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Chipping an einer keramischen Restauration: Intraorale Reparatur

Häufig werden Fragen zur intraoralen Reparatur von Abplatzungen an keramischen Restaurationen gestellt. Grundsätzlich gilt: Für eine erfolgreiche Wiederherstellung der Restauration sind mehrere Aspekte zu bedenken. Peter Schouten, Technical Affairs Manager (Kuraray Europe Benelux), beschreibt einige grundlegende Fakten.

Tritt ein Chipping auf, gilt es zunächst herauszufinden, was der Auslöser war. Ist das Chipping beispielsweise auf eine zu hohe Belastung zurückzuführen, sollte dies bei der Reparatur natürlich berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, vor der Reparatur jedwede Verunreinigungen zu beseitigen, die Oberfläche optimal aufzurauen und chemisch zu aktivieren. Das Vermeiden von Verschmutzungen während der Reparatur ist eine weitere Maßgabe für die erfolgreiche Wiederherstellung der Restauration. Empfohlen ist zudem das Anlegen eines Kofferdams, um das Arbeitsfeld zu isolieren.

Die drei Grundprinzipien der Haftung

Ein adhäsiver Verbund (Kleben) ist nur mit den jeweils optimalen Substanzen und Arbeitsmethoden erfolgreich. Grundsätzlich erfordern unterschiedliche Oberflächen bzw. Gerüstmaterialien oft verschiedene Vorbehandlungsverfahren. Immer sind jedoch die drei Grundprinzipien der Haftung zu beachten:

  1. mechanischer Halt durch aufgeraute Oberfläche,
  2. chemische Aktivierung durch aktive Substanzen,
  3. Verbundoberfläche, die eine optimale Wechselwirkung (Benetzungskapazität) zwischen Oberfläche und dem aufgetragenen Material ermöglicht.

Es gilt: Verunreinigungen mindern die Haftfähigkeit und müssen auf jeden Fall vermieden und / oder entfernt werden.

Arten von Frakturen und Möglichkeiten der Reparatur

Am häufigsten treten reine Keramikfrakturen sowie solche, bei denen das Gerüst freigelegt wird, auf. Vielfach handelt es sich dabei nur um lokale Abplatzungen der Keramik auf, zum Beispiel ein Chipping an der Inzisalkante. Um in diesem Fall eine dauerhafte Reparatur zu erzielen, wird der Klebe-/Reparaturbereich mit einem feinen Diamantfräser vergrößert. Hierbei ist die feinkörnige Verzahnung der mittleren oder gar groben Version vorzuziehen, da eine höhere Anzahl flacher Rillen die optimale Klebefläche liefert. Ein zusätzliches Aufrauen der Klebefläche durch Sandstrahlen (50 µm Körnung, 2 bar Druck) wird dringend empfohlen, um die Oberfläche nochmals zu vergrößern.

Bei der Reparatur von Chipping mit freiliegender Gerüstoberfläche muss das Protokoll entsprechend angepasst werden. Die aufgeraute Frakturfläche wird gründlich gereinigt. Hierfür kann beispielsweise KATANA™ Cleaner (Kuraray Noritake) als Produkt der Wahl dienen. Die universelle Reinigungslösung bietet ein einfaches Vorgehen und ermöglicht eine hohe Reinigungskraft als Grundlage für den sicheren Verbund. KATANA Cleaner kann intra- und extraoral auf allen Arten von Restaurationsmaterialien verwendet werden. Nach dem Abspülen der Lösung und dem Trocknen ist die Oberfläche bereit für den nächsten Schritt, die chemische Aktivierung. Hierfür ist CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS (Kuraray Noritake) gut geeignet. Das Material enthält sowohl Silan sowie MDP und wirkt effektiv auf Silikatkeramiken, Oxidkeramiken (z. B. Zirkonoxid) und Metalllegierungen. Nach dem entsprechenden Vorbehandeln der Restauration kann ohne zusätzlichen Klebeschritt die Restauration mit Komposit repariert werden.

 

Als Komposit der Wahl für die Reparatur eines Chippings kann das fließfähige CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow (Kuraray Noritake) empfohlen werden. Dieses Material hat eine hohe Biegefestigkeit, sogar höher als die der meisten pastösen Kompositwerkstoffe. Zudem passt sich das Komposit der Oberfläche gut und leicht an. Das schnelle und einfache Polieren sowie der langanhaltende Glanz sind weitere geschätzte Eigenschaften dieses Komposits.

Hinweise und Vorgehen bei der Reparatur eines Chippings mit Komposit

  • Isolieren Sie das Arbeitsfeld mit Kofferdam
  • Frakturfläche großflächig mit einem feinen Diamantschleifer überarbeiten
  • Aufrauen der Klebefläche, vorzugsweise durch Abstrahlen
  • Reinigen des Klebebereichs mit einer Universalreinigungslösung (z. B. KATANA™ Cleaner)
  • CLEARFIL™ CERAMIC PRIMER PLUS auf die Klebefläche (einschließlich freiliegendes Zirkonoxid oder Metall) auftragen und gründlich trocknen
  • Freiliegendes Metall mit einer dünnen Schicht Opaker (z. B. CLEARFIL™ ST OPAQUER) abdecken und lichthärten
  • Reparatur der frakturierten Restauration mit einem fließfähigen Komposit (z. B. CLEARFIL MAJESTY™ ES Flow)

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