten wir 2015 DentLab, um moderne digitale Labordienstleistungen anzubieten.

 


Wie sind Sie bei der Implementierung digitaler Workflows vorgegangen?

Wir haben uns von Anfang an zum Ziel gesetzt, jeden Aspekt unserer Arbeit zu digitalisieren - von der Produktion über die Datenverwaltung bis hin zur Kommunikation. Unsere Praxen nutzten erfolgreich unsere eigene Praxisverwaltungssoftware DentSoft. Um unsere Praxiskliniken mit dem Labor zu verbinden, haben wir ein spezielles Labormodul entwickelt. Damit konnten die Zahnarztpraxen alle Aufträge digital erteilen. Das war eine enorme Verbesserung gegenüber dem alten Verfahren, bei dem Formulare mit Skizzen per Post verschickt wurden. Jetzt markieren die Ärzte die zu behandelnden Zähne in der Software, geben die Farbe und das Design der Restauration an und/oder laden Röntgenbilder, Fotos und intraorale Scans mit wenigen Klicks hoch. Im Laufe der Zeit haben wir die Kommunikation zwischen Kliniken und Laboren immer weiter verbessert und z. B. Benachrichtigungen über das Lieferdatum von Bestellungen hinzugefügt, so dass Patienten ihren nächsten Termin buchen können, noch bevor sie die Praxis verlassen. 


Bei DentLab wird mit modernen digitalen Technologien gearbeitet, um zeitgemäße Laborleistungen anzubieten.

 

Wie ist die Kommunikation in der Software organisiert?

Wir haben einen Chat-ähnlichen Kommunikationsbereich, in dem verschiedene Teammitglieder miteinander sprechen können, wobei alle Aufzeichnungen gespeichert und für alle an der Behandlung Beteiligten zugänglich sind. Das ist eine große Verbesserung gegenüber Telefongesprächen, da jedes Detail - von Behandlungsnotizen bis hin zu Röntgenbildern und Fotos - gespeichert und leicht abrufbar ist. Wir haben es den Ärzten sogar ermöglicht, die erhaltenen Produkte zu bewerten. Jede notwendige Nachbesserung wird zusammen mit dem verantwortlichen Techniker dokumentiert. Dieses Feedbacksystem ermöglicht es uns, hohe Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten, Probleme zu erkennen und gezielte Schulungen anzubieten.

 

Haben Sie weitere Verbesserungen im Workflow und in der Kommunikation zwischen Praxiskliniken und Laboren vorgenommen?

DentLab bediente zunächst ausschließlich Dentgroup-Praxen, doch schließlich öffneten wir das Angebot auch für andere Praxen. In diesem Zusammenhang haben wir Standards für die eingehenden Aufträge festgelegt - von den erforderlichen Daten bis hin zur Qualität der Abformung. Erfüllt ein Auftrag diese Standards nicht, behalten wir uns das Recht vor, ihn abzulehnen und die Gründe dafür zu erläutern. Wir haben ein Treueprogramm eingeführt und eine spezielle Verpackung mit einem QR-Code entwickelt, um den Verlust von Objekten während des Transports zu verhindern. So können wir in Echtzeit verfolgen, wo sich jedes Paket befindet, und logistische Probleme lösen. Dieses einzigartige Verpackungssystem haben wir sogar patentieren lassen.

Patentierte Versandbox, die bei DentLab verwendet wird, um den Verlust von Artikeln zu verhindern.

 

Geben Sie Anleitungen zu Werkstoffen und Werkzeugen?

Ja, im Rahmen unseres Engagements für Qualität empfehlen wir bestimmte Intraoralscanner und vertreiben diese sogar an Kunden außerhalb unseres Netzwerks. Wir beraten Praxen auch bei der Materialauswahl, Vorbehandlungsmethoden oder über die Verwendung kompatibler Befestigungskomposite für die Befestigung der Restaurationen. Unsere Protokolle decken die gesamte restaurative Behandlung ab. Bei ästhetischen Fällen empfehlen wir, mit einem Smile-Design zu beginnen und Mock-ups zu verwenden. Die Mock-up-Bewertung ermöglicht es Ärzten und Patienten, Feedback zu geben, sodass der Zahntechniker die Restauration präzise herstellen kann.

 

Glauben Sie, dass Zahntechniker auch bei etablierten digitalen Arbeitsabläufen noch von der persönlichen Begegnung mit dem Patienten profitieren?

Nicht unbedingt. Gelegentlich bittet ein Zahnarzt um einen Besuch im Labor, und wir kommen dem nach. Durch die Digitalisierung ist die räumliche Distanz jedoch irrelevant geworden, da Praxen und Labore von überall aus nahtlos zusammenarbeiten können. Tatsächlich bedienen wir Praxen in ganz Europa, ohne dass es zu einer persönlichen Interaktion zwischen Patient und Zahntechniker kommt. Für die Patienten, vor allem in einer Stadt wie Istanbul, ist es ein großer Vorteil, dass sie keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, während wir gleichzeitig qualitativ hochwertige Ergebnisse garantieren können.

 

Würden Sie sagen, die Digitalisierung hat die Behandlungsqualität insgesamt verbessert?

Auf jeden Fall. Es gibt eine Lernkurve bei digitalen Prozessen, aber sobald sich die Anwender daran gewöhnt haben, ist die Behandlungsqualität deutlich höher. Im Gegensatz zu traditionellen Arbeitsabläufen, bei denen Ärzte die Regeln anpassen und Techniker anweisen können, mit suboptimalen Abformungen zu arbeiten, lassen digitale Systeme solche „Abkürzungen“ nicht zu. Die Qualität der Präparation ist auf dem Scan deutlich erkennbar, und Fehler in der Abformung können sofort korrigiert werden, bevor die Arbeit ins Labor geschickt wird. Darüber hinaus schrumpfen, verzerren oder reißen digitale Scans im Gegensatz zu physischen Abformungen während der Produktion nicht.

 

Was sind die größten Herausforderungen der digitalen Zahnheilkunde heute?

Die größte Herausforderung besteht darin, den ersten Schritt zu tun. Die Zahnmedizin zögert, sich zu verändern, nachdem sie jahrzehntelang alles auf die gleiche Weise gemacht hat. Die Umstellung auf die digitale Technik erfordert eine Investition in Zeit und Geld. Aber diejenigen, die den Wandel vollziehen, werden belohnt - mit besseren Ergebnissen und effizienteren Prozessen.

 

Was kommt als Nächstes für die digitale Zahnheilkunde?

Die rasante Entwicklung der KI eröffnet der Zahnmedizin faszinierende neue Möglichkeiten.  Wir können heute digitale Abformungen, Gesichtsscans, Fotos und 3D-Bildgebung zu einem „virtuellen Patienten“ zusammenfügen. Einige Praxen nutzen Software, um digitale Daten wie Röntgenbilder zu analysieren. Ich sehe robotergestützte oder sogar autonome klinische Verfahren am Horizont. Man stelle sich Roboterarme vor, die Abformungen machen, oder Patienten, die ihre Zähne mit dem Smartphone scannen. Abformungen zu Hause unterstützen schon heute Aligner-Behandlungen. Die digitale Zukunft der Zahnmedizin ist unglaublich vielversprechend und voller Werkzeuge, die die Patientenversorgung und die Effizienz in den Praxen weltweit verändern werden.

Beispiel für wunderschöne, passgenaue Vollkeramikrestaurationen, die bei DentLab hergestellt wurden.

IDS 2025

IDS 2025: Begegnungen, die bewegen

Auf der IDS 2025 zeigt Kuraray Noritake, wie aus Begegnungen Perspektiven entstehen. Unter dem Motto „Universal excellence" unterstreicht das Unternehmen die Vision „The One. All Around." und schafft mit durchgängigen Universallösungen Raum für das Wesentliche: die Menschen, ihre Geschichten und vor allem für den Patienten.

Begegnungen verändern uns. Sie öffnen Perspektiven, lassen uns wachsen und schaffen Verbindungen. Und aus Begegnungen entstehen Ideen. Was als einzelner Gedanke beginnt, entwickelt sich durch Zusammenarbeit zu etwas Größerem. Von der ersten Idee bis zur fertigen Lösung in der Praxis – jeder Schritt baut auf dem anderen auf. Bei Kuraray Noritake verstehen wir uns als Teil einer gemeinsamen Reise. Wir hören zu, lernen voneinander und entwickeln Lösungen.

Auf der IDS 2025 präsentiert Kuraray Noritake in Halle 11.3 Stand E010 eine Produktpalette von Werkstoffen für den dentalen Workflow. Unter dem IDS-Motto „Universal excellence“ und der Vision „The One. All Around.“ stehen Universallösungen im Fokus, die aufeinander abgestimmt sind. Die Vision steht für ein durchdachtes Gesamtkonzept aus Produkten, die einzeln überzeugen und im Zusammenspiel ihre volle Stärke entfalten. Die Produkte verbinden Effizienz mit Sicherheit – vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt. So bekommt das Universal-Adhäsiv CLEARFIL™ Universal Bond Quick ein Upgrade – für noch mehr Einfachheit und Sicherheit bei direkten und indirekten Restaurationen. Mit CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Universal erweitert ein neues Komposit das Portfolio für direkte Restaurationen. Die Verbindung von Effizienz und Individualität zeigt sich besonders in der neuen Micro-Layering-Keramik MiLai. Denn jedes Lächeln erzählt eine eigene Geschichte. MiLai steht für höchste ästhetische Qualität genau dort, wo alles zusammenkommt.

Für uns von Kuraray Noritake ist die IDS mehr als eine Messe – sie ist ein Ort der Begegnungen. Hier treffen sich Menschen, die ihr Bestes geben – in Praxen, Laboren, Entwicklungsabteilungen und im Vertrieb. Menschen, die verstehen, dass Fortschritte nur gemeinsam entstehen. Wir freuen uns darauf, Sie zu treffen, Ihre Geschichten zu hören und neue Kapitel mit Ihnen zu beginnen. Denn eines ist sicher: Die besten Geschichten schreiben wir zusammen.


Weitere Informationen und das vollständige Vortrags- und Kursprogramm der IDS finden sie hier.

 

Für die Medien: Zur detaillierten Vorstellung der neuen Produkte lädt das Unternehmen zu einer Pressekonferenz ein. Die Konferenz wird von Prof. Nicola Scotti (Universität Turin, Italien) organisiert, der auch den Eröffnungsvortrag halten wird. Anschließend werden Vertreter von Kuraray Noritake für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen. Die Pressekonferenz (in englischer Sprache) findet am Dienstag, den 25. März, ab 11:00 Uhr im IDS-Konferenzraum 1-2 statt. 

CERABIEN™ MiLai

CERABIEN™ MiLai: Micro-Layering in seiner effizientesten Form

NEU – die Evolution der Verblendtechnik geht in die nächste Runde

Kuraray Noritake bleibt seiner Linie treu und geht konsequent seinen eigenen Weg: Mit CERABIEN™ MiLai präsentiert das Unternehmen eine neue Dimension der Verblendtechnik. Es ist die erste Keramik des Unternehmens, die speziell für Micro-Layering entwickelt wurde und dabei die gewohnte Kontrolle und Präzision einer Pulverkeramik bietet. CERABIEN™ MiLai – eine Keramik, die sich dem Zahntechniker anpasst, nicht umgekehrt – ganz einfach „your way“.

Mustafa Alzemo, Product Specialist CAD/CAM & Dental ceramics DACH

In der Zahntechnik gibt es Momente, in denen sich bewährte Tradition und moderne Anforderungen zu etwas ganz Besonderem verbinden. CERABIEN™ MiLai von Kuraray Noritake ist genau so ein Moment. Die niedrigschmelzende Verblendkeramik wurde für die Micro-Layering-Technik entwickelt. Sie vereint das Handling einer Pulverkeramik mit den Anforderungen moderner Dünnschichtverblendungen – abgestimmt auf KATANA™ Zirconia und kompatibel mit allen gängigen Zirkonoxiden und Lithiumdisilikaten.

Warum jetzt eine neue Micro-Layering-Keramik?

„Feine Dinge brauchen Zeit" – dieser Grundsatz spiegelt sich in der Entwicklung von CERABIEN™ MiLai wider. Statt übereilt auf einen Trend aufzuspringen, hat Kuraray Noritake zunächst genau hingeschaut, zugehört und verstanden, was Zahntechniker wirklich brauchen. Der Name verrät viel über die Philosophie der neuen Keramik: „Mi" steht für Micro-Layering, während „Lai" vom japanischen Wort „mirai" (Zukunft) abgeleitet ist. Das Ergebnis ist eine Pulverkeramik, die durch besondere Eigenschaften die vollkeramische Arbeit auf ein neues Level hebt.

Handwerk trifft Freiheit

Mit CERABIEN™ MiLai behalten Zahntechniker die volle Kontrolle. Sie können die Keramik so verarbeiten, wie sie es brauchen. Die freie Einstellung der Konsistenz verbindet vertrautes Schichtkeramik-Handling und gewohnte Präzision mit hoher Effizienz. Die hohe gestalterische Freiheit ermöglicht es, eigene Weg zu gehen – beispielsweise mit der Internal Stain-Technik, die immer noch als Geheimtipp für individuelle Charakterisierungen gilt; Kuraray Noritake hat diese Technik über Jahrzehnte hinweg perfektioniert. Auch bei der Oberflächengestaltung eröffnet sich eine Welt der Möglichkeiten: Feine Leisten und charakteristische Strukturen lassen sich präzise modellieren, selbst bei minimalen Cut-back-Designs. Für zusätzliche Kreativität können die verschiedenen Keramikmassen miteinander gemischt werden

 

CERABIEN™ MiLai kombiniert die Vorteile einer Pulverkeramik – wie individuelle Konsistenzkontrolle und präzise Modellierbarkeit feinster Strukturen – mit den Anforderungen moderner Micro-Layering-Techniken. So lassen sich mit minimalem Materialeinsatz maximale ästhetische Ergebnisse erzielen.

 

WARUM CERABIEN™ MiLai?

  • Neuauflage eines Klassikers – Pulverkeramik neu gedacht für Micro-Layering 
  • Durchdachte Einfachheit –überschaubares System für Zirkonoxid und Lithiumdisilikat 
  • Effizienter Workflow – optimierte Prozesse von der Lagerung bis zum Finishing 
  • Ausgereifte Werkstofftechnologie – synthetische Feldspatkeramik ohne Kompromisse 
  • Gestalterische Freiheit – individuelle Charakterisierung durch freie Verarbeitung

Effiziente Umsetzung 

CERABIEN™ MiLai überzeugt durch ein überschaubares System mit 16 Keramikmassen und 15 internen Malfarben. Die Brenntemperatur von 740°C und der breite WAK-Bereich (9,5-11,0 × 10⁻⁶/K) machen das System universell einsetzbar für Zirkonoxid und Lithiumdisilikat – das spart Energie und schont den Ofen. Die durchdachte Materialauswahl bietet alles für individuelle Charakterisierung: Value Liner für Lithiumdisilikat, Effektmassen für Dentin und Schmelz sowie nicht-fluoreszierende Tissue-Farben für naturgetreue Gingivagestaltung. Interne Malfarben und transluzente Lustermassen ermöglichen bei Schichtstärken von 0,1 bis 0,6 mm eine lebendige Ästhetik. Die Verarbeitungstechnik – ob monolithisch, vestibuläres Cut-back oder vollständiges Micro-Cut-back – lässt sich frei wählen. Ein besonderer Vorteil für CERABIEN™-Anwender: Die niedrige Brenntemperatur ermöglicht die problemlose Kombination mit CERABIEN™ ZR-Verblendungen, ohne deren Form und Textur zu beeinträchtigen.

So einfach geht’s
MiLai macht das Micro-Layering systematisch und effizient. Nach der Gestaltung des Gerüsts in nahezu monolithischer Form folgt bei Bedarf ein Wash-Brand mit Value Liner – besonders wichtig bei Lithiumdisilikat zur Kontrolle der Helligkeit. Die MiLai-Charakterisierung mit internen Malfarben sorgt für natürliche Tiefenwirkung. Nach dem Auftrag der Effekt- und Lustermassen und morphologischen Korrekturen wird der Glanzgrad entweder durch Self-Glaze oder CERABIEN™ ZR FC Paste Stain erzielt.

Werkstoff-DNA neu interpretiert 

Grundlage von CERABIEN™ MiLai bildet die erprobte synthetische Feldspatkeramik-Technologie von Kuraray Noritake. Die Technologie gewährleistet konstante mechanische Eigenschaften auch nach mehreren Bränden. Besonders bemerkenswert ist die Materialstruktur und Korngrößenverteilung, wodurch sich die Lichtoptik natürlich schöner Zähne besonders gut reproduzieren lässt. Die Fluoreszenz der Farben sorgt für natürliche Lebendigkeit, während die spezielle Zusammensetzung der Massen einen Grauschleier oder Inhomogenitäten durch Mikrobewegungen beim Brand verhindert.

MiLai your way – Raum für eigene Wege

Die standardisierten Prozesse ermöglichen im Laboralltag vorhersagbare Ergebnisse bei maximaler gestalterischer Freiheit. CERABIEN™ MiLai steht für die Verbindung von handwerklicher Tradition und effizienter Verarbeitung. Denn manche Dinge brauchen einfach Layer – und mit CERABIEN™ MiLai entscheidet jedes Labor selbst, wie dieser Weg aussieht.

MiLai Your Way

CERABIEN™ MiLai: Kuraray Noritake definiert Micro-Layering neu

Kuraray Noritake präsentiert mit CERABIEN™ MiLai eine neue Generation niedrigschmelzender Pulverkeramiken und interner Malfarben für das Micro-Layering. Durch die technologischen und optischen Verbesserungen von Zirkonoxid und Lithiumdisilikat können Restaurationen heute in vielen Fällen monolithisch oder mit minimalem Cut-back gestaltet werden. CERABIEN™ MiLai setzt hier als speziell entwickelte Dünnschichtkeramik neue Maßstäbe in Effizienz und Ergebnisqualität.

Das kompakte System besteht aus 16 Keramikmassen und 15 internen Malfarben, die sich einfach auswählen und kombinieren lassen. Die niedrige Brenntemperatur von 740°C macht CERABIEN™ MiLai kompatibel mit Zirkonoxid und Lithiumdisilikat-Gerüsten (WAK-Bereich: 9,5-11,0 × 10⁻⁶/K). Dies reduziert die Lagerhaltung und vereinfacht Prozesse im Labor. „Mit CERABIEN™ MiLai bieten wir Zahntechnikern ein System, das sich ihren Arbeitsgewohnheiten anpasst – nicht umgekehrt", erklärt Mustafa Alzemo, Produktspezialist bei Kuraray Noritake. „Die freie Einstellung der Konsistenz ermöglicht präzises Arbeiten selbst bei feinsten Strukturen. Das ist echtes Micro-Layering nach individuellen Vorstellungen."

Wie alle Verblendkeramiken von Kuraray Noritake basiert auch CERABIEN™ MiLai auf synthetischer Feldspatkeramik-Technologie. Die Materialstruktur und Korngrößenverteilung ähneln denen natürlicher Zähne. Die Keramiken lassen sich mehrfach brennen, ohne ihre Eigenschaften zu verändern. Die spezielle Zusammensetzung verhindert Grauschleier oder Inhomogenitäten durch Mikrobewegungen beim Brand.

CERABIEN™ MiLai ist die ideale Lösung für Zahntechnikerinnen und Zahntechniker, die das Finishing von Zirkonoxid- und Lithiumdisilikat-Restaurationen in einen effizienten und wirtschaftlichen Prozess überführen möchten – bei vorhersagbar hochästhetischen Ergebnissen. Weitere Informationen unter www.kuraraynoritake.eu/de

Satoshi Yamaguchi

Kuraray Noritake prägt die Zukunft von Zahnmedizin und Zahntechnik

„Unser Ziel ist es, die Mundgesundheit und das Wohlbefinden weltweit zu verbessern.“

Satoshi Yamaguchi, Präsident, Kuraray Noritake Dental Inc.


Born in Japan: Kuraray Noritake Dental Inc. überzeugt durch Stabilität, Ästhetik und globale Präsenz. 

Kuraray Noritake Dental Inc., einer der führenden Anbieter im Bereich der dentalen Werkstofftechnologie, verbindet aktive Entwicklungsarbeit mit einem tiefen Engagement für die Mundgesundheit. Aus dem Zusammenschluss von Kuraray Medical Inc. und Noritake Dental Supply Co. Limited entstand ein Unternehmen mit umfassendem Portfolio: Kuraray Noritake entwickelt und produziert Bondings, Füllungsmaterialien, Befestigungskomposite, Keramiken, Zirkonoxid und CAD/CAM-Blöcke. Durch diese Synergie gelingt es dem Unternehmen, die Möglichkeiten der Zahnmedizin kontinuierlich gezielt zu erweitern.

 

„Stabilität, Ästhetik und Schnelligkeit – das macht unsere Produkte aus", betont Präsident Satoshi Yamaguchi. „Wir stellen beispielsweise unser eigenes Zirkondioxid-Pulver her und arbeiten eng mit CAD/CAM-Systemherstellern zusammen. So entstehen hochwertige, langlebige und effiziente Lösungen für den Praxis- und Laboralltag.“ Diese Stärken zeigen sich auch bei KATANA™ Zirconia, das sich durch Langlebigkeit und natürliche Optik auszeichnet.

 

Zudem entwickelt Kuraray Noritake Dental neue Produkte mit bioaktiven Eigenschaften für vorhersagbare Behandlungsergebnisse. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die USA oder Europa. Satoshi Yamaguchi erklärt: „Wir möchten immer die Behandlungssituationen vor Ort verstehen. Beispielsweise helfen uns unsere Vertriebsbüros in Brasilien und China, Produkte gezielt auf regionale Anforderungen abzustimmen.“ Die weltweite Präsenz ermöglicht es dem Unternehmen, die Zahnmedizin und Zahntechnik weiterzuentwickeln und auf unterschiedliche Marktbedürfnisse einzugehen.


Frontzahnkrone aus KATANA™ Zirconia 

 

Mit Blick auf die Zukunft sieht Satoshi Yamaguchi für Kuraray Noritake Dental noch mehr Potenzial: „In fünf Jahren möchten wir nicht nur für unsere Technik bzw. unsere Produkte bekannt sein, sondern als ganzheitlicher Partner für die Mundgesundheit wahrgenommen werden.“ Das Unternehmen will den „unsichtbaren Stress“ für Zahnärzte, Zahntechniker und Patienten verringern und damit einen messbaren Beitrag zur weltweiten Mundgesundheit leisten.

CLEARFIL MAJESTY

Wenn ein Produkt hält, was es verspricht

CLEARFIL MAJESTY™ ES FLOW ERHÄLT DAS „NIOM-GEPRÜFT“ QUALITÄTSSIEGEL

Bevor ein Komposit-Füllungsmaterial auf den Markt gebracht werden darf, muss es unter anderem die festgelegten Standards der ISO 4049:2019 „Zahnmedizin - polymer-basierte Restaurationsmaterialien" erfüllen. Aufgrund der überaus positiven Resonanz der Anwender von CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Serie haben wir das Nordische Institut für Dentalmaterialien (NIOM), ein unabhängiges Forschungsinstitut, beauftragt, diese Produktlinie hinsichtlich wesentlicher Aspekte der genannten ISO-Norm zu testen.

Obwohl eine Prüfung der CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Serie nicht verpflichtend war, veranlasste uns das Vertrauen in die Qualität unseres Produkts dazu, diesen Schritt zu gehen. NIOM evaluierte CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow gründlich in allen drei Fließfähigkeitsstufen: High, Low und Super Low (Abb. 1). Zu den geprüften Eigenschaften gehörten Aushärtungstiefe, Biegefestigkeit, Wasseraufnahme und -löslichkeit sowie Farbstabilität nach Bestrahlung und Wasseraufnahme. NIOM stellte fest, dass alle drei Fließfähigkeiten und verschiedenen Farbtöne in allen Eigenschaften die Anforderungen erfüllen.

Wir freuen uns, diesen zusätzlichen Aufwand betrieben zu haben und sind stolz darauf, dass eine unabhängige Stelle bestätigt hat, dass unser Produkt die strengen ISO-Standards erfüllt.

Abb. 1: CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow in seinen drei verschiedenen Fließfähigkeitsstufen.

 

BEDEUTUNG FÜR DIE KLINISCHE ANWENDUNG

Die Testergebnisse sind ein externer Nachweis für Anwenderinnen und Anwender der beliebten Flow-Komposit-Serie, dass sie gemäß den Vorgaben von Kuraray Noritake Dental Inc. in der Gebrauchsanweisung sicher verwendet werden können. Die von NIOM ermittelten Testergebnisse zur Aushärtungstiefe zeigen, dass das Komposit bei Anwendung in der empfohlenen Schichtstärke ausreichend polymerisiert - was für eine hervorragende Langzeitleistung essentiell ist. Darüber hinaus bieten alle drei Fließfähigkeiten ausreichende Festigkeit und ein geeignetes Wasseraufnahme-/Löslichkeitsverhalten, um auch für Restaurationen im Kauflächenbereich von Molaren und Prämolaren geeignet zu sein. Dies bedeutet, dass die Materialien für ein breites Spektrum von Indikationen sehr gut geeignet sind, einschließlich der Restauration aller Kavitätenklassen, der Reparatur bestehender Restaurationen und der Zementierung (Abb. 2).


Abb. 2: Drei Varianten von CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow und die empfohlenen Anwendungsbereiche.

HERVORRAGENDE ÄSTHETIK UND HANDLING

Zusätzlich zu diesen ausgewogenen mechanischen Eigenschaften überzeugt CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow in seiner innovativen Spritze durch einfache Dosierung, blasenfreie Applikation, leichtes Modellieren dank nicht-klebriger Formulierung und einfaches Polierverhalten. Mit einer Vielzahl von Farbtönen (Abb. 3) und ausgestattet mit der proprietären Light Diffusion Technology fügt sich das Material in seinen drei verschiedenen Fließfähigkeitsstufen harmonisch und mühelos in die umgebende Zahnstruktur ein und schafft ein natürliches Gesamtbild. Sowohl Handling als auch Ästhetik wurden von zahnärztlichen Beratern im Rahmen einer klinischen Evaluation als sehr gut bis hervorragend bewertet.

Abb. 3: Übersicht der verfügbaren Farbtöne pro Fließfähigkeit.

NIOM liefert auch den Nachweis für die positiven ästhetischen Eigenschaften: Die Tests des Instituts zur Bewertung der Farbstabilität nach Bestrahlung und Wasseraufnahme zeigen, dass CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow voraussichtlich über lange Zeit stabil bleibt. Diese Eigenschaft ist wichtig für die langfristige Ästhetik der mit den Materialien erstellten Restaurationen.

Entscheiden Sie sich für ein zuverlässiges, hochwertiges, fließfähiges, direktes Restaurationsmaterial, das rigorosen Tests standhält.

Amalgamersatz

Amalgamersatz: Warum und wann Hybridkeramiken eine gute Option sind

Fallbericht Dr. Enzo Attanasio

Die Wahl des Restaurationsmaterials ist ein wichtiger Schritt im täglichen prothetischen Arbeitsablauf. CAD/CAM-Komposite bieten eine Reihe von Eigenschaften, die sich für verschiedene therapeutische Situationen eignen, sowohl für vitale als auch für endodontisch behandelte Zähne. Anhand eines klinischen Fallbeispiels werden in diesem Artikel die Vorteile der Verwendung von CAD/CAM-Kompositen bei einem Cracked-Tooth-Syndrom aufgezeigt.

AUSGANGSSITUATION

Im vierten Quadranten war der zweite Prämolar (Zahn 45) mit einer alten Amalgamfüllung versorgt (Abb. 1 und 2). Der Patient verspürte Schmerzen beim Kauen (insbesondere beim Loslassen). Klinisch waren horizontale und vertikale Risse sichtbar. Der Zahn war vital und zeigte keine Anzeichen einer Pulpaerkrankung. Es wurde entschieden, die Amalgamfüllung zu ersetzen und den Zahn mit einem Overlay aus einem CAD/CAM-Komposit mit keramischen Füllstoffen - KATANA™ AVENCIA™ Block - zu restaurieren. Es gab zwei Hauptgründe für diese Entscheidung. Erstens, sollte in der Zukunft eine Wurzelkanalbehandlung notwendig werden, würde die Hybridkeramik (im Vergleich zu anderen Keramiken) die Präparation der endodontischen Zugangskavität und die anschließende Restauration mit Komposit-Füllungsmaterial erleichtern. Zweitens bieten CAD/CAM-Komposite eine höhere Festigkeit und verbesserte mechanische Eigenschaften im Vergleich zu Kompositfüllungsmaterialien, die in Schichttechnik aufgetragen werden.

Abb. 1. Ausgangssituation: Okklusale Ansicht.

 

Abb. 2. Ausgangssituation: Bukkale Ansicht.

 

PRÄPARATION UND „IMMEDIATE DENTIN SEALING“

Um die Amalgamfüllung zu entfernen und die geschwächte umgebende Zahnsubstanz etwas abzutragen, wurde die Kaufläche des Zahnes um ca. 2 mm reduziert. Für einen harmonischen Farbübergang zwischen Zahn und Restauration wurde die Präparationsgrenze auf Höhe der Approximalkästen mit einer vestibulären Hohlkehle angelegt (Abb. 3). Anschließend wurde das Immediate Dentin Sealing (IDS) vorgenommen (Abb. 4 bis 10). Bei dieser Technik wird ein Universaladhäsiv wie CLEARFIL™ Universal Bond Quick, ohne vorherige Schmelzätzung auf die Präparation aufgetragen. Im zweiten Schritt wird ein hochgefülltes, fließfähiges Komposit aufgetragen. In diesem Fall fiel die Wahl auf CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Super Low, das in einer Schichtstärke von nur 0,5 mm aufgetragen wurde. Die Präparation wurde anschließend mit Ultraschallinstrumenten verfeinert: Ultraschallspitzen SFM7 und SFD7 (Komet Dental) für die Kästen; SFD1F und SFM1F (Komet Dental) für die Ränder und Stufen. Scharfe Kanten wurden mit Schleifscheiben abgerundet und anschließend mit Feinpolierern poliert. Es ist wichtig, dass die verbleibende okklusale Dicke (Prothesenspalt) 1,5 mm beträgt, wie es das gewählte Material erfordert.

Abb. 3. Präparierter Zahn vor dem Immediate Dentin Sealing (IDS).

 

Abb. 4. IDS: Auftragen des Universaladhäsivs.

 

Abb. 5. IDS: Lichthärtung der Adhäsivschicht.

 


Abb. 6. Dünne Schicht fließfähiges Komposit auf der Präparation.

 


Abb. 7. Konturierung, ...

 


Abb. 8. ... Abrunden scharfer Kanten ...

 


Abb. 9. ... und Politur der versiegelten Oberfläche mit speziellen Instrumenten.

 


Abb. 10. Versiegelte Zahnpräparation bereit für die Abformung.

 

VON DER DIGITALEN ABFORMUNG BIS ZUR EINPROBE

Nach der digitalen Abformung mit dem Intraoralscanner Primescan™ (Dentsply Sirona) fertigte ZTM Daniele Rondoni die Restauration an (Abb. 11 und 12). Nach einer ersten Anprobe erfolgte die intraorale Befestigung. Dabei wurden der Randschluss des Overlays und die Kontaktpunkte überprüft. Eine Kontrolle der Okklusion zu diesem Zeitpunkt kann riskant sein, da zu frühe Kontakte zu Frakturen führen können. Nach der Einprobe (ohne Kofferdam) kann die Restauration durch Blut, Speichel oder das Glyzeringel, das zur Beurteilung von Passung und Ästhetik verwendet wird, kontaminiert sein. Daher ist es notwendig, die Restauration vor der adhäsiven Befestigung gründlich zu reinigen. Die Verwendung von alkoholgetränkten Wattepellets ist eine Option, aber ein spezielles Reinigungsmittel wie KATANA™ Cleaner könnte sogar besser sein, da es die Restauration chemisch reinigt und Verschmutzungen effektiv entfernt, kann noch besser sein.

Abb. 11. Overlay aus CAD/CAM-Komposit auf dem gedruckten Modell.

 


Abb. 12. Separates Overlay.

KONDITIONIERUNG DES ZAHNS UND DER RESTAURATION

Anschließend wurde die Restauration (wie für die meisten Hybridkeramiken empfohlen) mit 50 μm Aluminiumoxid unter Verwendung von AquaCare (Akura Medical) abgestrahlt (Abb. 13) und im Ultraschallbad 5 Minuten in destilliertem Wasser gereinigt. In der Zwischenzeit konnte der Kofferdam angelegt und das Abutment sowie die Innenfläche des Overlays abgestrahlt werden. Anschließend wurde der Schmelz mit Phosphorsäure (Ultra Etch, Ultradent) geätzt, abgespült und getrocknet (Abb. 14 bis 17). Die gereinigte Restauration wurde nach Herstellerangaben mit einem 10-MDP-haltigen Silan (CLEARFIL™ Ceramic Primer Plus, Kuraray Noritake Dental Inc.) konditioniert (Abb. 18). Das Universaladhäsiv (CLEARFIL™ Universal Bond Quick) wurde auf die Innenfläche des Overlays und die Präparation aufgetragen und lichtgehärtet (Abb. 19 und 20). Einer der Vorteile von Universaladhäsiven im Vergleich zu Drei-Schritt-Adhäsivsystemen ist die minimale Filmdicke, die die Passung der Restauration nicht beeinträchtigt.

Während der adhäsiven Befestigung ist es wichtig, die Nachbarzähne mit Matrizenbändern zu schützen, um einen korrekten Sitz zu gewährleisten. Nach dem Einsetzen der Restauration kann das verwendete Komposit oder der Zement leicht von den mesialen und distalen Flächen der Nachbarzähne entfernt werden, da diese frei von Adhäsiv sind.

Abb. 13. Sandstrahlen des Overlays ...

 


Abb. 14. ... und der Zahnstruktur.

 


Abb. 15. Selektive Ätzung des Schmelzes, ...

 


Abb. 16. ... gefolgt von gründlichem Spülen. Nachbarzähne sind durch ein Metallmatrixband geschützt.

 


Abb. 17. Zahnstruktur nach selektiver Ätzung, Spülen und Trocknen.

 


Abb. 18. Silanapplikation.

 


Abb. 19. Auftragen des Universaladhäsivs in das Overlay.

 


Abb. 20. Behandlung der Zahnstruktur mit dem Universaladhäsiv.

 

DEFINITIVES EINSETZEN

Im vorliegenden Fall wurde eine erwärmte Kompositpaste (55 °C) in die Restauration eingebracht und unter langsamen, stufenweise erhöhtem Druck appliziert (Abb. 21 und 22). Überschüssiges Komposit wurde im bukkalen und lingualen Bereich mit einem Scaler und im approximalen Bereich mit Zahnseide (z. B. SuperFloss®, Oral-B) entfernt. Es wurde so lange Druck ausgeübt, bis kein Komposit mehr an der Grenze zwischen Zahn und Restauration sichtbar war.

Abb. 21. Erwärmte Kompositpaste für das definitive Einsetzen.

 


Abb. 22. Eingesetzte Restauration unter Kofferdam-Isolation.

Anschließend wurde das Komposit mit zwei Polymerisationslampen 30 Sekunden von bukkal und lingual polymerisiert, bevor ein Glyceringel auf die Ränder aufgetragen und eine weitere Minute von okklusal polymerisiert wurde (Abb. 23). Wenn während der Einbringphase sorgfältig darauf geachtet wird, überschüssiges Komposit zu entfernen, lassen sich die nachfolgenden Ausarbeitungsschritte schnell und einfach realisieren (Abb. 24 bis 27). Die Ausarbeitung und Politur der Approximalbereiche erfolgte mit einem EVA-Handstück und 3M™ Sof-Lex™ Finierstreifen (3M). Die bukkalen und lingualen Bereiche wurden mit einem mittelkörnigen Flammendiamanten (Durchmesser 14/16) ausgearbeitet. Abschließend sollten die Ränder mit Komposit-Polierern wie TWIST™ DIA for Composite (Kuraray Noritake Dental Inc.) poliert werden. Nach Abklingen der Lokalanästhesie zeigte sich eine vollständige Schmerzfreiheit. Das Behandlungsergebnis ist in den Abbildungen 28 und 29 dargestellt.

Abb. 23. Lichthärtung durch eine Glyzeringel-Schicht.

 


Abb. 24. Ausarbeitung des bukkalen und lingualen Randes mit einem mittelkörnigen, flammenförmigen Diamantschleifer.

 


Abb. 25. Ausarbeitung der approximalen Bereiche mit EVA-Handstück (Feinkorn).

 


Abb. 26. Überprüfung der okklusalen Kontakte.

 


Abb. 27. Okklusale Politur.

 

Abb. 28. Behandlungsergebnis – bukkale Ansicht.

 


Abb. 29. Behandlungsergebnis – okklusale Ansicht.

 

SCHLUSSFOLGERUNG

Für Seitenzähne mit Amalgamfüllungen und hohem Zerstörungsgrad kann der Ersatz durch CAD/CAM-Komposit-Overlays eine hervorragende Option sein. Die mechanischen Materialeigenschaften sind in der Regel besser als bei geschichteten Kompositen, die Verarbeitung ist chairside oder labside möglich und relativ schnell (kein Brennvorgang erforderlich), während die klinische Eingliederung ähnlich wie bei Glaskeramiken erfolgt - mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Innenfläche der Restauration sandgestrahlt und nicht geätzt wird. Einer der wichtigsten Vorteile von CAD/CAM-Kompositen gegenüber Glaskeramiken ist jedoch die Möglichkeit, die Restauration jederzeit zu modifizieren. Endodontische Zugangskavitäten können einfach präpariert und mit Komposit verschlossen werden, Kontaktpunkte sind schnell angepasst und die Oberfläche kann in kürzester Zeit poliert oder nachpoliert werden. Darüber hinaus ähneln die Abrasionseigenschaften denen der Zahnsubstanz, und die Patienten freuen sich über ein natürliches Aussehen und Gefühl. Auch die ästhetischen Eigenschaften sind beeindruckend.

 

Enzo Attanasio

Enzo Attanasio schloss 2008 sein Studium der Zahnmedizin und Zahnprothetik an der Universität Magna Graecia in Catanzaro ab. 2009 spezialisierte er sich an der Universität Florenz auf den Einsatz von Lasern und neuen Technologien bei der Behandlung oraler und perioraler Gewebe. Im selben Jahr besuchte er auch den Kurs für klinische Endodontie von Prof. Arnaldo Castellucci am Lehrzentrum für Mikroendodontie in Florenz, wo er 2012 seine Ausbildung in chirurgischer Mikroendodontie abschloss. 2017 besuchte er einen Kurs für direkte und indirekte adhäsive Restaurationen am Schulungszentrum Think Adhesive von Prof. Riccardo Becciani in Florenz, wo er später als Dozent tätig wurde. Heute ist Dr. Attanasio Mitglied des italienischen AIC und lebt in Lamezia Terme, Italien. Sein besonderes Interesse gilt der Endodontie und ästhetischen Konservierung.

Wissen & Praxis 360

360° Perspektiven in der restaurativen Zahnmedizin

„Wissen & Praxis 360°“: Kuraray Noritake beleuchtet moderne Restaurationstechniken

Fast einhundert Zahnärztinnen und Zahnärzte folgten der Einladung zum Symposium „Wissen & Praxis 360°: Direkte und indirekte Restaurationstechniken" in die Europazentrale von Kuraray Noritake nach Hattersheim. Was sie erwartete, war ein außergewöhnlicher Tag, der die zunehmende Verschmelzung von Zahnerhalt und restaurativen Konzepten nicht nur theoretisch beleuchtete, sondern praktisch greifbar machte.

„Nur gemeinsam können wir die Zukunft der Zahnmedizin gestalten" – mit diesen Worten eröffnete Beatrix Höhne, Leiterin Marketing und Vertrieb bei Kuraray Noritake DACH, das Symposium. Ihre über 40-jährige Erfahrung in der Dentalbranche verleiht dieser Aussage besonderes Gewicht. Der Tag sollte zeigen, wie fruchtbar der Dialog zwischen Praxis, Wissenschaft und Industrie sein kann, wenn er auf Augenhöhe stattfindet. 

Wissen & Praxis 360°: Neue Perspektiven in der restaurativen Zahnmedizin

Der kürzlich mit der „Adolph-Witzel-Medaille" ausgezeichnete Prof. Rainer Haak aus Leipzig eröffnete die Vortragsreihe mit seinem State-of-the-Art-Vortrag über Adhäsivsysteme. Die erweiterten Indikationsgebiete eröffnen heute völlig neue Möglichkeiten für den Zahnerhalt. Seine Ausführungen zu aktuellen Entwicklungen bei Adhäsivsystemen – ein Bereich, in dem Kuraray Noritake mit der Entwicklung des Original-MDP-Monomers Maßstäbe gesetzt hat – stießen auf großes Interesse. Prof. Ivo Krejci aus Genf führte mit seinem spannenden Überblick zur Entwicklung der Komposite von direkten zu indirekten Versorgungen. Seine Analyse der Einsatzmöglichkeiten bis hin zu CAD/CAM-Restaurationen machte deutlich: Die Frage ist längst nicht mehr ob Komposit, sondern welches Material für welchen Einsatz optimal geeignet ist. Prof. Cornelia Frese aus Heidelberg widmete sich den alltäglichen Herausforderungen tiefer subgingivaler Defekte. Sie präsentierte praxiserprobte Techniken und untermauerte mit Fallbeispielen, dass die Kastenelevation eine wissenschaftlich fundierte Therapieoption darstellt. Besonders wertvoll waren Tipps zu Trockenlegung, Blutungskontrolle etc. – jene Aspekte also, die in der täglichen Praxis oft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Von Adhäsivbrücken bis CAD/CAM

Prof. Nicole Passia aus Dresden beleuchtete in ihrem praxisorientierten Leitfaden die vielfältigen Aspekte von Zirkonoxid. Die Direktorin der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik räumte dabei mit gängigen Mythen auf und bot eine differenzierte Darstellung verschiedener Befestigungsverfahren. Prof. Matthias Kern aus Kiel ergänzte diese Ausführungen mit beeindruckenden Langzeitstudien zu minimalinvasiven Restaurationen. Seine präzisen Step-by-Step-Anleitungen zur adhäsiven Befestigung zeigten: Die Klebung erfordert zwar absolute Präzision und das richtige Material, eröffnet aber faszinierende Behandlungsmöglichkeiten.

Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis

Was das Symposium „Wissen & Praxis 360°" besonders machte, war die Nähe zwischen Theorie und Praxis. In den Pausen entwickelten sich intensive Gespräche, wurden Techniken diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Die Europazentrale von Kuraray Noritake und das Team vor Ort erwiesen sich als ideale Gastgeber – ein Ort, an dem das Kuraray-Motto „possible starts here" gelebt wird. 

Am Ende war klar: Die Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen der Zahnmedizin verschwimmen zunehmend, und das ist gut so. Moderne Materialien und Techniken eröffnen neue Möglichkeiten für substanzschonende, langlebige Restaurationen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass echte Fortschritte aus dem Zusammenspiel von Wissenschaft, Praxis und Industrie entstehen. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: Hier ging es nicht um Marketing, sondern um Fortbildung auf hohem Niveau. Das Symposium vermittelte nicht nur Wissen, sondern gab wertvolle Impulse für die eigene Praxis. Oder wie es Beatrix Höhne formuliert: „Bei Wissen & Praxis 360° haben wir nicht nur über die Zukunft der Zahnmedizin gesprochen – wir haben sie gemeinsam ein Stück weit gestaltet.“

Kleben ist das neue Zementieren

Kleben ist das neue Zementieren – Sind Sie bereit?

Sie sind auf der Suche nach dem optimalen Befestigungsverfahren für vollkeramische Restaurationen?

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die adhäsive Befestigung und erhalten wertvolle Tipps zur Auswahl des richtigen Verfahrens. PD Dr. Adham Elsayed und Prof. Dr. Florian Beuer fassen in einem spannenden Übersichtsartikel die wichtigsten Informationen zusammen.