Einverständniserklärung

Der Inhalt der Website www.kuraraynoritake.eu/de ist medizinischem Fachpersonal vorbehalten und enthält Informationen zu Produkten, welche die Gesundheit und Sicherheit von Patienten beeinträchtigen könnten, wenn sie nicht durch geschultes Fachpersonal gelesen, verstanden und angewendet werden.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen der geltenden Gesetzgebung erkläre ich daher in eigener Verantwortung, dass ich auf dem Gebiet der Zahnmedizin und/oder Zahntechnik fachlich geschult und daher berechtigt bin, die Inhalte dieser Website einzusehen.

Blog

CEREC-Ready

CEREC-Ready - "Do's and Don'ts” im Cerec Workflow mit (Zirkonoxid)-Keramik - 02. März 2024

Präsenzkurs CEREC Ready: So Meistern Sie Zirkonoxid-Restaurationen

Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer dürften sich auf einen spannenden Tag mit greifbar praktischen Informationen sowie Übungen an Modellen, einen engen Austausch im Kollegenkreis sowie auf ein angenehmes Wohlfühlambiente einschließlich einer guten Verköstigung freuen.

Peer-Olaf Wiemer, Cerec-Mentor, wird Ihnen die Herstellung von Zirkonoxid-Restaurationen im Cerec-Bereich erläutern. Worauf muss man unbedingt achten? Wo liegen die Tücken und welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden? All diese Fragen werden Ihnen Schritt für Schritt beantwortet.

Dr. Adham Elsayed (Clinical and Scientific Manager Kuraray Noritake) stellt Ihnen die Grundlagen einer erfolgreichen adhäsiven Befestigung, ebenso wie das praktische Vorgehen detailliert dar. Auch hierbei gilt es Fehlerquellen zu erkennen und zu vermeiden. 

Zahntechniker Mustafa Alzemo (Produktberater Kuraray Noritake) zeigt, wie Sie monolithische Zirkonoxid-Restaurationen mit nur kleinen Handgriffen optimal mit den CZR™ FC Paste Stain Malfarben individualisieren können. In praktischen Übungen können Sie sich live von Ihrem Ergebnis überzeugen.

 

Referierende


Dr. Peer-Olaf Wiemer, Cerec ZA

Dr. Adham Elsayed, ZA

T Mustafa Alzemo, ZT

 

  • Dr. Peer-Olaf Wiemer – Cerec-Mentor
  • Mustafa Alzemo – Zahntechniker Kuraray Noritake
  • Dr. Adham Elsayed - Clinical and Scientific Manager Kuraray Noritake  

 

Kursort

Landhaus am Golfpark 
Hainhaus 25
30855 Langenhagen

Kursdatum

02.03.2024, 09.00 Uhr – 17.00 Uhr

Kursgebühr

349,00€ (zzgl. MwSt. und Bearbeitungsgebühr)

Fortbildungspunkte

9 Fortbildungspunkte entsprechend den Leitsätzen der BZÄK/DGZMK

Hier können Sie Ihr Ticket kaufen

Die Anmeldung für das Seminar ist einfach. Sie können ihre Tickets hier bequem online erwerben. Der Kaufprozess findet über Eventbrite statt.

CEREC-Ready

CEREC-Ready - "Do's and Don'ts” im Cerec Workflow mit (Zirkonoxid)-Keramik - 09. März 2024

Präsenzkurs CEREC Ready: So Meistern Sie Zirkonoxid-Restaurationen

Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer dürften sich auf einen spannenden Tag mit greifbar praktischen Informationen sowie Übungen an Modellen, einen engen Austausch im Kollegenkreis sowie auf ein angenehmes Wohlfühlambiente einschließlich einer guten Verköstigung freuen.

Dr. Florian Zwiener, Cerec-Mentor, wird Ihnen die Herstellung von Zirkonoxid-Restaurationen im Cerec-Bereich erläutern. Worauf muss man unbedingt achten? Wo liegen die Tücken und welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden? All diese Fragen werden Ihnen Schritt für Schritt beantwortet.

Zahntechniker Mustafa Alzemo (Produktberater Kuraray Noritake) zeigt, wie Sie monolithische Zirkonoxid-Restaurationen mit nur kleinen Handgriffen optimal mit den CZR™ FC Paste Stain Malfarben individualisieren können. In praktischen Übungen können Sie sich live von Ihrem Ergebnis überzeugen.

Dr. Adham Elsayed (Clinical and Scientific Manager Kuraray Noritake) stellt Ihnen die Grundlagen einer erfolgreichen adhäsiven Befestigung, ebenso wie das praktische Vorgehen detailliert dar. Auch hierbei gilt es Fehlerquellen zu erkennen und zu vermeiden. 

 

Referierende


Dr. Florian Zwiener, Cerec ZA

Dr. Adham Elsayed, ZA

T Mustafa Alzemo, ZT

 

  • Dr. Florian Zwiener – Cerec-Mentor
  • Mustafa Alzemo – Zahntechniker Kuraray Noritake
  • Dr. Adham Elsayed - Clinical and Scientific Manager Kuraray Noritake  

 

Kursort

Hotel Mutterhaus Düsseldorf GmbH 
Geschwister-Aufricht-Straße 1 
40489 Düsseldorf

Kursdatum

09.03.2024, 09.00 Uhr – 17.00 Uhr

Kursgebühr

349,00€ (zzgl. MwSt. und Bearbeitungsgebühr)

Fortbildungspunkte

9 Fortbildungspunkte entsprechend den Leitsätzen der BZÄK/DGZMK

Hier können Sie Ihr Ticket kaufen

Die Anmeldung für das Seminar ist einfach. Sie können ihre Tickets hier bequem online erwerben. Der Kaufprozess findet über Eventbrite statt.

Erfolgsstrategien für keramische Restaurationen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse – Vortrag (englischsprachig)

Wonach richtet sich die Form und Tiefe meiner Präparation? Wie erhalte ich die Zahnhartsubstanz bei Teilversorgungen? Wie behandle ich Patienten mit Bruxismus? Ist eine tiefe Randanhebung eine Alternative zur Kronenverlängerung im Seitenzahnbereich? Wie haftet man auf ausgehärtetem Komposit? Und muss ich wirklich Kofferdam verwenden, um einen ausreichenden Haftverbund zu erzielen?

Wenn Sie sich diese oder ähnliche Fragen stellen, sind Sie auf dem richtigen Weg - Sie streben nach kontinuierlichem Lernen und Verbesserung in einer sich ständig weiterentwickelnden Disziplin zum Wohle Ihrer Patienten. Das On-Demand-Webinar „CAD/CAM-Keramiken in der ästhetischen Zahnheilkunde" gibt Antworten auf viele wichtige Fragen rund um die klinische Anwendung und Platzierung von CAD/CAM-Keramiken sowie nützliche Hinweise, wo Sie weitere Informationen und Fachwissen erhalten können.

Der Referent, Prof. Dr. Markus Blatz (Professor und Lehrstuhlinhaber am Department of Preventive and Restorative Sciences an der University of Pennsylvania School of Dental Medicine), erläutert, warum, wann und wie er bestimmte keramische Werkstoffe einsetzt. Er geht auch auf die Auswahl von Befestigungswerkstoffen und indikationsspezifische Befestigungsprotokolle ein.

Tipps Und Tricks Rund ums Bemalen mit Cerabien™ FC Paste Stain

Katana™ Zirconia Block - Tipps Und Tricks Rund ums Bemalen mit Cerabien™ FC Paste Stain

Individualisierung leicht gemacht. Bemalen von Zirkonoxid mit Cerabien™ ZR FC Paste Stain. 

 

CEREC-Referent (90 Min.): Mathias Fernandez Y Lombardi

Kursinformationen Online-Termine:

  • 03.05.2024
  • 07.06.2024
  • 06.09.2024
  • 08.11.2024

Online-Termine: Bitte wählen Sie einen für Sie passenden Termin in der Regsitrierung aus.
Uhrzeit: jeweils von 15:00 bis 16:30 Uhr
Teilnehmer: min. 5 Personen - max. 12 Personen
Gebühr (pro Kursteilnehmer): 69,- € zzgl. gesetzl. MwSt. und Gebühren
Ort: per web.ex

Bei Fragen
Mustafa Alzemo (Labor- und CAD/CAM Spezialist)
Peter Baumgarter (Laborspezialist)

2 Fortbildungspunkte

Hier können Sie Ihr Ticket kaufen

Die Anmeldung für das Seminar ist einfach. Sie können ihre Tickets hier bequem online erwerben. Der Kaufprozess findet über Eventbrite statt.

 

Kuraray Noritake Dental erhält Spitzenauszeichnung als innovatives Unternehmen des Jahres.

Wir sind stolz und freuen uns, dass Kuraray Noritake Dental von DENTAL ADVISOR als INNOVATIVES UNTERNEHMEN DES JAHRES ausgezeichnet wurde.

DENTAL ADVISOR führt jedes Jahr klinische Bewertungen und Produkttests in der Praxis durch. Die Ergebnisse werden in der Januar/Februar-Ausgabe online veröffentlicht und helfen potenziellen Anwendern, qualitativ hochwertige neue Dentalmaterialien zu identifizieren und die für ihre individuellen Bedürfnisse am besten geeigneten auszuwählen.

Zitat DENTAL ADVISOR: "Kuraray Noritake wurde als innovatives Unternehmen des Jahres ausgewählt, weil das Unternehmen in der Lage ist, sich ständig an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen und zu verändern. Die Produkte des Unternehmens werden von Zahnärzten und Zahntechnikern als marktführend akzeptiert, weil sie einfach anzuwenden sind und eine gleichbleibend hohe Laborleistung bieten, was sie zur idealen Wahl für langfristige klinische Ergebnisse macht".

Unsere Produkte wurden nicht nur als innovativ anerkannt, sondern auch getestet und mit den begehrten DENTAL ADVISOR Medaillen ausgezeichnet:

  • CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow (Low) wurde zum neunten Mal in Folge mit dem Top Product Award in der Kategorie der hochgefüllten fließfähigen Komposite ausgezeichnet.
  • CLEARFIL™ SE Protect, Gewinner des Top Product Award in der Kategorie Self-Etch Bonding Agent, erhielt diese Auszeichnung zum zehnten Mal in Folge.
  • Unser PANAVIA™ SA Cement Universal sicherte sich den Sieg in der Kategorie der selbstadhäsiven Befestigungskomposite.
  • CLEARFIL™ Universal Bond Quick wurde in der Kategorie Universaladhäsive mit dem Preferred Product Award ausgezeichnet.
  • Unser neuestes Befestigungskomposit, PANAVIA™ Veneer LC, wurde mit dem Forschungspreis ausgezeichnet.

Wir danken den engagierten Zahnärztinnen und Zahnärzten in aller Welt, die ihr Vertrauen in die Produkte von Kuraray Noritake Dental setzen. Ihr Streben nach Spitzenleistungen ist unser Antrieb für kontinuierliches Streben nach Innovation und Qualität. Es ist uns eine Ehre, an Ihrer Seite die zahnmedizinische Versorgung voranzubringen, und wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam weiter zu gehen.

Adhäsivbrücken und Adhäsivattachments

Am 12. Oktober 2024 gibt Prof. Dr. Matthias Kern ein intensives Präsenz-Seminar inkl. Hands-on Teilen rund um „Adhäsivbrücken“. Der Referent vermittelt alle wichtigen Aspekte zum Thema und geht aus klinischer sowie wissenschaftlicher Sicht auf die Umsetzung des bewährten minimal-invasiven Zahnersatzes ein.

Das intensive Präsenz-Seminar (Tagesseminar) findet bei Kuraray Noritake in Hattersheim statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf einen spannenden Tag mit greifbar praktischen Informationen, einen engen Austausch im Kollegenkreis sowie auf ein angenehmes Wohlfühlambiente einschließlich einer guten Verköstigung freuen.

  • Referent: Prof. Dr. Matthias Kern
  • Termin: 12.10.2024, 09.00 Uhr – 17.00 Uhr (inkl. Hands-on)
  • Ort: NH München Messe, Eggenfelder Straße 100, D-81929 München
  • Fortbildungspunkte: Insgesamt: 9 Punkte
  • Teilnahmegebühr: 349 EUR (zzgl. MwSt.)
  • Mindestteilnehmerzahl: 30

Workshop-Inhalte

  • Adhäsivbrücken
  • Adhäsivattachments
  • Adhäsive Befestigung
  • Ästhetik
  • Kleben Metall
  • Kleben Zirkonoxid
  • Lückenschluss
  • Minimal-invasive Restauration
  • Step-by-Step-Anleitung für praktische Übungen

Nach erfolgreichem Abschluss dieses Workshops sollten jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer in der Lage sein, Adhäsivbrücken vorhersagbar erfolgreich im Praxisalltag anzuwenden.

Für eine maximale Wissensvermittlung ist der Workshop auf 30 Teilnehmende begrenzt. Nach der Anmeldung erhält jeder eine Liste mit Materialien, die zum Kurs mitgebracht werden sollten.

Tickets

Die Anmeldung für das Seminar ist einfach. Sie können ihre Tickets hier bequem online erwerben. Der Kaufprozess findet über Eventbrite statt.

Adhäsivbrücken und Adhäsivattachments

Am 31. August 2024 gibt Prof. Dr. Matthias Kern ein intensives Präsenz-Seminar inkl. Hands-on Teilen rund um „Adhäsivbrücken“. Der Referent vermittelt alle wichtigen Aspekte zum Thema und geht aus klinischer sowie wissenschaftlicher Sicht auf die Umsetzung des bewährten minimal-invasiven Zahnersatzes ein.

Das intensive Präsenz-Seminar (Tagesseminar) findet bei Kuraray Noritake in Hattersheim statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf einen spannenden Tag mit greifbar praktischen Informationen, einen engen Austausch im Kollegenkreis sowie auf ein angenehmes Wohlfühlambiente einschließlich einer guten Verköstigung freuen.

  • Referent: Prof. Dr. Matthias Kern
  • Termin: 31.08.2024, 09.00 Uhr – 17.00 Uhr (inkl. Hands-on)
  • Ort: Lindner Hotel Düsseldorf Airport, Unterrather Str. 108, D-40469 Düsseldorf
  • Fortbildungspunkte: Insgesamt: 9 Punkte
  • Teilnahmegebühr: 349 EUR (zzgl. MwSt.)
  • Mindestteilnehmerzahl: 30

Workshop-Inhalte

  • Adhäsivbrücken
  • Adhäsivattachments
  • Adhäsive Befestigung
  • Ästhetik
  • Kleben Metall
  • Kleben Zirkonoxid
  • Lückenschluss
  • Minimal-invasive Restauration
  • Step-by-Step-Anleitung für praktische Übungen

Nach erfolgreichem Abschluss dieses Workshops sollten jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer in der Lage sein, Adhäsivbrücken vorhersagbar erfolgreich im Praxisalltag anzuwenden.

Für eine maximale Wissensvermittlung ist der Workshop auf 30 Teilnehmende begrenzt. Nach der Anmeldung erhält jeder eine Liste mit Materialien, die zum Kurs mitgebracht werden sollten.

Tickets

Die Anmeldung für das Seminar ist einfach. Sie können ihre Tickets hier bequem online erwerben. Der Kaufprozess findet über Eventbrite statt.

 

 

Veneers und implantatgetragene Krone aus KATANA™ Zirconia UTML befestigt mit PANAVIA™ Veneer LC

Einleitung

Eine der häufigsten Herausforderungen der modernen Zahnheilkunde ist die Wiederherstellung des ästhetischen dentalen Erscheinungsbildes eines Patienten. Dafür stehen Zahnärzten neue Technologien zur Verfügung. Im Frontzahnbereich, in dem die Ästhetik im Vordergrund steht, werden substanzschonende Behandlungen, beispielsweise mit geschichteten Veneers (Cut-Back) bevorzugt. In der kosmetischen Zahnheilkunde werden Zahnärzte häufig mit Fällen konfrontiert, die einen multidisziplinären Behandlungsplan oder den zeitgleichen Einsatz verschiedener Restaurationsmaterialien erfordern. Bei prothetischen Versorgungen, die aus Veneers, Kronen und Brücken bestehen, sind sichtbare Farbunterschiede bei Behandlungsabschluss keine Seltenheit. Zurückzuführen sind diese auf Unterschiede hinsichtlich der verwendeten Restaurationsmaterialien, Produkte, Befestigungstechniken, Wandstärken der Restaurationen und Stumpf- bzw. Abutmentfarbe, die je nach Zustand (natürlicher Zahn, endodontisch behandelter Zahn, Implantatabutment) variiert [1-2].

 

Sieht der Behandlungsplan die Versorgung mit Veneers, Kronen und Brücken vor, wird die Wahl von Zirkonoxid als einziges Restaurationsmaterial von der Option zur Pflicht. Das liegt an den eingeschränkten mechanischen Eigenschaften von Lithiumdisilikat und Feldspatkeramik, die sich nicht für die Herstellung von Brücken eignen.

Die Tatsache, dass Zahnärzte Veneers aus Zirkonoxid weniger gerne einsetzen, lässt sich durch verschiedene Faktoren erklären [3]: Einer ist das Fehlen der Glasphase. Dadurch ist es unmöglich, die Klebefläche der Zirkonoxid-Veneers mit Flusssäure optimal vorzubehandeln. Ein weiterer Faktor ist die geringe Transluzenz der ersten Zirkonoxid-Generationen.

Moderne Zirkonoxid-Varianten sind hingegen besonders gut für Fälle geeignet, in denen der kombinierte Einsatz von Veneers, Kronen und Brücken mit einem identischen optischen Erscheinungsbild erforderlich ist. Dies liegt an der erhöhten Transluzenz und den hervorragenden mechanischen Eigenschaften dieser Materialien. Der folgende Beitrag beschreibt und diskutiert die Behandlung einer Patientin mit Veneers und einer Krone aus KATANA™ Zirconia UTML (Kuraray Noritake Dental Inc.). Die Veneers wurden mit PANAVIA™ Veneer LC (Kuraray Noritake) eingegliedert. Die Patientin wünschte aufgrund eines ästhetischen Problems an einer implantatgetragenen Frontzahnkrone eine Behandlung.

Fallbeobachtung

Patientin S aus der tunesischen Sahelzone, Ingenieurin in Frankreich, ohne nennenswerte Krankheitsgeschichte, 29 Jahre alt, stellte sich im Januar 2023 wegen eines ästhetischen Problems vor, das einen negativen Einfluss auf ihr Lächeln hatte. Die extraorale Untersuchung war ohne Auffälligkeiten, während die intraorale Untersuchung eine gute Mundhygiene, gesundes Zahnfleisch, eine dünne freie Gingiva und eine vorstehende Zirkonoxid-Krone auf einem Implantat in regio 11 ergab (Abb. 1 und 2).

 
Abb. 1: Klinische Ausgangssituation.    


Abb. 2: Die Ansicht von okklusal gibt Aufschluss über das Volumen und die Position der Krone in regio 11.

Im Vorgespräch stellte sich heraus, dass das Implantat in regio 11 im Jahr 2020 inseriert worden war. Der frühere Zahnarzt der Patientin hatte inzwischen das tunesische Staatsgebiet verlassen. Der Patientin lagen keinerlei Unterlagen oder Informationen zum Implantat vor. Sie wünschte sich, die Krone in die korrekte Position zu bringen und das ästhetische Erscheinungsbild vor ihrer geplanten Hochzeit zu verbessern, die zehn Tage nach der Erstvorstellung stattfinden sollte.

Behandlungsplan

Nach der Aufklärung über die Indikation für kosmetische Veneer-Behandlungen und der schriftlichen Einverständniserklärung der Patientin wurde die Behandlung eingeleitet. Laut Behandlungsplan sollten sieben Oberkiefer-Frontzähne (Zähne 14 bis 24) für inzisal überlappende Veneers aus KATANA™ Zirconia UTML präpariert werden (Tiefe: 0,1 bis 0,3 mm). Für das Implantat in regio 11 war geplant, die vorhandene Krone durch eine Krone aus KATANA™ Zirconia UTML zu ersetzen, ohne das Abutment auszutauschen. Dies lag einerseits an den fehlenden Informationen zum Implantattyp und andererseits am Zeitmangel.

Behandlung


Abb. 3: Situation vor Behandlungsbeginn.

Nach Aufnahme der präoperativen Fotos (Abb. 3), der Farbbestimmung für die Veneers und der Anästhesierung des Oberkiefer-Frontzahnbereichs wurden die sieben Zähne im Oberkiefer inzisal überlappend präpariert. Außerdem wurde die Zirkonoxid-Krone vom Implantat entfernt. Mit einem zylindrischen Diamantinstrument ließ sich der Zirkonoxid-Anteil vom Abutment trennen. Es folgten die Bissregistrierung sowie die Abformung (Wash-Technik). Zudem wurde eine provisorische Krone hergestellt und auf dem Abutment befestigt.

Im zahntechnischen Labor wurde auf Grundlage der konventionellen Abdrücke ein virtuelles Modell generiert (Abb. 4). Es folgten die vollanatomische Konstruktion der Zirkonoxid-Restaurationen, deren anatomische Reduktion (Cut-Back) für die Verblendkeramik sowie die computergestützte Herstellung. Für die Fertigstellung kam CERABIEN™ ZR Verblendkeramik (Kuraray Noritake) zum Einsatz. Bei der Einprobe in der zweiten Behandlungssitzung wurden die Positionierung der Restaurationen, der Übergang zum Zahnfleisch sowie die Kontaktpunkte zwischen Veneers und implantatgetragener Krone überprüft. Aufgrund der überlegenen mechanischen Eigenschaften der Veneers aus Zirkonoxid konnte deren Form und Stärke chairside angepasst werden, wodurch sich eine harmonische Frontzahnkurve und ein ästhetischeres Erscheinungsbild realisieren ließen. Nach der Bestimmung der Befestigungskomposit-Farbe wurde die provisorische Krone erneut eingesetzt.



Abb. 4: Virtuelles Modell.

Im Labor wurden die Restaurationen glasiert und die Klebeflächen vorbehandelt. Es folgte die Eingliederung der Veneers mit PANAVIA™ Veneer LC nach dem empfohlenen Protokoll. Final wurden die Zementüberschüsse entfernt. Drei Tage später erschien die Patientin zur Okklusionskontrolle und Aufnahme der postoperativen Fotos.

Diskussion

Im vorgestellten Fall wurden die Veneers und die implantatgetragene Krone aus einem KATANA™ Zirconia UTML Rohling gefertigt. Diese Zirkonoxid-Variante hat einen Yttriumoxid-Anteil von 5 Mol-%. Der Anteil der kubischen Phase macht rund 70 % aus, wodurch die Transluzenz gegenüber früheren Zirkonoxid-Generationen deutlich erhöht ist. Mit einer Transluzenz von 51 % (Lichtdurchlässigkeit, Lichtart: D65, Probendicke: 1,0 mm. Quelle: Kuraray Noritake) ermöglicht dieses Zirkonoxid die Herstellung von Zahnersatz mit bemerkenswerten optischen Eigenschaften (Abb. 5).


Abb. 5: Definitive Restaurationen mit bemerkenswerten optischen Eigenschaften.

Die Patientin wählte die Zahnfarbe BL1 und äußerte den Wunsch nach einer transluzenten Schneidekante. Aus diesem Grund wurde der Zirkonoxid-Anteil anatomisch reduziert (Abb. 6) und anschließend mit Schichtkeramik verblendet. In Abbildung 7 ist die leichte Transparenz im Inzisalbereich der neuen Restaurationen dargestellt. Die Veneers wurden aus Zirkonoxid hergestellt, um einem Farbunterschied zwischen der implantatgetragenen Krone und den Veneers vorzubeugen. Die postoperative Aufnahme unterstreicht das angenehme ästhetische Erscheinungsbild und ein harmonisches Lächeln (Abb. 8).

 

Abb. 6: Konstruktion der Restaurationen mit Cut-Back.



Abb. 7: Leichte Transparenz im Inzisalbereich der Restaurationen.



Abb. 8: Aufnahme unmittelbar nach Behandlungsabschluss.

Laut Hersteller beträgt die Biegefestigkeit von KATANA™ Zirconia UTML 557 MPa und ist damit höher als die von Lithiumdisilikat und Feldspatkeramik. Da Zirkonoxid Scherkräften besser standhalten, lassen sich bei der Einprobe als störend identifizierte Kontaktpunkte beseitigen und sogar Anpassungen an der Form der Restauration vornehmen. Dies erfolgt mit speziellen, für die Bearbeitung von Zirkonoxid entwickelten Instrumenten in verschiedenen Phasen der Einprobe und unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche der Patientin [4].
Im vorliegenden Fall konnten wir die Krone so lange anpassen, bis die Frontzahnlinie perfekt war. Somit war es möglich, die Neigung der Krone in nur einer Woche zu optimieren, ohne das Implantat austauschen zu müssen.

Aufgrund der bemerkenswerten Biegefestigkeit des Zirkonoxids konnte der Zahntechniker die Veneers in einer durchschnittlichen Wandstärke von nur 0,3 mm herstellen. Ein solch dünnes Veneer erfordert eine weniger invasive Präparation der Zahnhartsubstanz, die schmelzbegrenzt erfolgen kann und nicht bis in das Dentin reicht, an dem aufgrund seines geringen Mineralgehalts weniger hohe Haftwerte erzielt werden [5].
Die vermeintliche Herausforderung der adhäsiven Befestigung von Zirkonoxid ist im Fehlen der Glasphase begründet sowie einer geringen Adhäsion von Befestigungsmaterialien an der kristallinen Phase. Allerdings kann die gewünschte Modifikation der Oberfläche durch eine andere Vorbehandlung erfolgen: Die tribochemische Silikatisierung. Im vorliegenden Fall wurde diese Methode eingesetzt, um die Haftung zwischen den Zirkonoxid-Veneers und dem Befestigungskomposit-System zu verbessern. Tatsächlich wurde in einer In-vitro-Studie bestätigt, dass die tribochemische Vorbehandlung der Oberfläche in Kombination mit der Anwendung eines MDP-haltigen Materials die Klebefläche optimiert [6]. Im Rahmen dieser Studie kam eine Zwei-Strahl-Ionenfeinstrahlanlage mit anschließender Rasterelektronenmikroskopie zum Einsatz, um die Grenzfläche zwischen Befestigungskomposit und tribochemisch sowie mit MDP vorbehandeltem Zirkonoxid mit der Grenzfläche zwischen Befestigungskomposit und unbehandeltem Zirkonoxid zu vergleichen.

Bei der tribochemischen Silikatisierung wird die Zirkonoxid-Oberfläche mit silikatbeschichteten Partikeln bestrahlt und anschließend mit einem MDP-haltigen Silan-Primer behandelt. Die Phosphatestergruppen dieses Silans binden sich an die Oberflächenoxide des Zirkonoxids, während die Methacrylatgruppe kovalente Bindungen mit der Kunststoffmatrix des Befestigungskomposits PANAVIA™ Veneer LC eingeht [7].
In dem vorgestellten klinischen Fall wurden die Veneers aus KATANA™ Zirconia UTML mit Siliziumoxid-Partikeln (SiO2) bestrahlt. Als Primer kam CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS (Kuraray Noritake) zum Einsatz, da dieser das Original-MDP-Monomer enthält, das von Kuraray Co., Ltd. entwickelt wurde [8].

Gereinigt wurden die Veneers vor der Applikation von CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS mit KATANA™ Cleaner (Kuraray Noritake). Speichel und Verunreinigungen von der Einprobe können die Grenzfläche zum Befestigungssystem verändern und damit das Risiko eines Haftversagens der Zirkonoxid-Veneers erhöhen [9].

In diesem Fall bestand einer der größten Herausforderungen darin, den mit einem Durchscheinen der Farbe des Implantat-Abutments verbundenen Grauschimmer auf der Zirkonoxid-Krone zu vermeiden. Kaschiert wurde das Grau des Abutments mit einem Kunststoff-Opaker. Dies führte – in Kombination mit der Applikation von PANAVIA™ Veneer LC im Farbton White – zu einem optimalen Ergebnis (Abb. 9 und 10) [10].
  

Abb. 9: Behandlungsergebnis.



Abb. 10: Neues Smile Design nach individuellen Patientenwünschen.

Fazit

Veneers aus KATANA™ Zirconia UTML bieten bessere mechanische Eigenschaften als konventionelle Veneers. Ihr Einsatz eröffnet Anwendern dadurch die Möglichkeit, Patienten mit einer Kombination aus Brücken, Kronen und Veneers zu versorgen, die keinen sichtbaren Farbunterschied aufweisen. Das Material bietet erfahrungsgemäß eine adäquate Transluzenz und Ästhetik. Eine sichere Haftung der Veneers konnte durch die adhäsive Befestigung mit PANAVIA™ Veneer LC sowie die tribochemische Vorbehandlung und Applikation von MDP auf den Klebeflächen gewährleistet werden, während die durch das Implantat-Abutment verursachte Dyschromie erfolgreich kaschiert werden konnte.

 

 


Dr. Bassem Jaidane

 

LITERATURHINWEISE

  1. Restaurations esthétiques grâce à la technique du cut-back Par Fleur Nadal, Geoffrey Di Bacco, Julien Chesnot Publié le 01.06.2019. Paru dans L'Information Dentaire n°23 - 12 juin 2019 (page 28-29) 
  2. Effects of ceramic layer thickness, cement color, and abutment tooth color on color reproduction of feldspathic veneers Christopher Igiel, Michael Weyhrauch, Barbara Mayer, Herbert Scheller, Karl Martin Lehmann PMID: 29379907 Int J Esthet Dent  2018;13(1):110-119. 
  3. Influence of Air-Particle Deposition Protocols on the Surface Topography and Adhesion of Resin Cement to Zirconia. Acta Odontol: Sarmento, H.R.; Campos, F.; Sousa, R.S.; Machado, J.P.B.; Souza, R.O.A.; Bottino, M.A.; Ozcan, M: Acta Odontol Scand . 2014 Jul;72(5):346-53.doi: 10.3109/00016357.2013.837958. Epub 2013 Oct 31.
  4. Comparison of the Mechanical Properties of Translucent Zirconia and Lithium Disilicate: Kwon, S.J.; Lawson, N.C.; McLaren, E.E.; Nejat, A.H.; Burgess, J.O.  J.Prosthet:: J Prosthet Dent . 2018 Jul;120(1):132-137. doi: 10.1016/j.prosdent.2017.08.004. Epub 2018 Jan 6.
  5. The Success of Dental Veneers According To Preparation Design and Material Type: Yousef Alothman, Maryam Saleh Bamasoud: Open Access Maced J Med Sci. 2018 Dec 14;6(12):2402-408.doi:10.3889/oamjms.2018.353. eCollection 2018 Dec 20.
  6. The Effect of Resin Bonding on Long-Term Success of High-Strength Ceramics: Blatz, M.B.; Vonderheide, M.; Conejo, J: J Dent Res 2018 Feb;97(2):132-139. doi: 10.1177/0022034517729134. Epub 2017 Sep 6.
  7. Ultra-thin monolithic zirconia veneers: reality or future? Report of a clinical case and one-year follow-up: Rodrigo Othávio Assunção Souza, Fernanda Pinheiro Barbosa, Gabriela Monteiro de Araújo, Eduardo Miyashita, Marco Antonio Bottino, Renata Marques de Melo, and Yu Zhang :Oper Dent :2018 ;43(1) :3_11.doi :10.234/16-350-T.
  8. Functional monomer impurity affects adhesive performance: Kumiko Yoshihara  1 , Noriyuki Nagaoka, Takumi Okihara  , Manabu Kuroboshi, Satoshi Hayakawa, Yukinori Maruo, Goro Nishigawa, Jan De Munck, Yasuhiro Yoshida, Bart Van Meerbeek : Dent Mater : 2015 Dec;31(12):1493-501.doi: 10.1016/j.dental.2015.09.019. Epub 2015 Oct 28.
  9. Effect of decontamination materials on bond strength of saliva-contaminated CAD/CAM resin block and dentin Kei Takahashi, Tomohiro Yoshiyama, Akihito Yokoyama, Yasushi Shimada, Masahiro Yoshiyama : Dent Mater J 2022 Jul 30;41(4):601-607. doi: 10.4012/dmj.2021-268. Epub 2022 Apr 13.
  10. Masking ability of implant abutment substrates by using different ceramic restorative systems: Pablo Machado Soares  , Ana Carolina Cadore-Rodrigues  , Maria Gabriela Packaeser, Atais Bacchi , Luiz Felipe Valandro   , Gabriel Kalil Rocha Pereira  , Marília Pivetta Rippe   J Prosthet Dent 2022 Sep;128(3):496.e1-496.e8. doi: 10.1016/j.prosdent.2022.05.010. Epub 2022 Aug 16. Affiliations PMID: 35985853 DOI: 10.1016/j.prosdent.2022.05.010 

Jahresrückblick 2023 und Ausblick auf 2024: Gemeinsam stark in die Zukunft

Die Zeit vergeht wie im Flug. Gerade erst haben wir das Jahr 2023 mit neuen Zielen und Träumen begrüßt, und schon neigt sich dieses ereignisreiche Jahr dem Ende zu. Nun ist es an der Zeit, zurückzublicken und nach vorne zu schauen.

Das Jahr war geprägt von wichtigen Ereignissen und Meilensteinen. Im Januar starteten wir mit Schwung beim Dental-Gipfel in Warnemünde und setzten das Tempo mit einem spannenden Finale des Kuraray Noritake-Award für Azubis in der Zahntechnik und Jungzahntechniker fort. Ein besonderes zahnmedizinisches Highlight im ersten Quartal war der Hands-on-Kurs mit Prof. Matthias Kern zum Thema Adhäsiv-Brücken. Dieser Kurs begleitete uns das ganze Jahr über und begeisterte uns immer wieder. Im März starteten wir zudem unsere Workshop-Serie CEREC-Ready, die 2023 auf großes Interesse stieß. Und die IDS in Köln? Ein grandioses Ereignis, das uns alle auf Trab hielt. 

Im zweiten und dritten Quartal besuchten wir zahlreiche Praxen, Labore, Messen, Veranstaltungen und Kongresse. Besonders in Erinnerung bleiben der Vollkeramik-Kurs "Natural Style" mit Ghaith Alousi und ein hochinteressanter Vortrag von Prof. Dr. Florian Beuer auf dem Sylter Symposium für Ästhetische Zahnmedizin. Mitten in all diesen Ereignissen erreichte uns dann im Juli die traurige Nachricht vom Tod unseres geschätzten Lehrers Hitoshi Aoshima. Sein Vermächtnis und seine Leidenschaft für die Dentalmedizin werden in unseren Herzen und unserer Arbeit weiterleben. Auch das zweite Halbjahr war geprägt von einem regen Veranstaltungsmarathon aus Messen, Kongressen und Seminaren. Den krönenden Abschluss unseres zahntechnischen Fortbildungsjahres bildete der Keramik-Day als Quelle der Inspiration.

2023 markierte auch wichtige Jubiläen für Kuraray Noritake: das 10-jährige Bestehen von KATANA™ Zirconia Multi-Layered und das 40-jährige Jubiläum der PANAVIA™-Marke. Diese Meilensteine spiegeln nicht nur unsere Geschichte wider, sondern auch unser Engagement für Innovation und Qualität.

Wenn wir auf 2024 blicken, freuen wir uns darauf, neben unseren bewährten Produkten wieder ein breites Spektrum an Fortbildungsangeboten zu präsentieren. Unsere Agenda umfasst eine Vielzahl von Hands-on-Seminaren, Workshops und Online-Seminaren, die darauf abzielen, Fachwissen und Fertigkeiten zu erweitern und zu vertiefen. Wir wissen, wie wichtig kontinuierliche Bildung ist, und möchten Ihnen die besten Ressourcen zur Verfügung stellen. Besuchen Sie gerne unsere Veranstaltungsseite, die regelmäßig aktualisiert wird, folgen Sie uns auf Instagram (@kuraraynoritakeDACH) und lesen Sie aufmerksam unseren E-Mail-Newsletter.

Abschließend nutzen wir die Gelegenheit, Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre Treue zu danken. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine friedvolle Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Bis 2024! Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam neue Wege entdecken.

Weihnachtliche Grüße sendet Ihnen 
das Team von Kuraray Noritake Dach

UNIVERSALADHÄSIVE: RATIONALISIEREN KLINISCHER ABLÄUFE

FALLDOKUMENTATION VON PD DR. JOSE IGNACIO ZORZIN

Klinische Abläufe rationalisieren: Dies ist der Hauptgrund für den Einsatz von Universalprodukten in der adhäsiven Zahnheilkunde. Sie eignen sich für ein breites Indikationsspektrum und für verschiedene Anwendungstechniken, erfüllen ihre Aufgaben mit weniger Komponenten als herkömmliche Systeme und erfordern häufig weniger Schritte in der klinischen Anwendung. Ein bekanntes Beispiel sind Universaladhäsive.

Inwiefern tragen Universaladhäsive zu einer Optimierung von Arbeitsprozessen bei?

Wenn Zähne mit Komposit-Füllungsmaterial zu restaurieren sind, tritt bei der Lichthärtung dieser Materialien eine Volumenschrumpfung auf. Durch die adhäsive Befestigung des Restaurationsmaterials an der Zahnhartsubstanz lassen sich die negativen Folgen dieser Schrumpfung – Randspaltbildung, Marginal Leakage und Randverfärbungen, Hypersensitivitäten und die Entwicklung von Sekundärkaries – vermeiden.

Die ersten auf dem Dentalmarkt verfügbaren Adhäsivsysteme waren Etch-and-Rinse-Adhäsive, die in der Regel aus drei Komponenten bestanden: einem Phosphorsäure-Äztgel, einem Primer und einem separaten Adhäsiv. Spätere Generationen kombinierten Primer und Bond in einer Flasche, hinzu kamen außerdem selbstätzende Ein- oder Zwei-Flaschen-Adhäsive. Universaladhäsive (auch als Multi-Mode-Adhäsive bezeichnet) können sowohl mit als auch ohne ein separates Phosphorsäure-Ätzgel verwendet werden.

Welche Technik zu wählen ist, hängt von der Indikation und der klinischen Situation ab. In den meisten Fällen werden die besten Ergebnisse nach einer selektiven Schmelzätzung erzielt1. Der Haftverbund an Schmelz ist in der Regel hochwertiger, wenn dieser zuvor mit Phosphorsäure behandelt wurde, während die Applikation von Phosphorsäure auf großen Dentinarealen mit dem Risiko verbunden ist, dass tiefer geätzt wird als das Adhäsiv hybridisieren kann. Ist die Kavität hingegen klein, kann es unmöglich sein, das Phosphorsäure-Ätzgel ausschließlich auf den Schmelz zu applizieren, sodass die Total-Etch-Technik am geeignetsten erscheint. Und schließlich kann sich die Anwendung von Phosphorsäure im Kontext einer Reparatur bestehender Restaurationen negativ auf die Haftfestigkeit auswirken, da diese die Bindungsstellen an bestimmten Restaurationsmaterialien blockiert. Durch die Anwendung eines Universaladhäsivs lassen sich all diese Fälle bestmöglich behandeln, da in jeder Situation die am besten geeignete Ätztechnik gewählt werden kann.


Abbildung 1: Volumenschrumpf von Komposit-Füllungsmaterialien und die klinischen Folgen.

Abgesehen von den Unterschieden hinsichtlich der Anwendung oder Nicht-Anwendung von Phosphorsäure-Ätzgel auf der Schmelz- oder der Schmelz-und-Dentin-Klebefläche ist die klinische Vorgehensweise bei Verwendung desselben Universaladhäsivs stets ähnlich. Anhand des folgenden klinischen Fallbeispiels wird demonstriert, wie CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Kuraray Noritake Dental Inc.) im Rahmen der selektiven Schmelzätzung anzuwenden ist. Einige Details zu den zugrundeliegenden Haftmechanismen werden ebenfalls genannt.

Wie ist bei der selektiven Schmelzätzung vorzugehen?

Ein klinisches Fallbeispiel.
Dieser Patient stellte sich mit einem frakturierten seitlichen Schneidezahn vor, brachte aber erfreulicherweise das Fragment gleich mit. So wurde entschieden, das Fragment unter Einsatz eines fließfähigen Komposit-Füllungsmaterials adhäsiv am Zahn zu befestigen.

Da eine sorgfältige Trockenlegung des Arbeitsumfelds das Leben des Zahnarztes erleichtert, wurde Kofferdam in Langlochtechnik gelegt. Diese Technik funktioniert im Frontzahnbereich des Oberkiefers generell sehr gut, da das Risiko einer Kontamination mit Speichel vom Gaumen her sehr gering ist. Nach dem Anlegen des Kofferdams wurden die Klebeflächen am Zahn leicht angeraut, um frisches Dentin zum Vorschein zu bringen. Da die Oberflächen geringfügig mit Blut kontaminiert waren und vollständig saubere Oberflächen eine entscheidende Voraussetzung für eine sichere Haftung sind, wurde KATANA™ Cleaner auf die Zahnhartsubstanz appliziert, zehn Sekunden in die Oberflächen eingerieben und anschließend abgespült. Die Reinigungslösung enthält MDP-Salz mit oberflächenaktiven Eigenschaften, die alle organischen Substanzen vom Substrat entfernen. Das Fragment wurde mit Komposit an einem Kugelstopfer befestigt (anpolymerisiert) und ebenfalls mit KATANA™ Cleaner gereinigt.


Abbildung 2: Patient mit frakturiertem Zahn 21.


Abbildung 3: Detailansicht des frakturierten Zahns.


Abbildung 4: Isolation des Arbeitsumfelds mit Kofferdam.


Abbildung 5: Reinigung des Zahns …


Abbildung 6: … und des Fragments mit KATANA™ Cleaner.

Es folgte die 15-sekündige selektive Schmelzätzung am Zahn und am Fragment. Immer dann, wenn ausschließlich der Schmelz geätzt werden soll, ist es wichtig, ein Ätzgel zu wählen, das standfest ist (nicht wegfließt). Eine solche Konsistenz bietet K-ETCHANT Syringe (Kuraray Noritake Dental Inc.). Beide Oberflächen wurden nach dessen Anwendung gründlich mit Wasser gespült und leicht mit Luft getrocknet, bevor CLEARFIL™ Universal Bond Quick (Kuraray Noritake Dental Inc.) mit einer massierenden Bewegung appliziert wurde. Dieses Adhäsiv ist wirklich schnell: Studienergebnisse zeigen, dass die Haftfestigkeit direkt nach der Applikation ebenso hoch ist wie nach einem intensiven Einreiben in die Zahnhartsubstanz für 20 Sekunden2,3. Die Adhäsivschicht wurde vorsichtig mit Luft zu einem sehr dünnen Film verblasen und final lichtgehärtet – sowohl auf dem Zahn als auch auf dem Fragment.


Abbildung 7: Selektive Schmelzätzung mit Phosphorsäure-Ätzgel auf dem Zahn …


Abbildung 8: … und dem Fragment.


Abbildung 9: Applikation …


Abbildung 10: … des Universaladhäsivs.


Abbildung 11: Polymerisation der extrem dünnen Adhäsivschicht auf dem Zahn …


Abbildung 12: … und dem Fragment.

Was geschieht mit dem Dentin bei selektiver Schmelzätzung (oder auch im selbstätzenden Modus)?
Nach der Präparation oder dem Anrauen der Dentinoberfläche verbleibt eine Schmierschicht auf dieser, welche die Dentintubuli verschließt. Zudem bilden sich intratubuläre Pfropfen (Smear Plugs). Sie schützen die Pulpa und bilden eine Barriere, die dem Austritt von Liquor aus den Tubuli entgegenwirkt und verhindert, dass dieser die Haftung negativ beeinflussen kann. Bei selbstätzender Anwendung des Universaladhäsivs auf dem Dentin wird die Schmierschicht von der mild selbstätzenden Formulierung (pH-Wert > 2) infiltriert und teilweise aufgelöst. Gleichzeitig infiltriert und demineralisiert das Adhäsiv das peritubuläre Dentin. Die Säure greift das Hydroxylapatit an den Kollagenfasern an, löst Calcium und Phosphat heraus und vergrößert dadurch die Oberfläche. Dann reagiert das in der Formulierung enthaltene 10-MDP mit den positiv geladenen Calcium- (und Phosphat-)Ionen. Diese ionische Wechselwirkung ist verantwortlich für die Verbindung des Dentins mit dem Methacrylat und damit für die Bildung der Hybridschicht4,5.

Im Etch-and-Rinse-Modus ist die Phosphorsäure für die Auflösung der Schmierschicht und die Demineralisation des Hydroxylapatits verantwortlich. Dies führt dazu, dass die Kollagenfasern kollabieren. Rehydriert werden müssen sie vom Universaladhäsiv, das im folgenden Schritt appliziert wird. Wann immer die Säure tiefer in die Strukturen eindringt als das Adhäsiv, verbleiben die Kollagenfasern im kollabierten Zustand. Dies führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu klinischen Beschwerden wie postoperativen Sensitivitäten6.

Während der Anwendung des Adhäsivsystems denkt ein Praktiker sicher selten darüber nach, was an der Grenzschicht geschieht7. Jeder einzelne Anwender von Universaladhäsiven sollte sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass dort eine Menge passiert. Und weil dort so viel geschieht, ist es so wichtig, ein hoch leistungsfähiges Material mit ausgewogenen Eigenschaften zu verwenden und sich stets an die Anwendungsempfehlungen zu halten.

Haftmechanismus auf Dentin
(selbstätzende Anwendung oder selektive Schmelzätzung)

Schmierschicht
Peritubuläres Dentin
Intratubuläre Pfropfen (Smear Plugs


Abbildung 13: Schematische Darstellung von Dentin nach der Präparation: Die Schmierschicht auf der Oberfläche mit den Smear Plus, welche die Dentintubuli verschließen, schützen die Pulpa und wirken dem Austritt von Liquor in die Kavität entgegen.

Haftmechanismus auf Dentin
(selbstätzende Anwendung oder selektive Schmelzätzung)

Infiltration und Demineralisation des peritubulären Dentins
Universaladhäsiv
mit MDP
pH > 2


Abbildung 14: Schematische Darstellung von Dentin nach der Applikation eines 10-MDP enthaltenden Universaladhäsivs. Die mild selbstätzende Formulierung löst die Schmierschicht teilweise auf und infiltriert sie, während gleichzeitig das peritubuläre Dentin demineralisiert und infiltriert wird5.

Im vorliegenden Fall waren Zahn und Fragment nun wieder zusammenzuführen. Zu diesem Zweck wurde CLEARFIL MAJESTY™ ES-Flow (A2 Low, Kuraray Noritake Dental Inc.) auf die Zahnhartsubstanz appliziert. Das Fragment wurde dann mithilfe eines Silikonschlüssels reponiert, mit einer Pinzette in Position gehalten und lichtgehärtet. Um einen glatten Rand und eine glänzende Oberfläche zu erzielen, erfolgte lediglich die Politur der Restauration. Nach eineinhalb Jahren erschien der Patient zum Recall und die Restauration befand sich in einem einwandfreien Zustand.

Warum ist es so wichtig, sich an die produktspezifischen Anwendungsprotokolle zu halten?

Universaladhäsive enthalten viele verschiedene Technologien in nur einer Flasche. Während diese Tatsache dafür sorgt, dass Anwender ihre klinischen Vorgehensweisen rationalisieren können, erfordert sie auch besondere Aufmerksamkeit. Wie jedes hochentwickelte Material müssen auch Universaladhäsive genau so angewendet werden, wie es ihr Hersteller empfiehlt. Generell darf nur erwartet werden, dass die Materialien auf absolut sauberen Flächen gut funktionieren, während eine Kontamination mit Blut und Speichel sehr wahrscheinlich zu einer deutlichen Abnahme der Haftfestigkeit führt. Je nach Art des Universaladhäsivs ist die aktive Applikation ähnlich wichtig. Dies gilt außerdem für die korrekte Behandlung der Adhäsivschicht mit Luft und die nachfolgende Lichthärtung. Außerdem ist darauf zu achten, dass das Material im Originalzustand angewendet wird. Dies bedeutet, dass es direkt aus der Flasche appliziert werden sollte, um einer zu frühen Evaporation des Lösungsmittels oder chemischen Reaktion entgegenzuwirken. Werden diese Regeln beachtet, so bieten Universaladhäsive zahlreiche Vorteile – von rationalisierten Abläufen bis hin zu einem vereinfachten Bestellmanagement und einer erhöhten Nachhaltigkeit, da weniger Flaschen vorzuhalten sind und vor dem Verfallsdatum ablaufen könnten.


Abbildung 15: Wiederverbinden des Fragments mit dem Zahn.


Abbildung 16: Behandlungsergebnis.

 

PD Dr. José Ignacio Zorzin

PD Dr. José Ignacio Zorzin schloss sein Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Jahr 2009 ab. Er promovierte 2011 zum Dr. med. dent. Im Jahr 2019 folgte die Habilitation mit Erwerb der Venia Legendi in Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde ("Materials and Techniques in Modern Restorative Dentistry"). PD Dr. Zorzin ist seit 2009 an der Zahnklinik 1 (Zahnerhaltung und Parodontologie) des Universitätsklinikums Erlangen tätig. Er lehrt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich der operativen Zahnheilkunde und leitet dort klinische und vorklinische Kurse. Er forscht hauptsächlich in den Bereichen selbstadhäsive Befestigungskomposite, Adhäsive, Komposit-Füllungsmaterialien und Keramiken. Er veröffentlicht in internationalen Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren.

 

Literaturangaben

  1. Van Meerbeek, B.; Yoshihara, K.; Van Landuyt, K.; Yoshida, Y.; Peumans, M. From Buonocore‘s Pioneering Acid-Etch Technique to Self-Adhering Restoratives. A Status Perspective of Rapidly
    Advancing Dental Adhesive Technology. J Adhes Dent 2020, 22, 7-34.
  2. Kuno Y, Hosaka K, Nakajima M, Ikeda M, Klein Junior CA, Foxton RM, Tagami J. Incorporation of a hydrophilic amide
    monomer into a one-step self-etch adhesive to increase dentin bond strength: Effect of application time. Dent Mater J. 2019 Dec 1;38(6):892-899.
  3. Nagura Y, Tsujimoto A, Fischer NG, Baruth AG,
    Barkmeier WW, Takamizawa T, Latta MA, Miyazaki M. Effect of Reduced Universal Adhesive Application Time on Enamel Bond Fatigue and Surface Morphology. Oper Dent. 2019 Jan/Feb;44(1):42-
    53.
  4. Fehrenbach, J., C.P. Isolan, and E.A. Münchow, Is the presence of 10-MDP associated to higher bonding performance for self-etching adhesive systems? A meta-analysis of in vitro studies.
    Dental Materials, 2021. 37(10): 1463-1485.
  5. Van Meerbeek, B., et al., State of the art of self-etch adhesives. Dental Materials, 2011. 27(1): 17-28.
  6. Pashley, D.H., et al., State of the art etchand-
    rinse adhesives. Dent Mater, 2011. 27(1): 1-16.
  7. Vermelho, P.M., et al., Adhesion of multimode adhesives to enamel and dentin after one year of water storage. Clinical Oral Investigations,
    2017. 21(5): 1707-1715.