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Der Inhalt der Website www.kuraraynoritake.eu/de ist medizinischem Fachpersonal vorbehalten und enthält Informationen zu Produkten, welche die Gesundheit und Sicherheit von Patienten beeinträchtigen könnten, wenn sie nicht durch geschultes Fachpersonal gelesen, verstanden und angewendet werden.

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Dentgroup

Digitale Workflows in der Zahnmedizin und die Zukunft der zahnärztlichen Versorgung

Interview mit Dr. Efe Celebi

 

Bei Kuraray Noritake arbeiten wir täglich an hochwertigen Produkten für die Zahnmedizin und Zahntechnik und haben dabei immer die einfachen Abläufe in Labor und Praxis im Blick. Was uns dabei besonders wichtig ist: Wir stehen im engen Austausch mit Experten, um die Bedürfnisse der Anwender zu verstehen und wirklich etwas zu bewegen. Wir hören zu, lernen, wie digitale Technologien die Zahnarztpraxis verändern und überlegen, wie wir den Übergang so reibungslos wie möglich gestalten können - zum Beispiel mit Produkten, die effiziente Arbeitsabläufe und exzellente Ergebnisse ermöglichen.

 

Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, mit Dr. Efe Celebi (Türkei), einem Experten für die digitale Transformation in der Zahnmedizin, zu sprechen. Gemeinsam haben wir über den aktuellen Stand und die Zukunft der digitalen Innovationen in der Zahnmedizin gesprochen. Seine Erfahrungen sind unglaublich wertvoll und sollten unserer Meinung nach einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Deshalb haben wir das Gespräch für Sie zusammengefasst.

 

Herr Dr. Celebi, Sie gelten als Pionier der digitalen Zahnmedizin. Was hat Sie dazu bewogen, ein Unternehmen mit einem starken digitalen Fokus zu gründen?

Als Gründer von Dentgroup, der größten Dental Service Organisation (DSO) der Türkei, habe ich immer an die Kraft der digitalen Zahnheilkunde geglaubt. Mein Ziel war es, digitale Arbeitsabläufe für die Herstellung von indirekten Restaurationen zu etablieren, beginnend mit dem intraoralen Scannen. Am Anfang suchten wir nach Laborpartnern in der Türkei, die bereit waren, mit uns diesen Übergang zu vollziehen. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch keines unserer Partnerlabore bereit, diesen Schritt zu wagen, so dass wir beschlossen, unser eigenes Labor aufzubauen. Die Digitalisierung vereinfacht die Arbeit in fast allen Bereichen, auch in der Zahnmedizin. So gründeten wir 2015 DentLab, um moderne digitale Labordienstleistungen anzubieten.

 


Wie sind Sie bei der Implementierung digitaler Workflows vorgegangen?

Wir haben uns von Anfang an zum Ziel gesetzt, jeden Aspekt unserer Arbeit zu digitalisieren - von der Produktion über die Datenverwaltung bis hin zur Kommunikation. Unsere Praxen nutzten erfolgreich unsere eigene Praxisverwaltungssoftware DentSoft. Um unsere Praxiskliniken mit dem Labor zu verbinden, haben wir ein spezielles Labormodul entwickelt. Damit konnten die Zahnarztpraxen alle Aufträge digital erteilen. Das war eine enorme Verbesserung gegenüber dem alten Verfahren, bei dem Formulare mit Skizzen per Post verschickt wurden. Jetzt markieren die Ärzte die zu behandelnden Zähne in der Software, geben die Farbe und das Design der Restauration an und/oder laden Röntgenbilder, Fotos und intraorale Scans mit wenigen Klicks hoch. Im Laufe der Zeit haben wir die Kommunikation zwischen Kliniken und Laboren immer weiter verbessert und z. B. Benachrichtigungen über das Lieferdatum von Bestellungen hinzugefügt, so dass Patienten ihren nächsten Termin buchen können, noch bevor sie die Praxis verlassen. 


Bei DentLab wird mit modernen digitalen Technologien gearbeitet, um zeitgemäße Laborleistungen anzubieten.

 

Wie ist die Kommunikation in der Software organisiert?

Wir haben einen Chat-ähnlichen Kommunikationsbereich, in dem verschiedene Teammitglieder miteinander sprechen können, wobei alle Aufzeichnungen gespeichert und für alle an der Behandlung Beteiligten zugänglich sind. Das ist eine große Verbesserung gegenüber Telefongesprächen, da jedes Detail - von Behandlungsnotizen bis hin zu Röntgenbildern und Fotos - gespeichert und leicht abrufbar ist. Wir haben es den Ärzten sogar ermöglicht, die erhaltenen Produkte zu bewerten. Jede notwendige Nachbesserung wird zusammen mit dem verantwortlichen Techniker dokumentiert. Dieses Feedbacksystem ermöglicht es uns, hohe Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten, Probleme zu erkennen und gezielte Schulungen anzubieten.

 

Haben Sie weitere Verbesserungen im Workflow und in der Kommunikation zwischen Praxiskliniken und Laboren vorgenommen?

DentLab bediente zunächst ausschließlich Dentgroup-Praxen, doch schließlich öffneten wir das Angebot auch für andere Praxen. In diesem Zusammenhang haben wir Standards für die eingehenden Aufträge festgelegt - von den erforderlichen Daten bis hin zur Qualität der Abformung. Erfüllt ein Auftrag diese Standards nicht, behalten wir uns das Recht vor, ihn abzulehnen und die Gründe dafür zu erläutern. Wir haben ein Treueprogramm eingeführt und eine spezielle Verpackung mit einem QR-Code entwickelt, um den Verlust von Objekten während des Transports zu verhindern. So können wir in Echtzeit verfolgen, wo sich jedes Paket befindet, und logistische Probleme lösen. Dieses einzigartige Verpackungssystem haben wir sogar patentieren lassen.

Patentierte Versandbox, die bei DentLab verwendet wird, um den Verlust von Artikeln zu verhindern.

 

Geben Sie Anleitungen zu Werkstoffen und Werkzeugen?

Ja, im Rahmen unseres Engagements für Qualität empfehlen wir bestimmte Intraoralscanner und vertreiben diese sogar an Kunden außerhalb unseres Netzwerks. Wir beraten Praxen auch bei der Materialauswahl, Vorbehandlungsmethoden oder über die Verwendung kompatibler Befestigungskomposite für die Befestigung der Restaurationen. Unsere Protokolle decken die gesamte restaurative Behandlung ab. Bei ästhetischen Fällen empfehlen wir, mit einem Smile-Design zu beginnen und Mock-ups zu verwenden. Die Mock-up-Bewertung ermöglicht es Ärzten und Patienten, Feedback zu geben, sodass der Zahntechniker die Restauration präzise herstellen kann.

 

Glauben Sie, dass Zahntechniker auch bei etablierten digitalen Arbeitsabläufen noch von der persönlichen Begegnung mit dem Patienten profitieren?

Nicht unbedingt. Gelegentlich bittet ein Zahnarzt um einen Besuch im Labor, und wir kommen dem nach. Durch die Digitalisierung ist die räumliche Distanz jedoch irrelevant geworden, da Praxen und Labore von überall aus nahtlos zusammenarbeiten können. Tatsächlich bedienen wir Praxen in ganz Europa, ohne dass es zu einer persönlichen Interaktion zwischen Patient und Zahntechniker kommt. Für die Patienten, vor allem in einer Stadt wie Istanbul, ist es ein großer Vorteil, dass sie keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, während wir gleichzeitig qualitativ hochwertige Ergebnisse garantieren können.

 

Würden Sie sagen, die Digitalisierung hat die Behandlungsqualität insgesamt verbessert?

Auf jeden Fall. Es gibt eine Lernkurve bei digitalen Prozessen, aber sobald sich die Anwender daran gewöhnt haben, ist die Behandlungsqualität deutlich höher. Im Gegensatz zu traditionellen Arbeitsabläufen, bei denen Ärzte die Regeln anpassen und Techniker anweisen können, mit suboptimalen Abformungen zu arbeiten, lassen digitale Systeme solche „Abkürzungen“ nicht zu. Die Qualität der Präparation ist auf dem Scan deutlich erkennbar, und Fehler in der Abformung können sofort korrigiert werden, bevor die Arbeit ins Labor geschickt wird. Darüber hinaus schrumpfen, verzerren oder reißen digitale Scans im Gegensatz zu physischen Abformungen während der Produktion nicht.

 

Was sind die größten Herausforderungen der digitalen Zahnheilkunde heute?

Die größte Herausforderung besteht darin, den ersten Schritt zu tun. Die Zahnmedizin zögert, sich zu verändern, nachdem sie jahrzehntelang alles auf die gleiche Weise gemacht hat. Die Umstellung auf die digitale Technik erfordert eine Investition in Zeit und Geld. Aber diejenigen, die den Wandel vollziehen, werden belohnt - mit besseren Ergebnissen und effizienteren Prozessen.

 

Was kommt als Nächstes für die digitale Zahnheilkunde?

Die rasante Entwicklung der KI eröffnet der Zahnmedizin faszinierende neue Möglichkeiten.  Wir können heute digitale Abformungen, Gesichtsscans, Fotos und 3D-Bildgebung zu einem „virtuellen Patienten“ zusammenfügen. Einige Praxen nutzen Software, um digitale Daten wie Röntgenbilder zu analysieren. Ich sehe robotergestützte oder sogar autonome klinische Verfahren am Horizont. Man stelle sich Roboterarme vor, die Abformungen machen, oder Patienten, die ihre Zähne mit dem Smartphone scannen. Abformungen zu Hause unterstützen schon heute Aligner-Behandlungen. Die digitale Zukunft der Zahnmedizin ist unglaublich vielversprechend und voller Werkzeuge, die die Patientenversorgung und die Effizienz in den Praxen weltweit verändern werden.

Beispiel für wunderschöne, passgenaue Vollkeramikrestaurationen, die bei DentLab hergestellt wurden.