Einverständniserklärung

Der Inhalt der Website www.kuraraynoritake.eu/de ist medizinischem Fachpersonal vorbehalten und enthält Informationen zu Produkten, welche die Gesundheit und Sicherheit von Patienten beeinträchtigen könnten, wenn sie nicht durch geschultes Fachpersonal gelesen, verstanden und angewendet werden.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen der geltenden Gesetzgebung erkläre ich daher in eigener Verantwortung, dass ich auf dem Gebiet der Zahnmedizin und/oder Zahntechnik fachlich geschult und daher berechtigt bin, die Inhalte dieser Website einzusehen.

Die Zahnmedizin durch innovative Technologien verbessern

Die Zahnmedizin durch innovative Technologien verbessern

Die Befestigung indirekter Restaurationen 

Einige Unternehmen nutzen hauptsächlich von anderen entwickelte Basistechnologien, um ihre Produkte zu verbessern und neue Produkte auf den Markt zu bringen, während wieder andere die Grundlagenforschung und Technologieentwicklung im eigenen Haus betreiben. Ist dieser Unterschied für jemanden, der die daraus resultierenden Produkte täglich in der Zahnarztpraxis oder im Dentallabor verwendet, von Bedeutung? Ja, denn Unternehmen, die über ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden Komponenten, Chemie und Technologie verfügen, sind in der Lage, bestehende Probleme zu lösen sowie flexibel und schnell auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren. Dieser Artikel beschreibt die Auswirkungen verschiedener Basistechnologien, die von Kuraray Noritake Dental Inc. entwickelt wurden, auf die Befestigung indirekter Restaurationen.

ADHÄSIVE BEFESTIGUNG DAMALS UND HEUTE

Die Möglichkeit, Zahnersatz aus keramischen Werkstoffen herzustellen, hat der prothetischen Zahnheilkunde neue Möglichkeiten eröffnet: Hochästhetische Restaurationen können hergestellt und eingegliedert werden. Oft unterschätzt wird dabei die Rolle der adhäsiven Befestigungsmaterialien, die nicht nur die Ästhetik der transluzenten, zahnfarbenen Restaurationen unterstützen, sondern auch den Weg für weniger invasive Präparations- und Restaurationskonzepte ebnen. Bisherige Systeme, die auf einem chemischen Haftverbund zwischen Zahn und indirekter Restauration basierten, boten leider nur ein eingeschränktes Langzeitverhalten und eine hohe Techniksensitivität bei gleichzeitig aufwendiger Applikation. Die technologische Entwicklung bei Kuraray Noritake Dental Inc. hat wesentlich dazu beigetragen, die langfristige Haftung der Systeme zu verbessern und die Handhabung zu vereinfachen.

OPTIMIERUNG DES LANGFRISTIGEN HAFTVERBUNDES

Um eine langfristige Haftung an der Zahnsubstanz (insbesondere am Dentin) zu erreichen, beschloss Kuraray, die Muttergesellschaft von Kuraray Noritake Dental Inc., in den 1970er Jahren, sich auf die Entwicklung eines leistungsfähigeren Adhäsivmonomers zu konzentrieren. Als erster Schritt wurde 1976 das Phosphatmonomer Phenyl-P eingeführt. Fünf Jahre später gelang durch kontinuierliche Verbesserung und Verfeinerung der Molekularstruktur die Markteinführung des bekannten MDP-Monomers, das einen besonders starken und dauerhaften Verbund mit Zahnschmelz, Dentin, Metall und Zirkonoxid eingeht.

 

Die Tatsache, dass MDP-Monomer bis heute Bestandteil aller Adhäsive und adhäsiven Befestigungssysteme von Kuraray Noritake Dental Inc. ist und mittlerweile auch von anderen Herstellern zur Optimierung der Haftkraft ihrer Produkte eingesetzt wird, unterstreicht die Genialität der Erfindung. Im Vergleich zu anderweitig synthetisiertem MDP zeichnet sich das Original-MDP-Monomer von Kuraray Noritake Dental durch einen hohen Reinheitsgrad aus. Unabhängige Studien zeigen, dass sich dies positiv auf das Haftverhalten auswirkt [1]. Durch seine Stabilität in feuchter Umgebung hat das MDP-Monomer zu einer gleichmäßigeren Leistung der Produkte beigetragen, die es enthalten.

Damit adhäsive Befestigungskomposite einen starken Verbund mit ausgezeichnetem Randschluss bieten, reicht es nicht aus, dass sie nur ein adhäsives Monomer zu enthalten. Es muss auch eine effektive Polymerisation des Monomers stattfinden, was nicht immer einfach ist. Um eine effektive Licht- und Dunkelhärtung von PANAVIA™ V5 zu gewährleisten, hat Kuraray Noritake Dental die Touch-Cure-Technologie entwickelt. Kernstück ist ein neu entwickelter, hochaktiver Polymerisationsbeschleuniger im PANAVIA™ V5 Tooth Primer. Dieser unterstützt zusammen mit dem MDP-Monomer die Polymerisation bereits an der Grenzfläche zwischen Zahn und Befestigungsmaterial, sobald PANAVIA™ V5 Paste auf die Zahnoberfläche aufgetragen wird. Bei PANAVIA™ Veneer LC – ein lichthärtendes Befestigungskomposit, das mit den gleichen Primern arbeitet – zeigt der Polymerisationsbeschleuniger in PANAVIA™ V5 Tooth Primer den gleichen Wirkmechanismus: Er unterstützt die Polymerisation der Adhäsivoberfläche, während PANAVIA™ Veneer LC Paste eine ausgezeichnete Umgebungslichtstabilität aufweist und durch Lichthärtung polymerisiert.


Drei experimentelle selbstätzende Primer mit 15 Gew.-% 10-MDP aus verschiedenen Quellen wurden getestet: KN (Kuraray Noritake Dental), PCM (Deutschland) und DMI (Designermolecules Inc., USA). Die Daten stellte freundlicherweise Dr. Kumiko Yoshihara zur Verfügung.
Dieses Phänomen wurde beispielsweise für PANAVIA™ F2.0, dem Vorgänger von PANAVIA™ V5, untersucht. Das Ergebnis der Studie: PANAVIA™ F2.0 zeigte eine deutlich bessere Randdichte als andere untersuchte Systeme [2]. Diese dokumentierte sichere Versiegelung der Grenzfläche, führt zu einer geringeren Inzidenz von Randleckagen, einem hohen Polymerisationsgrad auch im selbsthärtenden Modus (ohne Lichthärtung oder bei Lichtblockade durch das Restaurationsmaterial) und damit zu einem besonders starken Verbund.

Ein weiterer Vorteil des Polymerisationsbeschleunigers ist seine Funktion als starkes Reduktionsmittel: Er neutralisiert Natriumhypochlorit, das üblicherweise als Spüllösung bei endodontischen Behandlungen verwendet wird, und eliminiert so dessen negativen Einfluss auf die Haftfestigkeit des anschließend applizierten Befestigungsmaterials.

VEREINFACHUNG DER BEFESTIGUNG BEI GLASKERAMIKEN

Weniger Flaschen, weniger Arbeitsschritte und vereinfachte Verfahren – aus diesem Grund wurden Anfang der 2000er Jahre selbstadhäsive Befestigungskomposite entwickelt. Die meisten dieser Produkte haben jedoch einen eingeschränkten Indikationsbereich: Sie funktionieren gut auf Zirkonoxid, Metall, Schmelz und Dentin, sind aber für die Befestigung von Glaskeramikrestaurationen entweder nicht zu empfehlen oder benötigen einen zusätzlichen Silan-Primer. Das MDP-haltige PANAVIA™ SA Cement Universal zeichnet sich durch eine weitere von Kuraray Noritake Dental Inc. entwickelte Technologie aus: das LCSi-Monomer, ein langkettiges Silan-Kupplungsmittel. Dieses Monomer geht eine starke chemische Verbindung mit Kompositen, Oxidkeramiken (z. B. Zirkonoxid) und Leuzitkeramiken (z. B. Lithium-Disilikat) ein, sodass keine separate Silankomponente (Primer oder Adhäsiv) erforderlich ist. Durch diese Technologie unterscheidet sich PANAVIA™ SA Cement Universal deutlich von anderen selbstadhäsiven Befestigungssystemen, da es sich um ein echtes Einkomponentensystem auch für Glaskeramikrestaurationen handelt.

Falls gewünscht, kann die Haftkraft an der Zahnsubstanz durch die Verwendung des Universaladhäsivs CLEARFIL™ Universal Bond Quick mit Rapid-Bond-Technologie erhöht werden. Diese Technologie wurde von Kuraray Noritake Dental Inc. entwickelt, um die für Universaladhäsive typische langsame Penetration in die Zahnhartsubstanz, insbesondere in feuchtes Dentin, zu überwinden. Um eine gute Penetration zu erreichen, müssen diese Adhäsive lange aktiv in die Zahnstruktur eingerieben werden oder der Anwender muss einige Zeit warten, bevor er die Schicht lichthärten kann. Die patentierte Rapid-Bond-Technologie besteht aus dem Original-MDP-Monomer in Kombination mit hydrophilen Amidmonomeren, die eine hohe Affinität zu Wasser aufweisen, was zu einer schnellen und tiefen Penetration von feuchtem Dentin führt. Dies verkürzt die Anwendungszeit und vereinfacht die Handhabung, ohne die Bondingleistung zu beeinträchtigen.

SCHLUSSFOLGERUNG

Die von Kuraray Noritake Dental Inc. entwickelten Technologien haben wesentlich dazu beigetragen, die Haftung adhäsiver Befestigungssysteme zu verbessern und den universellen Einsatz selbstadhäsiver Befestigungskomposite zu ermöglichen. Heute bietet das Unternehmen ein rationales Portfolio an Hochleistungskompositen für jeden Anwender und für alle typischen klinischen Situationen. Weniger Komponenten, weniger Arbeitsschritte; die Arbeitsabläufe werden vereinfacht – für weniger Fehler und ästhetische, langlebige Restaurationen.

 

  1. Functional monomer impurity affects adhesive performance.; Yoshihara K, Nagaoka N, Okihara T, Kuroboshi M, Hayakawa S, Maruo Y, Nishigawa G, De Munck J,
    Yoshida Y, Van Meerbeek B. Dent Mater. 2015 Dec;31(12):1493-501.
  2. Touch-Cure Polymerization at the Composite Cement-Dentin Interface.; Yoshihara K, Nagaoka N, Benino Y, Nakamura A, Hara T, Maruo Y, Yoshida Y, Van Meerbeek
    B.J Dent Res. 2021 Aug;100(9):935-94

 

PANAVIA V5
PANAVIA SA Cement Universal
CLEARFIL CERAMIC PRIMER PLUS
PANAVIA Veneer LC