Einverständniserklärung

Der Inhalt der Website www.kuraraynoritake.eu/de ist medizinischem Fachpersonal vorbehalten und enthält Informationen zu Produkten, welche die Gesundheit und Sicherheit von Patienten beeinträchtigen könnten, wenn sie nicht durch geschultes Fachpersonal gelesen, verstanden und angewendet werden.

In Übereinstimmung mit den Bestimmungen der geltenden Gesetzgebung erkläre ich daher in eigener Verantwortung, dass ich auf dem Gebiet der Zahnmedizin und/oder Zahntechnik fachlich geschult und daher berechtigt bin, die Inhalte dieser Website einzusehen.

Adhäsive Zahnheilkunde

Adhäsive Zahnheilkunde: Ein Update

von Franklin Tay, BDSc (Hons), PhD

In der Regel setzen Hersteller bei der Entwicklung von Adhäsiven, die einen Haftverbund zwischen Restaurationsmaterialien und Zahnhartsubstanz herstellen sollen, auf zwei unterschiedliche Ansätze: Das Total-Etch-Verfahren oder das selbstätzende Verfahren. Diese Verfahren bestimmen, wie das Adhäsiv mit der Zahnhartsubstanz interagiert. Total-Etch-Adhäsive werden als Zwei- oder Drei-Schritt-Systeme angeboten – je nachdem, ob Primer und Bond separat oder kombiniert in einer einzigen Flasche angeboten werden. Ähnlich verhält es sich bei den selbstätzenden Adhäsiven, die entsprechend als Ein- oder Zwei-Flaschen-Systeme erhältlich sind. Total-Etch-Adhäsive werden häufig dann bevorzugt eingesetzt, wenn große Schmelzareale zur Verfügung stehen, während selbstätzende Adhäsive einen besser vorhersagbaren Verbund zu Dentin herstellen.

Moderne Adhäsive: Aktueller Entwicklungsstand

Trotz derzeitigen Bestrebungen zur Bereitstellung von Systemen, die weniger Arbeitsschritte und einfachere Verfahren benötigen, gelten Ein-Schritt-Adhäsivsysteme als weniger zuverlässig als Mehrschritt-Systeme. Dies ist unabhängig davon, ob die Systeme auf dem Total-Etch- oder dem selbstätzenden Verfahren basieren. Einige Hersteller haben in den vergangenen Jahren vielseitigere Ein-Flaschen-Adhäsive eingeführt, die als „universal“ oder „multi-mode“ bezeichnet werden. Sie basieren auf der Chemie der selbstätzenden Systeme, können aber auch in Kombination mit einer Phosphorsäure-Ätzung im Total-Etch-Modus angewendet werden. Einige Universaladhäsive enthalten Silan, das als Primer für die Herstellung eines chemischen Haftverbunds an silikatbasierten Keramiken fungiert, sowie Methacryloyloxydecyldihydrogenphosphat (MDP) für die chemische Haftung an Zirkonoxid-basierten Keramiken. Da bislang nur Kurzzeit-Ergebnisse von klinischen Studien zu Universaladhäsiven vorliegen, können diese im Kontext einer evidenzbasierten Zahnheilkunde nicht empfohlen werden. Dahingegen gelten milde selbstätzende Zwei-Schritt-Adhäsivsysteme als klinisch sehr gut untersucht – sie sind in der evidenzbasierten Zahnheilkunde als der neueste Stand der Technik im Bereich des Dentin-Bondings anzusehen. Der größte Vorteil gegenüber Total-Etch-Systemen liegt am geringeren Risiko für das Auftreten postoperativer Sensibilitäten.

Entwicklung moderner Adhäsive aus Sicht eines Wissenschaftlers

Wissenschaftler sind sich einig, dass das Dentin-Bonding weniger langlebig ist als ursprünglich erwartet. Die fehlende Langlebigkeit ist teilweise in der Entstehung von Sekundärkaries im schmelzfreien Randbereich von Restaurationen begründet und teilweise auf die Degradation (Alterung) des Haftverbunds zurückzuführen. Letztere kann durch eine Hydrolyse von Esterverbindungen im Adhäsiv durch Speichel-Esterasen verursacht werden oder durch eine Zersetzung der wasserreichen, kunststoffarmen Bereiche in der Hybridschicht. Verantwortlich für diese Zersetzung sind körpereigene, kollagengebundene Proteasen wie Matrix-Metalloproteinasen (MMP) und Kathepsin K, die zunächst im ruhenden Zustand vorliegen und erst durch die in modernen Adhäsiven enthaltene Säure aktiviert werden. Diese aktivierten Enzyme degradieren die freiliegende Kollagenmatrix in der Hybridschicht nach und nach. Das führt wiederum zu einer kontinuierlichen Abnahme der Haftfestigkeit.

Es wurde viel Arbeit in die Entwicklung therapeutischer Adhäsive für die Zahnheilkunde investiert, die der Bildung von Sekundärkaries und Degradation des Haftverbunds widerstehen können. Eines der am besten untersuchten Kunststoffmonomere mit antimikrobiellen Eigenschaften ist ein von Kuraray Noritake entwickeltes quaternäres Ammoniummethacrylat, das unter der Bezeichnung Methacryloyloxydodecylpyridinium Bromid (MDPB) bekannt ist. Dieses polymerisierbare Kunststoff-Monomer ist in dem selbstätzenden Zwei-Schritt-Adhäsiv CLEARFIL™ SE Protect enthalten. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass das MDPB-Monomer auch wirksam sowohl MMP als auch Cystein-Kathepsine hemmt. Dies trägt durch Vermeidung der Kollagen-Degradation zu einer Erhöhung der Langlebigkeit des Haftverbunds zwischen Dentin und Kunststoff bei. Tatsächlich zeigten die Ergebnisse einer In-vitro- und In-vivo-Studie (Donmez N, Belli S, Pashley DH, Tay FR. Ultrastructural correlates of in vivo/in vitro bond degradation in self-etch adhesives. J Dent Res. 2005 Apr;84(4):355-9.), dass die mit CLEARFIL™ SE Protect (in der Studie mit dem ursprünglichen Produktnamen CLEARFIL™ Protect Bond bezeichnet) generierten Kunststoff-Dentin-Haftverbünde nach einem Jahr keinerlei Degradation aufwiesen. Dies steht im Gegensatz zu einem ähnlichen selbstätzenden Adhäsiv, das kein MDPB-Monomer enthält.

Häufigste Einsatzgebiete von CLEARFIL SE Protect

Als staatlich geprüfter Endodontologe setzt der Autor CLEARFIL SE Protect bevorzugt als antimikrobielles Adhäsiv ein, um nach abgeschlossener Wurzelkanalbehandlung eine bakteriendichte koronale Versiegelung des Wurzelkanalsystems zu erreichen und somit einer Reinfektion der periradikulären Gewebe über koronale Undichtigkeiten durch die gefüllten Wurzelkanäle vorzubeugen (Abbildungen 1 und 2). Ein weiteres beliebtes Einsatzgebiet ist die Anwendung in der Zugangskavität, die in eine Krone aus Zirkonoxid präpariert wurde. Der Autor ist sich durch die Anwendung des Produktes mit MDP sicher, dass er einen starken Verbund zwischen Zirkonoxid und Komposit erzielen kann, der keinerlei Undichtigkeiten aufweist.


Abb. 1: Röntgenaufnahme des Zahnes 37 vor Behandlungsbeginn. Diagnose: Pulpanekrose mit symptomatischer periapikaler Parodontitis.

Abb. 2: Röntgenaufnahme des Zahnes 37 nach Behandlungsabschluss. Die koronale Abdichtung wurde mit einem radioluzenten antimikrobiellen selbstätzenden Adhäsiv (CLEARFIL™ SE Protect, s. Pfeil) und einem röntgenopaken fließfähigen Composite sowie schließlich mit einem Watteröllchen und einer provisorischen Krone erzielt.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von Dr. Tay.

CLEARFIL™ SE Protect: Innovative Eigenschaften für mehr Sicherheit F

Studienergebnisse zeigen: In kleineren, minimalinvasiv präparierten Kavitäten ist das Risiko tendenziell erhöht, dass Bakterien in der Kavität verbleiben. (S. Imazato; Dent. Mater. J. 2009) CLEARFIL SE Protect enthält ein neuartiges funktionelles Monomer MDPB, das einen antibakteriellen, die Kavität reinigenden Effekt bietet (Abb. 3).


Abb. 3: Die bakterizide Wirkung des Monomers MDPB ist ähnlich der des bekannten antibakteriellen Wirkstoffs CPC**, der in vielen Zahncremes und Mundspüllösungen enthalten ist. ** Cetylpyridiniumchlorid

CLEARFIL SE Protect: Wissenschaftliche Erkenntnisse

ERHÖHTE LANGLEBIGKEIT DES HAFTVERBUNDS ZWISCHEN DENTIN UND KUNSTSTOFF
Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass MDPB wirksam die Aktivität von Matrix-Metalloproteinasen (MMP) hemmt, die Kollagen angreifen können. Der Vorteil von MDPB gegenüber Chlorhexidin (CHX) liegt darin, dass es mit den Haftmonomeren im Adhäsiv aushärtet und damit in der Hybridschicht verbleibt. (Pashley DH, Tay FR, Imazato S. How to increase the durability of resin-dentin bonds. Compend Contin Educ Dent. 2011 Sep;32(7):60-4, 66.)

FLUORIDABGABE

CLEARFIL SE Protect enthält ein patentiertes, speziell behandeltes Natriumfluorid (NaF). Dieses NaF in CLEARFIL SE Protect ist mit einem einzigartigen Polymer beschichtet, das die Abgabe von NaF ermöglicht, ohne dabei die physikalischen Eigenschaften der Adhäsivschicht (inklusive ihrer Festigkeit) zu verändern.

Einfache, bewärhte Prozedur vermeidet Techniksensitivität

CLEARFIL SE Protect ist ein Zwei-Flaschen-Adhäsivsystem bestehend aus Primer und Bond.

KEIN EINREIBEN erforderlich zur Erzielung einer hohen Haftfestigkeit an der Zahnhartsubstanz.
KEIN SCHÜTTELN erforderlich, da die Komponenten im Bond homogen vermischt bleiben – für eine gleichbleibend hohe Qualität vom ersten bis zum letzten Tropfen Adhäsiv.


Fünf-Jahres-Daten: Retention an zervikalen Läsionen. Daten mit freundlicher Genehmigung von Dr. Turkun, Ege University School of Dentistry. * Kein eingetragenes Markenzeichen von Kuraray Noritake Dental Inc.

DIREKTE RESTAURATIONEN

Gehen Sie zunächst wie empfohlen vor, um den zu behandelnden Bereich zu isolieren und trockenzulegen sowie die Kavität unter dem Schutz der Pulpa zu präparieren.

Franklin Tay, BDSc (Hons), PhD

Franklin Tay ist Professor und Lehrstuhlinhaber im Institut für Endodontie des College of Dental Medicine an der Georgia Regents University in Augusta, Georgia. Er ist Fellow of the Academy of Dental Materials sowie Diplomate of the American Board of Endodontics. Seine Forschungsinteressen umfassen die Biomineralisierung von Kollagengerüsten mit Apatit und/oder Siliziumdioxid, die Remineralisierung von Kunststoff-Dentin-Verbindungen, antimikrobielle Sol-Gel-Chemie, mesoporöses Siliziumdioxid und endodontische Materialien. Er hat mehr als 400 Fachartikel in Zeitschriften veröffentlicht, die im Peer-Review-Verfahren begutachtet werden.

CLEARFIL SE Protect