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Wie lässt sich die Lebensdauer von Polierscheiben verlängern?

Wie lässt sich die Lebensdauer von Polierscheiben verlängern?

Artikel von Dr. Aleksandra Łyżwińska, Dentalhygieniker Radosław Michalak, Warschau, Polen.


Eine gute Politur ist ein entscheidender Schritt für ästhetisch ansprechende und langlebige Restaurationen. Hochwertige Poliersysteme sind dabei unerlässlich. In meiner Praxis ermöglichen mir beispielsweise die TWIST™ DIA for Composite-Scheiben die Politur von 60 bis 80 Restaurationen mit nur einem einzigen Set. Doch wie holen Sie das Maximum aus Ihren Polierscheiben heraus und stellen deren Langlebigkeit sicher?

 

Hier sind sieben bewährte Tipps, die dabei helfen:

  1. Drehzahlempfehlungen beachten: Halten Sie sich an die empfohlenen Drehzahlen. Für TWIST™ DIA for Composite-Scheiben liegen diese beispielsweise zwischen 3.000 und 8.000 U/min.
  2. Drehrichtung einhalten: Achten Sie auf die korrekte Drehrichtung des Polierers, die mit seiner Form übereinstimmen sollte.
  3. Mikromotor überprüfen: Ein einwandfrei funktionierender Mikromotor ist entscheidend. Ein defekter Rotor kann Vibrationen und ungleichmäßige Bewegungen verursachen und die Polierscheibe beschädigen. (Abbildung 1)

 

Abb. 1: Ein defekter Rotor in einem langsam laufenden Handstück führt zu einer nichtaxialen Bewegung der Polierscheibe.

  1. Sanft polieren: Üben Sie keinen übermäßigen Druck aus. Mehr Druck führt nicht zu besseren Ergebnissen, kann aber zu Überhitzung und einem Abstumpfen des Komposits führen. (Abbildung 2)

Abbildung 2: Polieren Sie sanft und ohne übermäßigen Druck. Mehr Druck bedeutet nicht unbedingt bessere Ergebnisse.

  1. Geduldig und schrittweise vorgehen: Planen Sie ausreichend Zeit für den Poliervorgang ein. Polieren Sie jede Restauration mit einer Scheibe für mindestens 30 Sekunden. (Abbildung 3)

Abbildung 3: Polieren Sie jeden Zahn mit einer einzelnen Scheibe für mindestens 30 Sekunden.

  1. Richtige Desinfektion: Weichen Sie die Scheiben nicht länger als nötig ein. Verwenden Sie während der Desinfektion eine Zeitschaltuhr und befolgen Sie genau die Herstelleranweisungen der Desinfektionsmittel für rotierende Instrumente. (Abbildung 4)

Abbildung 4: Weichen Sie die Polierer nicht zu lange ein. Verwenden Sie während der Desinfektion eine Zeitschaltuhr und beachten Sie die Empfehlungen des Herstellers der Desinfektionsmittel für rotierende Instrumente.

 

  1. Verformung vermeiden: Sterilisieren Sie die Scheiben in lockeren Packungen und vermeiden Sie, dass sie im Autoklaven von schwereren Instrumenten zerdrückt werden. Dies beugt Verformungen vor. (Abbildung 5)

Abbildung 5: Um Verformungen zu vermeiden, sterilisieren Sie die Scheiben in lockeren Packungen und drücken Sie sie nicht mit schwereren Instrumenten im Autoklaven zusammen.

Ein Fall aus der Praxis: Warum Polierscheiben plötzlich versagen

Die Inspiration für diese Tipps entstand, als ich in einer neuen Klinik meine Arbeit aufnahm. Bereits während meiner zweiten Schicht löste sich das Arbeitsteil einer meiner Lieblings-TWIST™ DIA for Composite-Scheiben von der Metallspindel. Was war die Ursache?

Gemeinsam mit meinem langjährigen zahnmedizinischen Assistenten, Radosław Michalak, der in unserer früheren Praxis den Desinfektions- und Sterilisationsprozess persönlich überwachte, gingen wir der Sache auf den Grund. Dort hielten unsere ordnungsgemäß gewarteten Scheiben dutzenden Anwendungen stand, bevor erste Abnutzungserscheinungen auftraten. (Abbildung 6)

Abbildung 6: Vergleich des Aussehens der TWIST™ DIA for Composite im Neuzustand und nach 80 Anwendungen.

Die entscheidende Frage war: Was führte zum vorzeitigen Versagen der Scheiben in der neuen Klinik? Meine Vorgehensweise bei der Politur war in beiden Praxen identisch:

  • Polieren mit einem funktionierenden Mikromotor (Rotor geprüft)
  • Geschwindigkeit von 6.000 U/min
  • Drehrichtung vorwärts, entsprechend der Scheibenform
  • Polieren ohne Druck der Scheibe auf den Zahn
  • Lange Polierzeit, mindestens 30 Sekunden pro Zahn mit jeder Scheibe
  • Schrittweises Polieren (drei verschiedene Scheiben plus ultrafeine Nylonbürste)

Durch Ausschlussverfahren kamen wir zu dem Schluss, dass der einzige Unterschied in der Handhabung der Scheiben zwischen der alten und der neuen Praxis bei den Desinfektions- und Sterilisationsprozessen liegen musste. Und genau das war der Fall!

In unserer Klinikroutine verwenden wir eine Desinfektionslösung für rotierende Instrumente auf Basis quaternärer Ammoniumverbindungen in 2%iger Konzentration. Der Hersteller empfiehlt eine Einwirkzeit von fünf Minuten. In der neuen Praxis wurde diese Empfehlung jedoch missachtet. Die Scheiben wurden nach dem ersten Eingriff gegen 11:30 Uhr „eingetaucht“ und erst gegen 21:00 Uhr aus der Lösung genommen. Diese extrem lange Einwirkzeit führte zur Zersetzung des Arbeitsteils der Scheibe, das sich daraufhin von der Metallspindel löste.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass nicht alle Desinfektionsmittel für die Reinigung von Silikonpolierscheiben geeignet sind. Neben der Zusammensetzung und der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels ist auch die Temperatur entscheidend. In der Gebrauchsanweisung für TWIST™ DIA for Composite-Scheiben ist angegeben, dass eine Temperatur von 42 °C nicht überschritten werden darf. Die häufigste Überhitzung tritt bei der Desinfektion in einem Ultraschallreiniger auf. Nach der Desinfektion sollten die Scheiben gründlich unter fließendem Wasser abgespült und vollständig getrocknet werden.

Ein zweites potenzielles Problem ist die Verformung der Scheiben während der Sterilisation im Autoklaven. Um dies zu verhindern, sollten die Scheiben in breite Packungen gelegt werden, in denen sie sich nicht verbiegen können. Diese Packungen sollten locker im Autoklaven platziert werden. Wenn die Packung durch schwerere Instrumente komprimiert wird, können sich die Scheiben ebenfalls verbiegen. Eine solche Verformung führt zu einer dauerhaften Beschädigung der Scheibe, was deren Lebensdauer drastisch verkürzt. Die Fotos zeigen deutlich die lokale Abflachung während der Sterilisation und die daraus resultierende übermäßige, ungleichmäßige Abnutzung während des Gebrauchs. (Abbildung 7)

 

Abbildung 7: Die Verformung während der Sterilisation führt zu ungleichmäßiger Abnutzung der Scheibe.

Radosław Michalak ist nicht nur ein echter Spezialist in seinem Bereich, sondern auch ein akribischer „Detektiv“ und ein leidenschaftlicher Fotograf, der die meisten Bilder in diesem Artikel aufgenommen hat. 

Für weitere Informationen zur effektiven und sicheren Politur empfehle ich Ihnen einen meiner früheren Artikel auf www.kuraraynoritake.eu. Darin zeige ich, wie man die komplexe Morphologie von Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich poliert. Der Artikel beleuchtet zudem weitere klinische Aspekte des Polierens, wie das Finieren kleinster Fissuren, die Vermeidung von Überhitzung des Komposits (die zu Glanzverlust führt) und das Verhindern weißer Linien am Übergang zwischen Komposit und Zahn. Ein Blick lohnt sich!

Zahnärztin:



Dr. Aleksandra Łyżwińska schloss ihr Studium an der Medizinischen Universität Warschau ab, wo sie später als Dozentin und Assistentin in der Abteilung für konservierende Zahnheilkunde mit Endodontie tätig war. In ihrer täglichen Praxis konzentriert sie sich auf das breite Feld der adhäsiven Zahnheilkunde. Ihre Leidenschaft gilt minimalinvasiven Techniken und der vitalen Pulpentherapie. Seit 2020 leitet sie Kurse in konservierender Zahnheilkunde und arbeitet dabei mit großen Ausbildungszentren in Polen und weltweit zusammen. Sie ist eine wichtige Meinungsführerin für Kuraray Noritake. In ihren Schulungen zeigt sie, dass Kariesmanagement nicht langweilig sein muss und dass die Verbindung in der Flasche genauso spannend ist wie ein Spionagefilm. Instagram-Nutzer kennen sie als Erstellerin des Bildungsprofils für Zahnärzte @aleksandra.lyzwinska.

TWIST DIA for Composite