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Die leise Seite der Innovation: Eine Fachdelegation zu Gast bei Kuraray Noritake Dental

Die leise Seite der Innovation: Eine Fachdelegation zu Gast bei Kuraray Noritake Dental

Als Dr. Bernhild Elke Stamnitz im Herbst 2025 mit einer Gruppe europäischer Kolleginnen und Kollegen nach Japan reist, erwartet sie Fachgespräche, Werkbesichtigungen – vielleicht den ein oder anderen Aha-Moment. Was sie jedoch findet, ist etwas anderes: ein Unternehmen, das Respekt und Demut als Teil seiner Kultur begreift. 

Text: Annett Kieschnick, Fachjournalistin

 

Als erfahrene Zahnärztin für digitale Workflow-Lösungen in der ästhetischen Zahnmedizin kennt Dr. Bernhild Elke Stamnitz die Produkte von Kuraray Noritake seit Jahren. Doch was sie als Teil einer Fachdelegation erlebt, geht weit über Technik hinaus. Schon die ersten Tage zeigten: Hier ist nichts dem Zufall überlassen: Organisation, Gesten der Gastgeber, selbst die Pünktlichkeit der Züge. Alles wirkt wie Teil eines größeren Prinzips – Achtsamkeit als Grundlage von Qualität. „Mich hat beeindruckt, wie aufmerksam und herzlich wir von allen Ebenen des Unternehmens empfangen wurden.“

 

Zwischen chemischer Formulierung, medizinischem Denken und handwerklicher Intuition

Die Reise führte von Tokio über Nagoya bis Niigata und verband Fachliches mit Kulturellem: Werkbesuche, Diskussionen, Begegnungen mit Menschen, die in Zahnmedizin und Zahntechnik forschen und entwickeln. Wer Kuraray Noritake aus der Praxis oder dem Labor kennt, ahnt oft nicht, welche Welten dahinter liegen. Kuraray, ein globaler Chemiekonzern mit Sitz in Tokio, entwickelt Materialien für Architektur, Medizin und Mobilität – meist unsichtbar, doch allgegenwärtig. In der Zahnmedizin steht Kuraray für Pionierarbeit in der Adhäsivtechnik: Mit dem MDP-Monomer begann eine neue Ära der Haftkraft. Noritake wiederum, mit Wurzeln in der Keramikherstellung, steht seit über hundert Jahren für handwerkliche Präzision. Die Dentalkeramiken – einst Geheimtipp – haben heute eine weltweite Fangemeinde. Kuraray Noritake verbindet die industrielle Forschungskraft eines globalen Chemiegiganten mit der Sensibilität einer Marke, die aus der Keramik kommt. 

Einblicke in Anwendung, Entwicklung und Herstellung: Fachvorträge und Diskussionen im Werk Miyoshi rund um Materialdesign, Prozesskontrolle und Praxis- sowie Laboralltag.

 

Hands-on Session: In Niigata standen Verarbeitung, Handling und Detailpräzision im Mittelpunkt.

 

Begegnungen mit Geschichte

In Nagoya bekommt all das ein Gesicht. Hier begegnet die Gruppe Kiyoko Ban, einer „Grande Dame“ der Dentalkeramik. Über Jahrzehnte hat sie bei Noritake die Entwicklung keramischer Werkstoffe geprägt – als Forscherin und Mentorin. Heute ist sie über achtzig; klein, freundlich, hellwach. Dr. Stamnitz hat ihr eine kleine Schachtel Pralinen mitgebracht – eine Geste, fast beiläufig. Frau Ban bedankt sich mehrfach, beinahe verlegen. Und plötzlich ist in diesem Moment alles enthalten, was diese Kultur ausmacht: Respekt, Dankbarkeit, Aufmerksamkeit. „Diese Wärme hat mich tief berührt“, sagt Bernhild Stamnitz. Frau Ban verkörpert, wofür Kuraray Noritake steht – die Verbindung von Handwerk und Wissenschaft, von Genauigkeit und Menschlichkeit. Der Besuch des Noritake Garden vertieft diesen Eindruck: handbemalte Porzellane, historische Brennöfen, Glasvitrinen voller Farbtöne.

Auch das Treffen mit Satoshi Yamaguchi, dem Präsidenten von Kuraray Noritake Dental Inc., bleibt in Erinnerung. Er nahm sich Zeit – jenseits von Protokoll und Formalität. Beim gemeinsamen Abendessen sprach er über Verantwortung, über Innovation, über die Bedeutung des Dialogs zwischen Forschung und Praxis. „Dass sich der Präsident persönlich Zeit nahm, war beeindruckend. Er hat zugehört, Fragen gestellt – echtes Interesse, Präsenz ohne Inszenierung.“

Dr. Bernhild Elke Stamnitz mit Kiyoko Ban (linkes Bild) sowie mit Präsident Satoshi Yamaguchi (rechtes Bild). 

 

Fachlicher Austausch mit Tiefe

Bei den Werkbesuchen in Miyoshi und Niigata zeigte sich, wie eng Forschung, Entwicklung und Anwendung verzahnt sind. In Miyoshi entsteht KATANA™ Zirconia. Kuraray Noritake gehört zu den wenigen Herstellern weltweit, die ihr Zirkonoxid vollständig selbst fertigen – vom Rohpulver bis zum Sintern. Die Inhouse-Fertigung ermöglicht Kontrolle bis ins Detail. „Man spürt, dass hinter jedem Produkt Menschen stehen, die verstehen, was wir in der Praxis brauchen“, sagt Dr. Stamnitz. In Niigata stand Komposit im Fokus – etwa CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow Universal. Entwickelt, um Komplexität zu reduzieren, ermöglich die Light Diffusion Technology eine natürliche Adaption mit nur zwei Farbtönen. „Zu sehen, mit welcher Präzision gearbeitet wird, war faszinierend. Jeder Schritt ist durchdacht – vom Partikel bis zur Politur.“ Auch im Tokiwabashi Tower, dem Hauptsitz in Tokio, blieb diese Haltung spürbar: konzentriert, offen, ohne Hast. „Die Gespräche mit den Forschungsteams zeigten, dass hier nicht geforscht wird, um Neues zu zeigen, sondern um Bestehendes zu verbessern und Abläufe zu vereinfachen. Wir wurden mit großem Interesse gefragt, was uns im Alltag beschäftigt und wo wir Herausforderungen sehen“, sagt Dr. Stamnitz. Dieser Austausch zog sich wie ein roter Faden durch die Reise – zwischen Ländern und Disziplinen, zwischen Zahnmedizin und Zahntechnik. Die Experten aus neun europäischen Ländern brachten ihre Erfahrungen ein, verglichen Arbeitsweisen, diskutierten Befestigungssysteme und digitale Workflows. „Der Dialog war bereichernd. Jeder hat etwas mitgebracht – fachlich und menschlich. Es entstand ein echtes Wir-Gefühl.“

Offener Austausch im Tokiwabashi Tower (Tokyo): Expertinnen und Experten aus Forschung, Praxis und Labor im direkten Dialog.

Nachklang

Zurück in ihrer Praxis denkt Dr. Bernhild Elke Stamnitz oft an diese Begegnungen – an Gespräche, an Menschen, an kleine Momente; besonders, wenn sie mit KATANA™ Zirconia, PANAVIA™ oder CERABIEN™ MiLAi arbeitet – Materialien, deren Sorgfalt sie nun mit Gesichtern verbindet. Japan bleibt für sie ein Land der stillen Genauigkeit. „Die Reise hat mir gezeigt, dass Präzision und Empathie keine Gegensätze sind. Diese Haltung nehme ich mit in meine Arbeit.“ Wenn sie heute mit Patienten über ästhetische Optionen spricht oder mit dem Labor den Workflow plant, erinnert sie sich gern an die Offenheit, mit der in Japan gefragt und zugehört wird. Auch der Zusammenhalt der europäischen Gruppe wirkt nach: Der Austausch über Grenzen wurde zum Kern der Erfahrung. „Vielleicht ist das Schönste an dieser Reise, zu sehen, wie viel Nähe entsteht, wenn Menschen ein Interesse teilen – und sich Zeit nehmen, voneinander zu lernen“, fasst Bernhild Elke Stamnitz zusammen.

Zwischen Tradition und Moderne – Besuch des historischen Nagoya Castle.