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Zirkonoxid-Hacks: Diese sollte jeder kennen!

Zirkonoxid-Hacks: Diese sollte jeder kennen!

Das neue KATANA™ Zirconia Troubleshooting-Handbook!

Hatten Sie jemals das frustrierende Erlebnis, dass Ihre Zirkonoxidrestauration nicht das gewünschte Ergebnis erzielt hat? Farbabweichungen, weiße Flecken oder sogar Risse, die eine Neuanfertigung erforderlich machen? Keine Sorge – Sie sind nicht allein. Und die gute Nachricht: Diese Probleme sind meist vermeidbar! Das neue KATANA™ Zirconia Troubleshooting-Handbook ist da. Das Whitepaper für jeden, der Zirkonoxid verarbeitet.

Dieses Handbuch ist ein echter Gamechanger für alle, die regelmäßig mit Zirkonoxid arbeiten. Es ist weit mehr als nur ein weiteres Whitepaper: Es ist ein praktisches Nachschlagewerk, das dabei hilft, typische Probleme bei der Verarbeitung von Zirkonoxid zu erkennen und gezielt zu beheben. Egal, ob Sie bereits Erfahrung mit Zirkonoxid haben oder gerade erst anfangen, damit zu arbeiten – das Troubleshooting-Handbook wird zu Ihrem neuen besten Freund. Es bietet wertvolle Unterstützung und hilft dabei, immer erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Wussten Sie zum Beispiel,

  • was bei der Lagerung der Rohlinge zu beachten ist?
  • wie Sinterparameter die lichtoptischen Eigenschaften bestimmen?
  • wie Sie den Sinterofen richtig reinigen und warum Druckluft dabei ein absolutes No-Go ist?
  • dass ein alterndes Heizelement im Ofen zu unerwünschten Verfärbungen führen kann?
  • welche Kreuzkontaminationen tatsächlich das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen?

Es sind oft die kleinen Details, die den entscheidenden Unterschied machen – sowohl im Positiven als auch im Negativen. Im Troubleshooting-Handbook finden Sie kompakte, gut strukturierte Übersichten und praktische Tipps, die Ihnen helfen, diese Fallstricke zu vermeiden und Hürden gekonnt zu umgehen.

Warum KATANA™ Zirconia?

Zirkonoxid hat sich seit seiner Einführung Anfang der 2000er Jahre zu einem hochästhetischen Werkstoff entwickelt. Besonders KATANA™ Zirconia von Kuraray Noritake Dental Inc. setzt Maßstäbe – von monolithischen Restaurationen bis hin zu feinem Micro-Layering. Dentallabore und Zahnarztpraxen weltweit schätzen die hohe Qualität und das ästhetische Potenzial der KATANA Zirconia-Familie. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail: Kleine Verarbeitungsfehler können große Auswirkungen haben. Dieses Whitepaper hilft Ihnen, solche Probleme zu vermeiden und immer das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Laden Sie jetzt das KATANA™ Zirkonia Troubleshooting-Handbook herunter und erleben Sie, wie einfach es ist, mit den richtigen Techniken und dem richtigen Know-how den Weg zur Perfektion zu gehen!

Restauration eines einzelnen Frontzahnes und die Kunst des Beobachtens

Restauration eines einzelnen Frontzahnes und die Kunst des Beobachtens

von Andreas Chatzimpatzakis

 

Beobachten und imitieren: Das ist der Schlüssel zu naturgetreuen prothetischen Restaurationen. Es gibt viele feine optische Effekte, Farbübergänge und morphologische Details an natürlichen Zähnen, die es zu erfassen und zu verstehen gilt - und die nur derjenige reproduzieren kann, der genau weiß, wie die eigenen Werkstoffe funktionieren. Ist dieses Wissen erst einmal vorhanden, kann der Zahntechniker Restaurationen als fast identische Kopien des natürlich schönen Zahnes herstellen. Selbst bei der Restauration eines einzelnen oberen mittleren Schneidezahns kann diese Technik zu hervorragenden Ergebnissen führen, wie das folgende Beispiel zeigt.

Mit hochwertigen, transluzenten und farblich abgestuften Zirkonoxidgerüsten und Keramikmassen muss das Schichten von Keramik nicht hochkompliziert sein. Zwei Brände und eine Reihe ausgewählter Effektliquids, Malfarben und Keramikmassen reichen in der Regel aus, um ein Ergebnis zu erzielen, das die Erwartungen erfüllt und oftmals sogar übertrifft.

Patientenfall

Im vorliegenden Fall musste bei einem jungen Patienten eine sehr opak-wirkende Krone auf dem rechten oberen mittleren Schneidezahn ersetzt werden. Bei der Farbnahme im zahntechnischen Labor (Abb. 1) wurde festgestellt, dass das zervikale Drittel des benachbarten Zahnes heller war als der Rest. Seine Farbe in den übrigen Bereichen entsprach der Farbe B4 des VITA classical A1-D4® Farbschlüssels. Die konkrete Planung sah vor, ein Käppchen aus KATANA™ Zirconia STML (Kuraray Noritake) in der Farbe A3 zu fräsen, mit Esthetic Colorant (beide Kuraray Noritake Dental Inc.) zu charakterisieren und zu sintern (Abb. 2 bis 4). Im anschließenden Schichtverfahren mit nur zwei Bränden wurde eine Kombination aus internen Malfarben und ausgewählten Keramiken (CERABIEN® ZR, Kuraray Noritake) aufgetragen, wie in den Abbildungen 5 bis 12 dargestellt. Die Abbildungen 13 bis 17 zeigen das Ergebnis auf dem Modell, kleinere Anpassungen während der Einprobe und das endgültige Behandlungsergebnis.

Fotos


Abbildung 1: Farbwahl. Das zervikale Drittel des benachbarten zentralen Schneidezahns ist im Vergleich zu den mittleren und inzisalen Bereichen heller.

 

Abbildung 2: Kappe aus KATANA™ Zirconia STML in der Farbe A3.

 

Abbildung 3: Intensivierung einiger Farbmerkmale mit Esthetic Colorant in den Farben Grey (Mitte) und Blue und Grey (Inzisalbereich).

 

Bild 4: Kappe nach dem Sintern.

 

Abbildung 5: Farbkarte für die Internal Stain-Technik mit CERABIEN™ ZR InternalStains.

 

Abbildung 6: Ergebnis nach dem Aufbrennen von Shade Base StainModifier Fluoro zur Steigerung der Fluoreszenz und Farbgebung.

 

Abbildung 7: Anwendung von Opacious Body OBA2, ...

 

Abbildung 8: ... Translucent Tx ...

 

Abbildung 9: ... und Luster CCV-2.

 

Abbildung 10: Krone nach dem ersten Brand.

 

Abbildung 11: Krone nach der Anwendung von CERABIEN™ZR Internal Stains: A+, Aqua Blue 2, Weiß gemischt mit Cervical 2 (Verhältnis: 30/70) für die Fissuren und Cervical 2.

 

Abbildung 12: Auftragen von Luster LT1 zur Fertigstellung der Form.

 

Abbildung 13: Fertige Krone nach dem zweiten Brand auf dem Modell.

 

Abbildung 14: Beurteilung der Oberflächentextur: Das Beobachten und Kopieren von Oberflächendetails ist ebenso wichtig wie das Imitieren von Farbtonmerkmalen

 

Abbildung 15: Geringfügige Texturanpassungen während der Einprobe.

 

Abbildung 16: Endgültige Restauration nach der Befestigung der Krone mit PANAVIA™ V5 (Kuraray Noritake Dental Inc.).

 

Abbildung 17: Behandlungsergebnis.

 

Fazit

Der Schlüssel zu naturgetreuen Restaurationen ist die Beherrschung der Kunst, natürliche Zähne zu beobachten. Sie ermöglicht es dem Zahntechniker, ein tiefes Verständnis für Farbe und Morphologie zu entwickeln, was neben einer sehr guten Kenntnis der gewählten Materialien das einzige Talent ist, das erforderlich ist, um ein hohes Maß an Exzellenz zu erreichen. Wer aufmerksam ist und jedes Detail mit den Augen wahrnimmt, kann sicher sein, dass der Geist versteht und die Hände automatisch folgen.

 

 

Andreas Chatzimpatzakis schloss 1999 sein Studium am Institut für Zahntechnik (TEI) in Athen ab. Während seines Studiums absolvierte er ein Programm am Helsinki Polytechnic Department of Dental Technique, wo er in Implantat-Suprastrukturen und vollkeramischen prothetischen Versorgungen ausgebildet wurde. Seit 2000 leitet er das ACHDental-Labor in Athen, Griechenland, das sich auf Veneers auf feuerfesten Stümpfen, Zirkonoxid und komplexe Implantatrestaurationen spezialisiert hat. 2017 reiste Andreas nach Japan, wo er unter der Leitung von Hitoshi Aoshima, Naoto Yuasa und Kazunabu Yamanda trainierte und internationaler Trainer für Kuraray Noritake Dental Inc. wurde.

 

KATANA™ Zirconia YML

Mehr Potential für Ihr Dentallabor mit KATANA™ Zirconia YML

KATANA™ Zirconia YML bietet eine beispiellose Kombination aus Ästhetik und mechanischen Eigenschaften bei gleichzeitiger Kosten- und Zeitersparnis. Das Material, das für seine Festigkeit und Dichte bei der Herstellung bekannt ist, bietet eine hohe Härte vor dem Sintern. Dies bietet die Möglichkeit, direkt nach dem Fräsen Anpassungen an der Morphologie vorzunehmen. 

 

Diese Eigenschaften sowie die hohe Festigkeit und Transluzenz im gesinterten Zustand ermöglichen die Herstellung eines breiten Spektrums hochästhetischer Restaurationen. So hat KATANA™ Zirconia YML einen neuen Maßstab in der prothetischen Zahnmedizin gesetzt. Es bietet dem Dentallabor ein Material, das wirklich universell einsetzbar ist und keine Kompromisse erfordert.

 

KATANA™ Zirconia YML in Kürze

KATANA™ Zirconia YML stellt einen Höhepunkt in der Zirkonoxidtechnologie dar. Mit seinem mehrschichtigen Aufbau bietet es eine nahtlose Abstufung von Farbe, Festigkeit und Transluzenz, die natürlichen Zähne nachempfunden ist, und ist damit die ideale Wahl für das gesamte Indikationsspektrum.

Die einzigartige Zusammensetzung des Materials ermöglicht ein schnelles Sintern (bis zu 3 Brückeneinheiten), wodurch die Produktionszeit erheblich verkürzt wird, ohne dass die optischen und mechanischen Eigenschaften beeinträchtigt werden.

 

Farbabstufung und physikalische Eigenschaften

Die Farbabstufung von KATANA™ Zirconia YML ist so konzipiert, dass sie den natürlichen Farbübergang des menschlichen Zahns vom Dentinkern zur transluzenten Schmelzoberfläche nachahmt. In Kombination mit der beeindruckenden Biegefestigkeit von bis zu 1.100 MPa und einer Transluzenz von bis zu 49 % ermöglicht dies die Herstellung von Restaurationen, die von natürlichen Zähnen praktisch nicht zu unterscheiden sind.

Abbildung: (%) die Stärke der einzelnen Lamellen in einer Scheibe in %

 

Anwendungen und Vorteile von KATANA™ Zirconia YML

Die Vielseitigkeit von KATANA™ Zirconia YML erstreckt sich über ein breites Indikationsspektrum, einschließlich Kronen, Veneers, Inlays, Onlays und Brücken in allen Größen. Mit seinem festen Körper und der hochtransluzenten Schmelzschicht bietet es genau die Eigenschaften, die für ein unbegrenztes Indikationsspektrum erforderlich sind.
Die Positionierung von Restaurationen in KATANA™ Zirconia YML Scheiben ist außerordentlich einfach. Dies liegt daran, dass der Abstand zwischen der niedrigsten Biegefestigkeit in der Schmelzzone und der höchsten Biegefestigkeit in der untersten Körperschicht relativ gering ist. Zudem weist die an die Schmelzschicht angrenzende Körperschicht 1 bereits eine Biegefestigkeit auf, die über den für vier- und mehrgliedrige Brücken geforderten 800 MPa liegt. Damit wird das Material als Zirkonoxid der Klasse 5 eingestuft und der Anwender ist auf der sicheren Seite, wenn er seine weitspannigen Restaurationen in der Mitte des Rohlings platziert.

 

Verhältnis zwischen Nesting und Querschnitt

Positionierung von weitspannigen Restaurationen in der Mitte der Scheibe.

 

Revolution: Sintern im High-Speed-Verfahren 

Einer der bahnbrechenden Aspekte von KATANA™ Zirconia YML ist die Kompatibilität mit High-Speed-Sinterprotokollen. Dadurch können Dentallabore den Produktionsprozess beschleunigen und hochwertige Restaurationen in einem Bruchteil der bisher benötigten Zeit liefern. Gesintert während der normalen Arbeitszeiten am Tag, können kleine Restaurationen innerhalb weniger Stunden fertiggestellt werden, während die Sinterbelastung in der Nacht automatisch reduziert wird. Eine hervorragende Option nicht nur für eilige Fälle!

Das High-Speed-Sintern beeinträchtigt weder die optischen noch die mechanischen Eigenschaften des Zirkonoxids, so dass Ästhetik und Festigkeit erhalten bleiben.

Sinterprogramm


Empfohlene Finishing-Techniken für optimale Ergebnisse

KATANA™ Zirconia YML ist ein sehr schönes und ästhetisches Material. Daher ist CERABIEN™ ZR FC Paste Stain eine gute Wahl für die Verblendung.

KATANA™ Zirkonoxid YML: Innovation bei Dentalmaterialien

KATANA™ Zirconia YML repräsentiert den aktuellen Stand der zahnmedizinischen Materialtechnologie und überzeugt durch herausragende ästhetische, mechanische und ökonomische Eigenschaften. Die Einführung des Materials hat zu einer signifikanten Erweiterung der Möglichkeiten für Zahntechniker geführt und erlaubt die Herstellung von Restaurationen, welche die Schönheit natürlicher Zähne in einem Bruchteil der Zeit imitieren. KATANA™ Zirconia YML ist ein Beweis für das unermüdliche Streben nach Spitzenleistungen in der restaurativen Zahnheilkunde, denn die Dentalindustrie entwickelt sich kontinuierlich weiter.

Ausführlichere Informationen zu KATANA™ Zirconia YML, einschließlich eines technischen Leitfadens, FAQs und klinischer Fälle, finden Sie hier.

 


Mathias Fernandez Y Lombardi

Wissenschaftlicher Leiter EU
Dentalkeramik & CAD/CAM-Werkstoffe
Kuraray Europa GmbH

Im Trialogue mit Prof. Markus B. Blatz, Aki Yoshida und Naoki Hayashi

Ein in Japan entwickeltes, hochtransluzentes mehrschichtiges Zirkonoxid, das auf einem proprietären Material und Herstellungsverfahren basiert.

Zirkonoxid-Restaurationen: Aktueller Stand und Zukunftsaussichten 

Für diesen Artikel haben wir drei Experten auf ihrem Gebiet um ihre Meinung gebeten: Markus B. Blatz (Professor an der University of Pennsylvania, USA), Aki Yoshida (Gnathos Dental Studio) und Naoki Hayashi (Ultimate Styles Dental Laboratory), beide in den USA tätige Zahntechniker und internationale Instruktoren für Kuraray Noritake. Sie alle kennen sich bestens mit Zirkonoxidrestaurationen aus und berichten, wohin ihrer Ansicht nach die Reise geht.

 

Die Einführung von Zirkonoxid hat zu einer deutlichen Verschiebung des Mainstreams in der prothetischen Behandlung von Metallkeramik hin zu Zirkonoxid geführt. Welche Veränderungen hat dies mit sich gebracht?


Blatz: Mein Mentor, bei dem ich meinen ersten Doktortitel auf dem Gebiet der Dentalwerkstoffe erhielt, gehörte zu der Gruppe, die Lithiumdisilikat und glasinfiltriertes Aluminiumoxid entwickelte. Daher habe ich die Entwicklung der keramischen Dentalwerkstoffe, einschließlich Zirkonoxid, aus nächster Nähe miterlebt. Die ersten Zirkonoxide waren weiß, undurchsichtig und nicht so ästhetisch wie heute. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass Zirkonoxidkeramik viel ästhetischer war als Metallkeramik. Gleichzeitig hörten wir aber oft die Meinung, dass „zweischichtige“ Zirkonoxidrestaurationen (Gerüst und Verblendkeramik) problematisch seien, was zu vielen Diskussionen führte. In Zusammenarbeit mit einem Labor in Boston haben wir eine große Studie durchgeführt, in der wir über 1.000 Metallkeramikkronen im Seitenzahnbereich mit 1.100 Zirkonoxidkronen im Seitenzahnbereich verglichen haben und nach etwa sieben Jahren keinen Unterschied in Bezug auf Chipping oder Frakturen feststellen konnten.

 

 

Yoshida: Ich bin auch von Metallkeramik auf Zirkonoxidkeramik umgestiegen und verwende kein Metall mehr. Früher war es sehr zeit- und arbeitsintensiv, Metall zu verarbeiten, zu gießen, unter dem Mikroskop zu prüfen und anzupassen. Durch den Anstieg der Metallpreise in letzter Zeit ist es auch billiger geworden, mit Keramik zu arbeiten. Außerdem habe ich eine Metallunverträglichkeit und bekomme jedes Mal einen Hautausschlag, wenn ich mit Legierungen arbeite. Ein Grund mehr, dass der Umstieg auf Zirkonoxid eine willkommene Veränderung ist. Natürlich hat sich mit Zirkonoxid auch die Ästhetik verbessert. Die Transluzenz von Zirkonoxid ist der größte Vorteil, den Metall nicht hat.

Hayashi: Ja, das ist richtig. Der große Vorteil von Zirkonoxid ist, dass der Untergrund, wenn er nicht stark verfärbt ist, nicht mehr mit einem Opaquer behandelt werden muss. Bei der Herstellung von Metallkeramik war es nicht einfach, die Lichtreflexion des präparierten Zahnes zu kontrollieren. Abgesehen von den ästhetischen Vorteilen ist auch der Platzbedarf geringer als bei Metallkeramik.

 

2023 ist es zehn Jahre her, dass das erste mehrschichtige Zirkonoxid KATANA™ Zirconia ML auf den Markt kam. Wie hat das hochtransluzente Material Ihrer Meinung nach die Herstellung von Restaurationen verändert?

Yoshida: Der größte Vorteil der Verwendung von hochtransluzentem, mehrschichtigem Zirkonoxid ist meiner Meinung nach die Möglichkeit, das Zirkonoxidgerüst auf die Okklusalfläche und die Schneidekante auszudehnen. So können wir auch bei Patienten mit Parafunktionen ästhetisch ansprechende und stabile Restaurationen herstellen. Ich habe auch eine Marylandbrücke aus hochtransluzentem, mehrschichtigem Zirkonoxid hergestellt, die sich sehr gut bewährt hat. Es gibt einige Fälle, in denen es nicht möglich ist, Zirkonoxid zu verwenden, aber es ist wunderbar, eine größere Auswahl zu haben.

Blatz: Viele glauben immer noch, dass Zirkonoxid nicht mit der Zahnhartsubstanz verklebt werden kann, aber mit einem geeigneten Befestigungskomposit kann Zirkonoxid nach Vorbehandlung sehr gut mit der Zahnhartsubstanz verklebt werden. Klinische Studien zu adhäsiv befestigten Brücken aus Zirkonoxid haben gezeigt, dass der Erfolg nach 10 bis 15 Jahren sehr hoch ist. Bei sehr dünnem, hochtransluzentem Zirkonoxid wird derzeit eher die adhäsive Befestigung als die Zementierung empfohlen. Es muss jedoch hinzugefügt werden, dass dies voraussetzt, dass der Zahnarzt und der Zahntechniker mit der richtigen Klebetechnik für Zirkonoxid vertraut sind.

Zudem hat das mehrschichtige Zirkonoxid von Kuraray Noritake Dental die Anwendung von monolithischen Zirkonoxidrestaurationen ohne Verblendkeramik revolutioniert. Dies hat jedoch auch dazu geführt, dass Zahntechniker umdenken müssen: Anstatt die Restauration wie bei einer Verblendkeramik aufzubauen, werden die ästhetischen Merkmale in jedem Fall auf der Außenfläche erzeugt.

Sechs monolithische Frontzahnkronen im Oberkiefer (Markus B. Blatz)




Abb. 1a und b: Ausgangssituation.


Abb. 1c: Simulation der finalen prothetischen Versorgung.

 


Abb. 1d: Fertiggestellte Restauration (KATANA™ Zirconia STML) auf dem Modell.

 

 


Abb. 1e und f: Eingegliederte Restaurationen (Dr. Julian Conejo und Sean Han, CDT).

 

Zwei Patientenfälle (Maryland-Brücken und Veneers sowie eine implantatgetragene Eckzahnkrone im Unterkiefer (Aki Yoshida)

 


Abb. 2a und b: Fall 1: Patient mit Nichtanlage der fehlenden seitlichen Schneidezähne. Da die approximale und distale Breite der Lücken größer war als die der mittleren Schneidezähne, wurden für 11 und 21 Non-Prep-Veneers angefertigt, um die Proportionen auszugleichen. Für die Marylandbrücke wurde KATANA™ Zirconia STML verwendet. Man beachte die Harmonie zwischen dem bis zur Schneidekante reichenden Zirkonoxidgerüst und der Transparenz der Veneers (Super Porcelain EX-3™) auf den mittleren Schneidezähnen. Dieser Fall zeigt die Eigenschaften von Zirkonoxid, das Festigkeit und Ästhetik vereint.

 

 

 


Abb. 3a bis c: Fall 2: Hier wurde eine verschraubte Krone für ein Implantat in regio des Unterkiefereckzahns hergestellt. Die monolithische Gestaltung des Zirkonoxidgerüstes von der gesamten lingualen Seite bis zum inzisalen Rand verhindert Frakturen der Keramik an den Rändern der Schraubenzugangslöcher und Eckzahnführungen. KATANA™ Zirconia STML bietet eine natürliche Transparenz, auch wenn das Zirkonoxid am Inzisalrand freiliegt.

 

4 Frontzähne Oberkiefer (Implantatbrücke) (Naoki Hayashi)

 

 

 

 

 


Abb. 4a bis f: Implantatbrücke im Bereich der oberen vier Frontzähne. Die linguale Seite ist vollständig aus Zirkonoxid (monolithisch) und die labiale Seite der Kronen ist minimal mit CERABIEN™ ZR verblendet.

 

Hayashi: In der Tat hat das hochtransluzente, mehrschichtige Zirkonoxid die Möglichkeiten der monolithischen Kronen erweitert. Für Patienten mit hohen okklusalen Kräften sind monolithische Kronen hinsichtlich ihrer Festigkeit geeignet, und durch die Verwendung von hochtransluzentem, mehrschichtigem Zirkonoxid ist es möglich, mit monolithischen Kronen ein gewisses Maß an Ästhetik zu erreichen. Manche Patienten sind damit sehr zufrieden. Aber zumindest in der gegenwärtigen Situation sind wir der Meinung, dass, wenn Patienten und Zahnärzte eine hochwertige Ästhetik wünschen, eine Verblendung notwendig ist und monolithische Kronen nur eine Option darstellen.

Blatz: Die Vielfalt der Möglichkeiten ist der Vorteil von Zirkonoxid. Zahnarzt und Zahntechniker können gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für den Patienten erzielen.

Yoshida: Hinsichtlich der Optionen kann das Zirkonoxid von Kuraray Noritake Dental in kurzer Zeit (ca. 90 Minuten) gesintert werden, im Gegensatz zur normalen Sinterzeit (7 Stunden). Es wird ein von Kuraray Noritake Dental entwickeltes Zirkonoxid-Rohmaterial und Herstellungsverfahren verwendet, was für Sofortversorgungen, Wiederaufbereitungen und andere unvorhergesehene Situationen von Vorteil ist.

 

Haben Sie abschließend eine Botschaft an den zahnärztlichen und zahntechnischen Nachwuchs?

Blatz: Ich ermutige meine Studenten und Kollegen, immer ihr Bestes zu geben. Das führt zu guten Ergebnissen, macht glücklich und gibt einem das Gefühl, mit dem Leben zufrieden zu sein. Manche Menschen versuchen nur, reich zu werden. Aber Reichtum anzuhäufen macht nicht glücklich. Das zweite ist, offen zu bleiben. Heutzutage werden wir durch die sozialen Medien mit Informationen überflutet.

Einiges davon ist sehr anregend und wunderbar, aber vieles ist auch falsch. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die glauben, dass alles, was ein „Leader“ sagt, getan werden muss. Denen möchte ich sagen: „Informieren Sie sich aus zuverlässigen Quellen und wählen Sie dann selbst zuverlässige Informationen aus. Die Zahnmedizin ist im Wandel, bleiben wir also offen. Das Wichtigste ist, dass der Patient am Ende mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Hayashi: Ich wünsche mir, dass die neue Generation mehr über Zahnmorphologie, Okklusion und Passung lernt. Die Farbe ist natürlich wichtig für die Qualität des Zahnersatzes. Aber wir müssen erst mal wissen, wie die Zahnmorphologie, die Okklusion und die Passform aussehen, bevor wir uns der Farbe widmen. Unser Ziel ist es, eine prothetische Vorrichtung zu schaffen, die im Mund des Patienten langfristig funktioniert. In Zukunft wird es neue Technologien und Materialien geben, aber das Wesentliche wird sich nie ändern. Ich hoffe, Sie vergessen nie, was im klinischen Alltag und im Laboralltag wirklich zählt. Dazu gehört auch, sich mit Anatomie und Funktion auszukennen.

Yoshida: Ich bin überzeugt, dass es auch in Zukunft neue Technologien und Materialien geben wird. Aber die menschlichen Zähne bleiben, wie sie sind. Das Allerwichtigste ist doch, dass wir unseren Patienten die bestmögliche Versorgung bieten. Ich hoffe, dass Sie so tolle Erfahrungen sammeln werden, dass Sie am Ende sagen können: "Ich bin dankbar und froh, dass ich diesen Beruf gewählt habe."

Vielen Dank für dieses Gespräch! 

 

Quelle: QDT Vol.49/2024 April
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Vervielfältigung und Nachdruck nicht gestattet

 

Zahnärzte:

Prof. Dr. Markus B. Blatz

Universität von Pennsylvania
Fakultät für Zahnmedizin
240 S 40th St, Philadelphia,
PA 19104, USA

Aki Yoshida, RDT

Zahnarztpraxis Gnathos
56 Colpitts Rd, Weston,
MA 02493, USA

Naoki Hayashi, RDT

Ultimative Stile
Zahntechnisches Labor
23 Mauchly Suite 111, Irvine,
CA 92618, USA

 

 

Die Kunst der Zahntechnik: Nature Style und die Kunst der Imitation

Die Kunst der Zahntechnik: Nature Style und die Kunst der Imitation

Zahntechnik ist mehr als nur die Nachahmung natürlicher Zähne – sie ist für viele Zahntechniker eine Kunst. Die Komplexität und Schönheit natürlicher Zähne in Vollkeramik umzusetzen, steht im Mittelpunkt des Konzepts „Nature Style" von Ghaith Alousi. In einem Artikel in der ZWL (2/24, OEMUS MEDIA AG) stellt er die Frage: „Ist Zahntechnik Kunst oder nur die Kopie natürlicher Perfektion?“ Im Mittelpunkt stehen drei Aspekte im Fokus, die über den Erfolg vollkeramischer Restaurationen entscheiden: Licht, Morphologie und Oberflächenstruktur.

1. Schlüssel: Licht

Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für die Natürlichkeit einer Restauration. Es geht darum, wie das Licht von der Oberfläche reflektiert und absorbiert wird. Moderne Materialien wie die Gerüst- und Verblendkeramiken von Kuraray Noritake (z. B. KATANA™ Zirconia oder CERABIEN™ ZR FC Paste Stain) bieten hier großartige Möglichkeiten. Diese Materialien spiegeln die japanische Präzision und das Streben nach Perfektion wider, die für eine überzeugende Ästhetik unerlässlich sind.

2. Schlüssel: Morphologie

Das Verständnis der Zahnform, jeder Nuance und jedes Details ist entscheidend für die naturgetreue Reproduktion natürlich schöner Zähne. Zahntechniker reisen häufig zu internationalen Experten, um ihre „Formenbibliothek" zu erweitern. Dieses Wissen und ständiges Üben sind die Basis für die Fähigkeit, natürliche Zahnformen exakt nachzubilden.

3. Schlüssel: Oberflächenstruktur

Die Oberflächenstruktur, ein Zusammenspiel von Mikro- und Makrotexturen, beeinflusst maßgeblich die Lichtreflexion und die Textur einer Restauration. Feinste Details wie Wachstumsrillen und Perikymatien müssen exakt nachgeahmt werden, um eine perfekte Kopie der Nachbarzähne zu erhalten.

Fazit

Das Konzept „Nature Style" basiert auf kontinuierlichem Training, hochwertigen keramischen Werkstoffen und der richtigen Einstellung. Diese drei Säulen – stetes Üben, optimales Material und persönliche Einstellung – ermöglichen es, die natürliche Ästhetik schöner Zähne meisterhaft zu imitieren. 

 

Laden Sie den vollständigen Artikel aus der ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor (2/24, OEMUS MEDIA AG) herunter, um mehr zu erfahren und einen tieferen Einblick in die Arbeit von Ghaith Alousi zu erhalten.

Optimierung der funktionellen und ästhetischen Parameter bei der Befestigung von Veneers

Optimierung der funktionellen und ästhetischen Parameter bei der Befestigung von Veneers

Von Dr. Clarence Tam, HBSC, DDS, AAACD, FIADFE

In der ästhetischen Zahnmedizin ist die Verwendung von Keramikverblendschalen zur Verbesserung und Wiederherstellung von Form, Farbe und Stellung der Frontzähne eine weit verbreitete Technik. Das biomimetische Ziel der Zahnrestauration ist nicht nur kosmetisch, sondern auch funktionell. Im Frontzahnbereich ist eine intakte Schmelzschicht für die Biegefestigkeit von entscheidender Bedeutung. Wurde die Zahnstruktur durch Endodontie, Karies und/oder Trauma geschädigt, müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Reststruktur zu erhalten und die ursprünglichen Zahnsituation wiederherzustellen oder zu übertreffen.

Hintergrund

Eine 55-jährige Frau mit anamnestisch nur eingestellter Hypertonie stellte sich in der Praxis zur Zahnaufhellung vor. Es wurde davon ausgegangen, dass die Zahnaufhellung keinen Einfluss auf die Farbe der vorhandenen Keramikverblendung an Zahn 12 haben würde und dass diese nach dem Eingriff erneuert werden müsste, insbesondere wenn die Farbveränderung signifikant wäre. Die Grundfarbe nach VITA* war 1M1:2M1; Verhältnis 50:50 im oberen Frontzahnbereich und 1M1 im unteren Frontzahnbereich. Nach einem Nachtbleaching mit 10 % Carbamidperoxid über 3-4 Wochen konnte sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer eine 0M3-Farbe erreicht werden. Es zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen dem verblendeten Zahn 12 und den Nachbarzähnen. Zahn 22 zeigte ebenfalls ein erhöhtes Chroma aufgrund einer fazialen Kompositrestauration der Klasse III. Dieser Zahn stimmte auch in seinen Dimensionen nicht mit dem kontralateralen Zahn überein. Daher wurde entschieden, beide seitlichen Schneidezähne mit Lithium-Disilikat-Veneers zu versorgen. Der benachbarte Zahn 23 wies eine leichte bis mäßige Abnutzung der Höckerspitze auf, die die Patientin jedoch erst nach dem Einsetzen der beiden Veneers korrigieren lassen wollte. Ziel der Restauration in diesem Stadium war es, eine bilaterale Harmonie herzustellen, um in naher Zukunft eine zusätzliche indirekte Restauration zur Wiederherstellung des Volumens von Zahn 23 einsetzen zu können.

Vorgehen

Ein digitales Smile-Design-Protokoll war nicht erforderlich, da bei diesem Zahntyp leichte Abweichungen zulässig sind. Vor der Anästhesie wurde der Zielfarbton anhand von Fotos ausgewählt, die sowohl polarisierte als auch unpolarisierte Farben enthielten. Die Fotos wurden für die digitale Farbkalibrierung vorbereitet, indem Referenzansichten mit einer 18% neutralgrauen Weißabgleichskarte aufgenommen wurden (Abb. 1).


Abb. 1: Referenzfoto, aufgenommen mit einer 18%igen neutralen Graukarte

Die Grundfarbe des Körpers war VITA* 0M2 mit der Rohlingsfarbe BL2. Die Patientin wurde anästhesiert, bevor ein Kofferdam in Splitdam-Orientierung geklebt wurde. Das alte Veneer an Zahn 12 wurde entfernt und eine minimalinvasive Präparation an Zahn 22 durchgeführt (Abb. 2). Der partielle Ersatz der alten Kompositrestauration an Zahn 12 wurde unter Erhalt des intakten Segments fertiggestellt. Der Haftverbund zum Komposit wurde sowohl durch Beschleifen mit Mikropartikeln als auch mit einem Silan-Haftvermittler (CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS, Kuraray Noritake Dental Inc.) erreicht. Die Ränder wurden ausgearbeitet und die Retraktionsfäden getränkt und eingelegt. Die Stumpffarben nach der Präparation wurden bestimmt. Die endgültigen Abformungen erfolgten mit Polyvinylsiloxan. Die Patientin erhielt provisorische Versorgungen. Die vom Labor angefertigten Modelle bestätigten den minimalinvasiven Charakter des Falles.

Abb. 2: Präparation Zahn 12, 22

Nach Erhalt der Veneers wurden die Provisorien entfernt. Die Präparationen wurden debridiert und für das Verkleben vorbereitet, indem die Oberflächen mit 27 Mikron Aluminiumoxidpulver abgestrahlt wurden. Die Veneers wurden intraoral mit einer klaren Glyzerin-Einprobepaste (PANAVIA™ V5 Try-in Paste Clear, Kuraray Noritake Dental Inc.) intraoral beurteilt. Die Retraktionsfäden wurden eingelegt und die Oberfläche der Restaurationen vor dem Auftragen eines 10-MDP-haltigen Silanhaftvermittlers (CLEARFIL® CERAMIC PRIMER PLUS, Kuraray Noritake Dental Inc.) für 20 Sekunden mit 5%iger Flusssäure behandelt (Abb. 3). Die Zahnoberfläche wurde mit 33%iger Orthophosphorsäure für 20 Sekunden geätzt und anschließend gespült. Ein 10-MDP-haltiger Primer wurde auf den Zahn aufgetragen (PANAVIA™ V5 Tooth Primer, Kuraray Noritake Dental Inc.) (Abb. 4) und nach Herstellerangaben getrocknet. Das Befestigungskomposit (PANAVIA™ Veneer LC Paste Clear, Kuraray Noritake Dental Inc.) (Abb. 5) wurde aufgetragen und die Veneers eingesetzt. Das überschüssige Material war nicht klumpig und hielt das Veneer während aller Funktionskontrollen gut in Position (Abb. 6).


Abb. 3: CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS für das Auftragen auf die Klebenflächen des Veneers


Abb. 4: Anwendung von PANAVIA™ V5 Tooth Primer auf geätzten Zahnoberflächen.


Abb. 5: PANAVIA™ Veneer LC Paste Clear Farbe wird auf den Klebenflächen des Veneers appliziert.


Abb. 6: PANAVIA™ Veneer LC Paste unmittelbar nach dem Einsetzen. Man beachte die viskose, nicht klumpende Konsistenz des Materials, die eine einfache Entfernung sowohl in der Nass- als auch in der Gelphase ermöglicht.

Das Befestigungsmaterial wurde in einen Gelzustand überführt, der die Entfernung von Überschüssen mit minimalem Reinigungsaufwand erleichterte (Abb. 7). Die Ränder wurden vor der endgültigen Aushärtung mit einem Glyzeringel überzogen, um eine Sauerstoffinhibitionsschicht zu vermeiden (Abb. 8).


Abb. 7: Entfernung von überschüssigem Material nach der Aushärtung für 1 Sekunde


Abb.8: Endgültige Aushärtung der Veneers 

Die Ränder wurden ausgearbeitet und hochglanzpoliert, und die Okklusion der Restaurationen wurde als konform bestätigt. Die postoperativen Aufnahmen zeigen eine hervorragende ästhetische Integration (Abb. 9).

Abb. 9: Postoperative ästhetische Integration der Veneers an Zahn 12 und 22

Bei der erneuten fotografischen Auswertung mit Polarisationsfilter fügen sich die Restaurationen ästhetisch und funktionell gut in das intraorale Lächelbild ein (Abb. 10). Der nächste Schritt ist die ästhetische Optimierung des Zahnes 23 zur Anpassung an den kontralateralen Eckzahn.

Ergebnis

Abb. 10: Abschlussbild mit Polarisationsfilter aufgenommen

Begründung Für Die Materialauswahl

Keramiken werden häufig als Material für Veneers verwendet, da sie eine hohe Festigkeit aufweisen, das Licht für eine optimale innere Brechung modifizieren und durchlassen können und durch Adhäsivprotokolle adhäsiv mit dem Zahn verbunden werden können. Diese Dreierkombination ermöglicht eine maximale Erhaltung der Restzahnsubstanz bei gleichzeitiger Verbesserung der mechanischen Biegeeigenschaften [1]. Der Elastizitätsmodul eines Zahnes kann auf 96 % seines ursprünglichen Kontrollwertes wiederhergestellt werden, wenn der Zahnschmelz durch eine adhäsiv befestigte Keramikverblendung ersetzt wird [2]. Der Elastizitätsmodul von Lithiumdisilikat beträgt 94 GPa, der von intaktem Zahnschmelz 84 GPa. Der Elastizitätsmodul von Dentin liegt zwischen 10 und 25 GPa, während der Elastizitätsmodul der Hybridschicht stark schwanken kann, in einer Studie von Pongprueska et al [3] sogar zwischen 7,5 GPa und 13,5 GPa. Dieser niedrige Wert spiegelt den von tiefem Dentin und nicht den von oberflächlichem Dentin wider, was nicht der Idealsituation entspricht. Die maximale Biegefestigkeit der Hybridschicht ist aus biomimetischer Sicht von unschätzbarem Wert. PANAVIA™ V5 (Kuraray Noritake Dental Inc.) verwendet das Original 10-Methacryloyloxydecyldihydrogenphosphat (10-MDP), das ein Muster stabiler Calciumphosphat-Nanolayer erzeugt, das als Superdentin bekannt ist, eine säure- und basenbeständige Zone, die etwa 600-mal unlöslicher ist als das Monomer 4-MET, das in vielen anderen Adhäsiven zu finden ist. PANAVIA™ V5 Tooth Primer wird ausschließlich in Kombination mit Kuraray Noritake Dental Inc. PANAVIA™ V5 und PANAVIA™ Veneer LC verwendet, die beide die Funktion des Primers als Haftvermittler ermöglichen, ohne dass die Schicht vor der Befestigung der indirekten Restauration ausgehärtet werden muss. Als Haftvermittler kann CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Kuraray Noritake Dental Inc.) verwendet werden. Dabei handelt es sich um einen multimodalen Bonder, der auch das essentielle Amidmonomer und die 10-MDP-Komponenten von Kuraray Noritake Dental Inc. enthält. Bemerkenswert ist, dass CLEARFIL™ Universal Bond Quick eine aussergewöhnliche Biegefestigkeit von 120 MPa aufweist. Dies ist auf die verstärkte Vernetzung während der Polymerisation durch die Amidmonomere zurückzuführen [4]. PANAVIA™ Veneer LC ist ein Befestigungssystem auf dem neuesten Stand der Technik. Es bietet eine hervorragende Ästhetik und adhäsive Stabilität bei indirekten Restaurationen und ermöglicht gleichzeitig einen stressfreien Arbeitsablauf. Eine Lösung, die das Vertrauen der Patienten und die Festigkeit der Schnittstelle zwischen Zahn und Restauration fördert und das klinische Vertrauen in die biomimetische Exzellenz stärkt.

Zahnärztin


CLARENCE TAM

Referenzen

  1. Magne P, Douglas WH. Rationalisierung der ästhetischen restaurativen Zahnheilkunde auf der Grundlage der Biomimetik. J Esthet Dent. 1999;11(1):5-15. doi: 10.1111/j.1708-8240.1999.tb00371.x. PMID: 10337285.
  2. Magne P, Douglas WH. Porzellanveneers: Optimierung des Dentinverbunds und biomimetische Wiederherstellung der Krone. Int J Prosthodont. 1999 Mar-Apr;12(2):111-21. PMID: 10371912.
  3. Pongprueksa P, Kuphasuk W, Senawongse P. The elastic moduli across various types of resin/dentin interfaces. Dent Mater. 2008 Aug;24(8):1102-6. doi: 10.1016/j.dental.2007.12.008. Epub 2008 Mar 4. PMID: 18304626.
  4. Quelle: Kuraray Noritake Dental Inc. Proben (Balkenform; 25 x 2 x 2 mm): Die Lösungsmittel der einzelnen Materialien wurden vor der Prüfung durch Ausblasen mit milder Luft entfernt.
    AUG 29, 2023

Aufzeichnung: Dr. Michael Braian zur Verklebung von monolithischem Zirkonoxid auf Ti-Basis mit PANAVIA™ V5

Aufzeichnung vom 08.07.2020

Nehmen Sie am Online-Seminar von Dr. Michael Braian teil, in dem es um die Verklebung von monolithischem Zirkoniumoxid auf Ti-Basis mit dem PANAVIA™ V5-Verfahren geht.

Das Online-Seminar ist in Englischer Sprache.

ÜBER DR. MICHAEL BRAIAN

Michael Braian, DDS, CDT, PhD ist ein international tätiger Referent auf dem Gebiet der digitalen Zahnmedizin, da er seit fast 15 Jahren mit Technologie in der Zahnmedizin arbeitet. Sein berufliches Profil vereint alle wichtigen Aspekte der Zahnmedizin: Er ist Zahnarzt, zertifizierter Zahntechniker und hat an der Universität Malmö in digitaler Zahnmedizin promoviert.

Befestigung vollkeramischer Restaurationen mit Prof. Dr. Sven Rinke

Jetzt auf Anfrage: Befestigung vollkeramischer Restaurationen mit Prof. Dr. Sven Rinke

Online-Seminar von Prof. Dr. Sven Rinke

Erweitern Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten im Bereich der Vollkeramik-Restaurationen! Wir laden Sie ein, sich die Aufzeichnung des aktuellen Webinars „Befestigung von Vollkeramik-Restaurationen" von Professor Dr. Sven Rinke anzusehen.

Unabhängig davon, ob Sie bereits vollkeramische Restaurationen in Ihrer täglichen Praxis einsetzen oder dies vorhaben, ist diese Aufzeichnung eine wertvolle Ressource, die Sie nicht verpassen sollten. Professor Dr. Rinke, ein Experte auf diesem Gebiet, geht auf die wichtigsten Aspekte bei der Umsetzung eines vollkeramischen Behandlungskonzepts ein, das einen vorhersagbaren Langzeiterfolg und hervorragende ästhetische Ergebnisse garantiert, während eine begrenzte Anzahl von Materialien und unkomplizierte Behandlungsstrategien verwendet werden.

Während des Webinars werden zwei Arten der Befestigung vorgestellt: mit selbstadhäsivem Befestigungskomposit (PANAVIA SA Cement Universal, Kuraray Noritake Dental Inc.) und mit adhäsivem Befestigungskomposit (PANAVIA V5, Kuraray Noritake Dental Inc.). Prof. Dr. Rinke bietet ein umfassendes Schritt-für-Schritt-Konzept mit leicht verständlichen Anleitungen, die sich problemlos in die tägliche Routine integrieren lassen.

Die Aufzeichnung des Webinars deckt eine breite Palette wichtiger Themen ab, darunter:

  • Aktuelle materialspezifische Empfehlungen für die Präparation von Vollkeramikrestaurationen, damit Sie immer auf dem neuesten Stand der Technik sind.
  • Etablierte Verfahren und Materialien für die adhäsive Befestigung von Glaskeramik- und Zirkonoxidrestaurationen, damit Sie Best Practices in Ihrer klinischen Arbeit umsetzen können.
  • Eine Diskussion über die Relevanz der konventionellen Zementierung und deren Machbarkeit in der modernen Zahnarztpraxis.
  • Wertvolle Tipps und Strategien zur Vermeidung von Fehlern und Defekten bei vollkeramischen Restaurationen, die letztendlich zu besseren Behandlungsergebnissen führen.

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, Ihr Wissen über vollkeramische Restaurationen zu erweitern. Wir sind sicher, dass sich das in dieser Webinar-Aufzeichnung vermittelte Wissen positiv auf Ihre tägliche Praxis auswirken und Ihnen helfen wird, bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

Dr. Sven Rinke

Sven Rinke hat aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen und Kenntnisse auf dem Gebiet der Prothetik und Implantologie eine Vielzahl von Aufgaben an Universitäten, in der Privatpraxis und in der Dentalindustrie übernommen.

Im Jahr 1992 wechselte er an die Fakultät für Zahnmedizin, Abteilung Prothetik, der Georg-August-Universität Göttingen, wo er später als Senior Lecturer für Werkstoffkunde und Prothetik tätig war, bevor er zum Associate Professor ernannt wurde. Sven war auch Gastassistenzprofessor am Department of Restorative Dentistry der Harvard School of Dental Medicine.

Seit 1996 führt er eine Privatpraxis mit Schwerpunkt Prothetik und Implantologie und ist als wissenschaftlicher Berater für Degussa Dental tätig. Er war Leiter der klinischen Forschung der Degussa Dental GmbH und leitete ab 2002 die Gründung der EC EviDent Consulting (Klinische Forschung und wissenschaftliches Transfermanagement).

Er ist Mitglied des Assigned Board of Specialist of Oral Implantology und des Assigned Board of Specialist of Periodontics und hat einen MSc in Oral Implantology und einen MSc in Periodontology. Seit 2013 hat er die Venia Legendi für das Fach Zahnmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen und arbeitet dort in der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik. Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine umfassende Expertise in der Prothetik und Implantologie erhalten.

minimalinvasive Restaurationen

Innovative Befestigungskomposite als Grundlage für minimalinvasive Restaurationen

Artikel von Dr. Adham Elsayed

Leistungsstarke adhäsive Befestigungskomposite sind häufig die Voraussetzung für minimalinvasive prothetische Restaurationen. Wenn das Hauptziel darin besteht, so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten, werden Präparationsdesigns, die eine ausreichende makromechanische Retention für konventionelle Zemente bieten, in der Regel aufgegeben. Stattdessen wird eine starke und dauerhafte chemische Haftung zwischen Zahnsubstanz und Restaurationsmaterial angestrebt - eine Aufgabe, die moderne adhäsive Befestigungsmaterialien erfolgreich erfüllen.

Ein hervorragendes Beispiel für eine minimalinvasive, nicht-retentive Präparation und Restauration ist der festsitzende Zahnersatz mit nur einem Halteelement, der heute in der Regel aus 3Y-TZP-Zirkonoxid hergestellt wird. Mit nur einem Halteelement (Flügel), das auf der bukkalen und approximalen Schmelzoberfläche des Nachbarzahnes verklebt wird, ist nur eine minimale oder gar keine Entfernung gesunder Zahnsubstanz erforderlich. Die so genannte einflügelige Klebebrücke wird häufig zum Ersatz eines fehlenden Zahnes - in vielen Fällen eines oberen seitlichen Schneidezahnes - bei jungen Patienten mit unvollständiger dentoalveolärer Entwicklung und engen Zahnlücken, die für eine konventionelle Implantation ungeeignet sind, eingesetzt [1] (Abb. 1 und 2). Zusätzliche Faktoren, die einer Implantattherapie entgegenstehen, wie z. B. ein unzureichendes Knochenangebot oder angulierte Wurzeln, sind bei dieser Art der Versorgung ebenfalls kein Thema. Und im Vergleich zum kieferorthopädischen Lückenschluss ist der Behandlungsansatz risikoärmer, da er die vertikale Kieferrelation nicht beeinträchtigt, die Eckzahnführung nicht behindert und das ästhetische Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt [2]. Schließlich ist sie weit weniger invasiv als die konventionelle Brücke, die für junge Patienten im Frontzahnbereich in der Regel keine Behandlungsoption darstellt. Die Patientenzufriedenheit und die Erfolgsraten dieses Behandlungsansatzes sind beeindruckend [3-7].


Abb. 1-2 Ersatz der beiden fehlenden seitlichen Oberkieferschneidezähne durch einflügelige Adhäsivbrücken aus Zirkonoxid nach Weichgewebsaugmentation und Korrektur des Gingivarandes

Trotz der zahlreichen Vorteile und der hervorragenden klinischen Performance - eine einflügelige Adhäsivbrücke aus Zirkonoxid zeigte nach zehn Jahren eine Überlebensrate von 98,2 Prozent und eine Erfolgsrate von 92,0 Prozent [4] - entscheiden sich viele Zahnärzte immer noch für alternative Behandlungsoptionen. Ein Grund dafür könnte das mangelnde Vertrauen in den stabilen adhäsiven Verbund von Zirkonoxid sein. Dieser Verbund ist jedoch stark und dauerhaft, wenn einige Regeln beachtet werden.

 

Wie wird ein fester Verbund zur Zahnsubstanz hergestellt?

Um zu entscheiden, ob ein fehlender Zahn erfolgreich durch eine einflügelige Adhäsivbrücke aus Zirkonoxid ersetzt werden kann, muss der Pfeilerzahn sorgfältig untersucht werden. Er muss vital und weitgehend frei von Karies oder direkten Restaurationen sein und eine für die Adhäsivtechnik ausreichende Schmelzfläche aufweisen [1]. Außerdem muss genügend Platz für die Eingliederung eines Retainerflügels (Dicke: ca. 0,7 mm) vorhanden sein, da ein berührungsfreies Design für den Erfolg der Restauration wichtig ist. In der Literatur beschriebene Präparationskonzepte umfassen eine linguale Verblendung und eine kleine approximale Kastenpräparation mit nur im Schmelz liegenden Retentionselementen [1] oder gar keine Präparation [7]. Für die Eingliederung der Restauration wird der Pfeilerzahn wie gewohnt behandelt: Nach der Reinigung, z. B. mit fluoridfreier Prophylaxepaste, wird die Klebefläche mit Phosphorsäure geätzt, gründlich gespült und getrocknet.

 

Wie erreicht man einen festen Verbund zur Restauration?

Als Vorbehandlung für die Klebefläche des Zirkonoxid-Retainerflügels wird das Abstrahlen mit Aluminiumoxid (50 μm) bei niedrigem Druck (ca. 1 bar) empfohlen [8, 9], gefolgt von einer Ultraschallreinigung. Abbildung 3 (A-E) zeigt den Ablauf der Oberflächenbehandlung von Zirkonoxidrestaurationen. Als visuelle Hilfe für ein kontrolliertes Abstrahlen hat sich die Markierung der Oberfläche mit einem Stift bewährt. Das Abstrahlen sollte nach der Einprobe erfolgen, bei der die Zahnoberfläche und die Restauration in der Regel durch den Kontakt mit Speichel und manchmal auch mit Blut kontaminiert werden. Die in Speichel und Blut enthaltenen Proteine, die die Haftfläche kontaminieren, werden auf diese Weise sicher entfernt, während gleichzeitig die notwendige Oberflächenmodifikation erreicht wird, die für einen starken und dauerhaften Verbund mit dem gewählten Befestigungskompositsystem erforderlich ist [10].

Abbildung 3: Abfolge der Oberflächenbehandlung von Zirkonoxid-Restaurationen.

Abb. 3A    Reinigung der Restauration vor der Befestigung mit  Wasserdampf

 


Abb. 3B    Markierung der Klebefläche als visuelle Hilfe für das Abstrahlen

 


Abb. 3C    Abstrahlen mit 50-μm-Al2O3-Partikeln bei 1 bar Druck

 


Abb. 3D    Anwendung eines 10-MDP-haltigen Primers

 


Abb. 3E    Anwendung des Befestigungskomposits

 

Welches Befestigungskomposit zu wählen ist

Anschließend werden die Komponenten des Befestigungskomposits aufgetragen. Hinsichtlich der Systemwahl wird generell empfohlen, einen Primer oder ein Befestigungskomposit mit 10-Methacryloyloxydecyldihydrogenphosphat (10-MDP) [11] zu verwenden. Dadurch wird ein qualitativ hochwertiger chemischer Verbund erreicht. Zu den in klinischen Langzeitstudien verwendeten Kunststoffzementsystemen gehört PANAVIA™ 21 (Kuraray Noritake Dental Inc.) [4-6]. Dieser 1993 auf den Markt gebrachte anaerob härtende Adhäsivzement enthält mehrere Schlüsseltechnologien wie das MDP-Monomer und die Touch Cure Technology, die in PANAVIA™ V5, dem hochmodernen dualhärtenden Mehrflaschen-Adhäsivsystem des Unternehmens, zum Einsatz kommen. Um die Adhäsionseigenschaften des Produkts weiter zu verbessern, überarbeitete das Entwicklungsteam die Grundzusammensetzung, aktualisierte bestehende Technologien und kombinierte sie mit völlig neuen Inhaltsstoffen.

Auch mit dem vor 30 Jahren eingeführten PANAVIA® 21 wurden hohe Erfolgsraten erzielt [4-6]. Die wenigen beobachteten Misserfolge waren hauptsächlich auf Abplatzungen der Verblendkeramik oder Debondings zurückzuführen. Debondings, die manchmal durch traumatische Ereignisse verursacht wurden, führten zu keinen weiteren Schäden und die Restaurationen wurden einfach mit der gleichen Befestigungsmethode wieder befestigt.

Es ist zu erwarten, dass PANAVIA™ V5 mit seiner verbesserten Formulierung einen noch stärkeren und dauerhafteren Verbund bietet als die Vorgängerprodukte und damit für so anspruchsvolle Anwendungen wie festsitzenden Zahnersatz noch besser geeignet ist. Dies wurde in einer Pilotstudie bestätigt [7]. Ohne Präparation des Pfeilerzahns, aber mit einer definierten Größe der Klebefläche von mindestens 35 mm2, wurden 24 monolithische, kunststoffgebundene Zirkonoxidbrücken (KATANA™ Zirconia HT) zum Ersatz fehlender seitlicher Schneidezähne eingesetzt. Die palatinalen Flächen der mittleren Schneidezähne wurden mit Bimssteinpaste gereinigt und mit Phosphorsäure behandelt, während die Klebeflächen der Restaurationen mit Aluminiumoxidpartikeln (50 µm, 2,5 bar Druck) gestrahlt wurden. Anschließend wurden zwölf Restaurationen mit PANAVIA™ V5 befestigt, die anderen zwölf mit PANAVIA™ F2.0 (einem anderen Kunststoffzement der Vorgängerversion von Kuraray Noritake Dental Inc.) Nach einem Beobachtungszeitraum von 32 bis 50,47 Monaten lagen die Erfolgs- und Überlebensraten in der PANAVIA™ V5-Gruppe bei 100 Prozent. In der anderen Gruppe traten eine Verbindungsfraktur, ein Chipping und zwei Debondings auf. Aufgrund dieser Ergebnisse kamen die Autoren der Publikation zu dem Schluss, dass "es sich gezeigt hat, dass das Befestigungskomposit der neuen Generation (PANAVIA™ V5) erfolgreicher ist“ [7].

Schlussfolgerung

Seit vielen Jahren werden minimalinvasive indirekte Restaurationsmethoden, wie der Ersatz fehlender Schneidezähne durch festsitzenden Zahnersatz, von einigen Zahnärzten erfolgreich durchgeführt. Viele andere Zahnärzte scheinen jedoch noch zu zögern, ob diese Methoden in ihren Händen zu den gewünschten Ergebnissen führen. Die vorliegenden Ergebnisse klinischer Studien bestätigen jedoch, dass das Verfahren vorteilhaft und erfolgreich ist, während die laufenden Entwicklungsbemühungen auf dem Gebiet der adhäsiven Befestigungssysteme zu Produkten geführt haben, die die mit dem Debonding verbundenen Misserfolgsraten weiter reduzieren. Aber selbst wenn ein Debonding auftritt, ist es in der Regel nicht schädigend, so dass die Restauration mit geringem Aufwand wieder adhäsiv befestigt werden kann. Diese Erkenntnisse - zusammen mit den bekannten Vorteilen der minimalinvasiven Zahnmedizin im Allgemeinen - sollten Zahnärzte ermutigen, das volle Potenzial der adhäsiven Zahnmedizin für sich zu entdecken. In diesem Zusammenhang ist PANAVIA™ V5 definitiv eine ausgezeichnete Wahl.

Referenzen

  1. Sasse M, Kern M. Vollkeramischer, kunststoffgebundener festsitzender Zahnersatz: Behandlungsplanung, klinische Verfahren und Ergebnisse. Quintessence Int. 2014 Apr;45(4):291-7. doi: 10.3290/j.qi.a31328. PMID: 24570997.
  2. Tetsch J, Spilker L, Mohrhardt S, Terheyden H (2020) Implantattherapie bei solitären und multiplen dentalen Agenesien. Int J Dent Oral Health 6(6): dx.doi. org/10.16966/2378-7090.332.
  3. Wei YR, Wang XD, Zhang Q, Li XX, Blatz MB, Jian YT, Zhao K. Clinical performance of anterior resin-bonded fixed dental prostheses with different framework designs: Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse. J Dent. 2016 Apr;47:1-7. doi: 10.1016/j.jdent.2016.02.003. Epub 2016 Feb 11. PMID: 26875611.
  4. Kern M, Passia N, Sasse M, Yazigi C. Ten-year outcome of zirconia ceramic cantilever resin-bonded fixed dental prostheses and the influence of the reasons for missing incisors. J Dent. 2017 Oct;65:51-55. doi: 10.1016/j.jdent.2017.07.003. Epub 2017 Jul 5. PMID: 28688950.
  5. Kern M. Fünfzehnjähriges Überleben von anteriorem vollkeramischem, freitragendem, kunststoffgebundenem festsitzendem Zahnersatz. J Dent. 2017 Jan;56:133-135.
  6. Sasse M, Kern M. Überleben von freitragendem, vollkeramischem, kunststoffgebundenem festsitzendem Zahnersatz im Frontzahnbereich aus Zirkonoxidkeramik. J Dent. 2014 Jun;42(6):660-3. doi: 10.1016/j.jdent.2014.02.021. Epub 2014 Mar 5. PMID: 24613605.
  7. Bilir H, Yuzbasioglu E, Sayar G, Kilinc DD, Bag HGG, Özcan M. CAD/CAM single-retainer monolithic zirconia ceramic resin-bonded fixed partial dentures bonded with two different resin cements: Bis zu 40 Monate klinische Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie. J Esthet Restor Dent. 2022 Oct;34(7):1122-1131. doi: 10.1111/jerd.12945. Epub 2022 Aug 3. PMID: 35920051.
  8. Kern M. Bonding to oxide ceramics-laboratory testing versus clinical outcome. Dent Mater. 2015 Jan;31(1):8-14. doi: 10.1016/j.dental.2014.06.007. Epub 2014 Jul 21. PMID: 25059831.
  9. Kern M, Beuer F, Frankenberger R, Kohal RJ, Kunzelmann KH, Mehl A, Pospiech P, Reis B. All-ceramics at a glance. Eine Einführung in die Indikation, Materialauswahl, Präparation und Eingliederungstechniken für vollkeramische Restaurationen. Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde. 3. englische Auflage, Januar 2017.
  10. Comino-Garayoa R, Peláez J, Tobar C, Rodríguez V, Suárez MJ. Adhesion to Zirconia: A Systematic Review of Surface Pretreatments and Resin Cements. Materials (Basel). 2021 May 22;14(11):2751.
  11. Al-Bermani ASA, Quigley NP, Ha WN. Ist festsitzender Zahnersatz aus Zirkoniumdioxid in Einzelretainertechnik eine praktikable Behandlungsoption für den Ersatz fehlender Frontzähne? Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse. J Prosthet Dent. 2021 Dec 7:S0022-3913(21)00588-6. doi: 10.1016/j.prosdent.2021.10.015. Epub ahead of print. PMID: 34893319.

 

Monolithische Zirkonoxid-Kronen in der ästhetischen Zone

Monolithische Zirkonoxid-Kronen in der ästhetischen Zone

Case-Report von Dr. Wissam Dirawi, DDS

Zirkonoxid hat sich in den vergangenen zehn Jahren zunehmend als Werkstoff der Wahl für prothetische Restaurationen etabliert. Die hervorragenden mechanischen und inerten Eigenschaften sind einer der Gründe für diesen Trend. Seit der Einführung von Multi-Layered-Zirkonoxid vor mehr als zehn Jahren haben sich die optischen Eigenschaften drastisch verbessert. Moderne mehrschichtige Zirkonoxide (z. B. KATANA™ Zirconia YML von Kuraray Noritake Dental Inc.) bieten ausgewogene mechanische Eigenschaften, Transluzenz und Farbe. Sie ermöglichen es dem Zahntechniker, ästhetische, vollanatomische Restaurationen herzustellen, die nur noch bemalt werden müssen. Im Artikel wird eine restaurative Therapie vorgestellt, bei der drei Zähne sowie ein Implantat mit monolithischen Zirkonoxid-Kronen versorgt werden.

Monolithische Restaurationen, die in der Maltechnik finalisiert werden, können auch eine Option für den Frontzahnbereich sein. Faktoren wie das Alter des Patienten, die innere Farbstruktur der Nachbarbezahnung, die Zahl der zu versorgenden Zähne (einer versus vier oder sechs Oberkieferfrontzähne), die ästhetischen Ansprüche des Patienten sowie finanzielle Aspekte sollten bei der Materialauswahl berücksichtigt werden. Im nachfolgend beschriebenen Fall wurde aus mehreren Gründen Zirkonoxid für die Restauration der Frontzähne ausgewählt.

Abb. 1    Ausgangssituation: Frontalansicht

Patientenfall

Eine 71-jährige Patientin stellte sich in der Praxis aufgrund ästhetischer Probleme im Frontzahnbereich des Oberkiefers vor. Die Mundhygiene war gut und die Patientin Nichtraucherin. Es zeigten sich eine Fehlstellung der implantatgetragenen Krone (NobelBiocare Brånemark RP-Fixture) im Bereich des Zahnes 11, eine Gingivaretraktion am seitlichen Schneidezahn 12 und eine große Kompositfüllung mit Verfärbung am Zahn 22. Die Patientin äußerte den Wunsch, die Unterschiede im Gingivaniveau auszugleichen und die vier oberen Schneidezähne mit Vollkeramikkronen zu versorgen, um eine optimale Ästhetik zu erreichen.

Abb. 2     Ausgangssituation: Frontalansicht

Abb. 3     Ausgangssituation: Okklusalansicht Oberkiefer

 

Auswahl des Werkstoffs

Aufgrund der Entscheidung, alle vier Frontschneidezähne zu restaurieren, war die monolithische Restauration aus Zirkonoxid eine geeignete Materialoption. Auf diese Weise konnten die gewünschten Ergebnisse innerhalb des möglichen finanziellen Rahmens erzielt werden. Um den ästhetischen Ansprüchen der Patientin gerecht zu werden, die erforderlichen mechanischen Eigenschaften zu gewährleisten und die darunter liegenden Strukturen angemessen zu kaschieren, wurde KATANA™ Zirconia YML ausgewählt. Dieses Multi-Layered-Zirkonoxid bietet eine Abstufung von Farbe, Transluzenz und Biegefestigkeit über den gesamten Rohling.

Abb. 4     Ausgangssituation: Okklusalansicht des Unterkiefers

 

Von der Präparation zur provisorischen Versorgung 

Für die Konstruktion der Restaurationen wurde die Situation mit einem Intraoralscanner erfasst. Die Daten sind an das Dentallabor Teknodontin Malmoe, Schweden, übermittelt worden,  welches ein digitales Wax-up anfertigte. Nach Absprache der vorgeschlagenen Zahnformen im Team und dem Einverständnis der Patientin wurde eine „Schablone“ für die Herstellung des Provisoriums angefertigt und an die Praxis geschickt. Diese hat die alten Versorgungen entfernt und die drei Frontzähne für die Aufnahme der neuen Keramikrestaurationen präpariert. Auf das Implantat regio 21 wurde ein Gingivaformer gesetzt und mit der Schablone die provisorische Brücke in der Farbe A3 (Protemp 4, 3M) hergestellt. Anschließend erfolgte eine Gingivektomie mit einem Keramikbohrer (Ceratip, Komet) im bukkalen Bereich der linken mittleren und seitlichen Schneidezähne.

Abb. 5     Chairside-produziertes Provisorium im Mund der Patientin

Nachdem die Patientin mit Ästhetik, Phonetik und Funktion des Provisoriums einverstanden war, wurde die Situation erneut mit einem intraoralen Scanner aufgenommen. Dadurch konnte die Form der Konstruktion reproduziert werden. Anhand der gewonnenen Daten ist im Labor ein neuer Satz provisorischer Kronen aus PMMA (HUGE Multilayer PMMA) in der Farbe A3 gefräst worden. Nach deren Eingliederung erhielt die Patientin die Möglichkeit, das ästhetische Erscheinungsbild und die Funktion über mehrere Wochen zu beurteilen und zu testen. Die Patientin war mit der Phonetik, der Funktion und dem Aussehen der Kronen, die im Vergleich zu den Nachbarzähnen etwas zu hell waren, zufrieden und gab die Zahnform für die Anfertigung der definitiven Restaurationen frei.

Abb. 6     Gedrucktes Modell ...

Abb. 7     ... mit verblockten PMMA-Kronen

Abb. 8     Im Labor hergestellte provisorische Versorgungen

Abb. 9     Langzeitprovisorium an Ort und Stelle: Seitliche Ansicht von rechts

Abb. 10: Langzeitprovisorium an Ort und Stelle: Frontalansicht

Abb. 11     Langzeitprovisorium an Ort und Stelle: Seitliche Ansicht von links

 

Definitive Restauration, Herstellung und Eingliederung 

Basierend auf dem Datensatz der provisorischen Versorgungen wurden vier vollanatomische Kronen konstruiert – eine implantatgetragene und drei zahnbasierte. Die Restaurationen sind ohne anatomische Reduktion aus KATANA™ Zirconia YML gefräst worden. Aufgrund der Beurteilung des Provisoriums wurde diesmal die Farbe A3.5 gewählt. Für die äußere Bemalung und Glasur der Oberfläche kam CERABIEN™ ZR FC Paste Stain zum Einsatz. Noch im Labor wurde die implantatgetragene Krone mit PANAVIA™ V5 (Kuraray Noritake Dental Inc.) auf das goldfarbene Titanabutment (Elos Medtech) geklebt. Für einen optimalen Maskierungseffekt ist die Farbe „opaque“ gewählt worden. Das Abutment wurde auf dem Implantat befestigt und das Schraubenloch mit Komposit verschlossen. Für die adhäsive Befestigung der zahngetragenen Kronen diente ein universelles Befestigungskomposit (PANAVIA™ SA Cement Universal, Kuraray Noritake Dental Inc.).

Abb. 12     Endgültige Restaurationen auf dem Modell

Abb. 13     Intraorale Situation vor dem Einsetzen der Restauration

 

Fazit 

Modernes mehrschichtiges Zirkonoxid (z. B. KATANA™ Zirconia YML) ist in vielen klinischen Situationen ein geeignetes Material. Durch die Verfügbarkeit hochtransluzenter Multi-Layer-Rohlinge können auch bei monolithischer Anwendung ästhetisch gute Ergebnisse erzielt werden; und dies nicht nur im Seitenzahnbereich, sondern in bestimmten Fällen auch in der ästhetischen Zone. Die Entscheidung hängt von den vorliegenden klinischen Gegebenheiten und den Ansprüchen bzw. Wünschen des Patienten ab. Der vorliegende Fall zeigt, dass sehr gute Ergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit erzielt werden können. Aufgrund der hervorragenden mechanischen Eigenschaften ist davon auszugehen, dass diese Ergebnisse langfristig Bestand haben werden.

Abb. 14     Behandlungsergebnis: Lippenbild

 
Abb. 15     Behandlungsergebnis: Frontalansicht


Abb. 16     Behandlungsergebnis: Okklusale Ansicht

 

DR. WISSAM DIRAWI, MALMOE, SCHWEDEN. DDS.

  • Spezialist für orale Prothetik und Senior Adviser bei Aqua Dental
  • 2000: Master-Abschluss in Zahnmedizin
  • 2000-2018: Zahnarzt in der öffentlichen Zahnpflege und in privater Praxis
  • 2011 - 2018: Ausbilder und Forscher an der Universität Malmö, Fakultät für Zahnmedizin
  • 2018: Spezialist für orale Prothetik; Leitender klinischer Berater; Dozent


Referenzen

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  • Sadowsky SJ. Has zirconia made a material difference in implant prosthodontics? A review. Dent Mat 2020; 36: 1–8. 

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survival and complication rates. Part II: Multiple-unit FDPs. Dent Mater 2015; 31:624–639.